Je früher Krebs und dessen Vorstufen erkannt werden, desto größer sind die Heilungschancen für Patienten. Auf diesem Konzept basieren die Früherkennungsuntersuchungen, die gesetzliche Krankenkassen für ihre Mitglieder zahlen. Die Leistungskataloge umfassen Untersuchungen für insgesamt fünf Krebsarten: Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Auch viele private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten.
Ab wann Kassen welche Untersuchung zahlen, zeigt folgende Bilderstrecke. Die Untersuchungen richten sich an augenscheinlich gesunde und beschwerdefreie Patienten. Treten zwischen einzelnen Screening-Terminen Beschwerden auf, sollten Patientinnen und Patienten nicht bis zur nächsten Früherkennung warten - sondern umgehend einen Arzttermin vereinbaren.
Vorsorge versus Früherkennung
Alle Maßnahmen zur Früherkennung sind freiwillig. Es ist daher sinnvoll, dass sich Patienten im Vorfeld die Risiken und Chancen der Eingriffe bewusst machen. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Untersuchung hilft auch, die Möglichkeiten der "Screenings" realistisch einzuordnen: Sie können nicht in jedem Fall verhindern, dass Krebs entsteht. Es kann vorkommen, dass Menschen an Darmkrebs erkranken, obwohl sie regelmäßig zur Darmspiegelung gegangen sind. Auf der anderen Seite sind viele Krebserkrankungen besser behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Früherkennungsuntersuchungen helfen dabei, Krebs in einem solchen Stadium zu erkennen.
Die heutigen Früherkennungsverfahren besitzen zwar eine hohe Qualität, sind aber nicht immer zu 100 Prozent treffsicher: "Das heißt, keine Früherkennungsuntersuchung kann alle Erkrankten sicher als krank und alle Gesunden sicher als gesund identifizieren", heißt es auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit.
Maßnahmen zur Früherkennung von Krebs werden häufig auch als Vorsorgeuntersuchungen bezeichnet. Doch das ist mitunter irreführend: Vorsorge bedeutet, dass Krebs verhindert werden kann, bevor er überhaupt entsteht. Das ist etwa dann der Fall, wenn Vorstufen von Krebs entdeckt werden und operativ entfernt werden können. Früherkennung bedeutet, dass ein Tumor entdeckt wird, solange er noch klein ist. Und je kleiner der Tumor ist, desto dramatisch höher steigen die Heilungschancen.
Quellen: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) / Bundesministerium für Gesundheit