Geschwollene Lymphknoten Ärzte glauben, eine junge Frau hat Krebs - Schuld ist ihr Tattoo

Wer sich tätowieren lässt, nimmt gewisse gesundheitliche Risiken in Kauf. Das musste eine 30-jährige Australierin am eigenen Leib erfahren. (Symbolbild)
Wer sich tätowieren lässt, nimmt gewisse gesundheitliche Risiken in Kauf. Das musste eine 30-jährige Australierin am eigenen Leib erfahren. (Symbolbild)
© GettyImages
Eine junge Frau ertastet Knoten unter ihren Armen. Ihre Ärzte glauben, es handelt sich um Krebs. Doch der wahre Grund für die Beschwerden steckt in der Haut der Patientin.

Eine 30-jährige Australierin ertastet unter ihren Armen kleine Knoten und tut, was in solchen Situationen wichtig und angebracht ist: Sie geht zum Arzt, um die Ursache der Beschwerden abklären zu lassen. Ansonsten geht es der Frau recht gut: Sie ist Nichtraucherin, hat kein Fieber und in der jüngsten Zeit auch kein Gewicht verloren.

Die behandelnden Ärzte im "Royal Prince Alfred Hospital" in Sydney sind dennoch alarmiert. Nicht nur in den Achseln der Frau finden sich veränderte Lymphknoten, sondern auch in der Brust und in der Nähe der Lunge. Die Mediziner fürchten daher, die junge Frau könnte an einem Lymphom erkrankt sein, einer Krebserkrankung des Lymphgefäßsystems. Verdickte, schmerzlose Lymphknoten, die über einen längeren Zeitraum geschwollen bleiben, zählen zu einem der wichtigsten Symptome der Krankheit. Geschwollene Lymphknoten können auch auf eine Infektion hindeuten.

Lymphknoten voller schwarzer Farbe

In einer Operation entfernen die Ärzte einen Knoten aus der Achselhöhle und untersuchen ihn. "In 99 von 100 Fällen handelt es sich um ein Lymphom", zitiert die "CNN" Christian Bryant, einen der behandelnden Ärzte. Doch nicht so bei der jungen Patientin: Statt der erwarteten Krebserkrankung finden die Mediziner in den Lymphknoten zahlreiche Immunzellen, die mit schwarzer Farbe gefüllt sind. Den Fallbericht veröffentlichen die Mediziner vor wenigen Tagen im Fachmagazin "Annals of Internal Medicine".

Die Ursache der dunklen Farbe ist schnell gefunden: Sie stammt von zwei Tattoos, die sich die Frau Jahre zuvor hat stechen lassen. Ein Tattoo befindet sich auf dem Rücken der Patientin, das andere auf der linken Schulter.

Gesundheitsrisiko Tattoo

"Tätowierungen können mit akuten Komplikationen einhergehen", schreiben die Mediziner im Fachblatt, "darunter Schmerzen, Infektionen und Überempfindlichkeitsreaktionen". Diese Symptome treten meist bei frisch gestochenen Tattoos auf. Die Mediziner weisen jedoch auch auf Komplikationen hin, die sich erst nach einer Weile bemerkbar machen: "Verzögerte Reaktionen sind ebenfalls möglich und beinhalten unter anderem Erkrankungen der Lymphknoten, die auf den ersten Blick wie eine bösartige Krebserkrankung aussehen."

Gegenüber der "CNN" gibt Bryant zwar zu bedenken, dass diese verzögerten Reaktionen vermutlich eher selten seien: "Die meisten Menschen mit Tätowierungen haben absolut keine Probleme." Der aktuelle Fall zeige jedoch, wie wichtig es sei, Patienten gründlich zu untersuchen und auch Tätowierungen als mögliche Ursache für die Beschwerden zu berücksichtigen.

Die junge Australierin befindet sich nach Angabe ihres Arztes auf dem Weg der Besserung. Die Schwellungen in den anderen Lymphknoten seien mittlerweile zurückgegangen.

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