
Leentje C., 55
Seit Oktober 2015 litt Leentje C. an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nach einer Operation und anschließender Chemotherapie war sie frei von Metastasen und begab sich in Behandlung beim Heilpraktiker Klaus R. in Brüggen-Bracht. Der gab ihr Infusionen mit der Chemikalie 3-Bromopyruvat, die nicht nach dem Arzneimittelrecht zugelassen ist. In der Theorie soll die Substanz verhindern, dass Krebszellen Zucker verarbeiten. Forschungen dazu liefen an US-Universitäten und den Unikliniken Heidelberg und Frankfurt.
Am Menschen wurde 3-Bromopyruvat nur in wenigen Fällen erprobt. Am dritten Behandlungstag fühlte sich Leentje C. schlecht, in der Nacht erlitt sie einen epileptischen Anfall, fiel ins Koma und starb später auf einer Intensivstation. Zwei weitere Patienten von Klaus R. starben unter ähnlichen Umständen. Bis heute ist die genaue Todesursache nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelt gegen Klaus R. Damit es zur Anklage kommt, müsste bewiesen werden, dass 3-Bromopyruvat tatsächlich die Ursache für die Todesfälle war, was schwierig wird, weil es kaum klinische Erfahrungen mit der Substanz gibt. Gleichwohl dürfen Heilpraktiker es nach wie vor per Infusion geben, so Informationen des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen. Verschreiben dürfen es hingegen nur Ärzte.
Quellen: Mehrfache Interviews mit der hinterbliebenen Ehefrau von Leentje C. durch Sebastian Lauerer, freier Journalist, im Auftrag des stern. Interviews mit der Staatsanwaltschaft Krefeld, der Krebsforscherin und 3-Bromopyruvat-Expertin Ingrid Herr (Uniklinik Heidelberg), dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen.
Seit Oktober 2015 litt Leentje C. an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Nach einer Operation und anschließender Chemotherapie war sie frei von Metastasen und begab sich in Behandlung beim Heilpraktiker Klaus R. in Brüggen-Bracht. Der gab ihr Infusionen mit der Chemikalie 3-Bromopyruvat, die nicht nach dem Arzneimittelrecht zugelassen ist. In der Theorie soll die Substanz verhindern, dass Krebszellen Zucker verarbeiten. Forschungen dazu liefen an US-Universitäten und den Unikliniken Heidelberg und Frankfurt.
Am Menschen wurde 3-Bromopyruvat nur in wenigen Fällen erprobt. Am dritten Behandlungstag fühlte sich Leentje C. schlecht, in der Nacht erlitt sie einen epileptischen Anfall, fiel ins Koma und starb später auf einer Intensivstation. Zwei weitere Patienten von Klaus R. starben unter ähnlichen Umständen. Bis heute ist die genaue Todesursache nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelt gegen Klaus R. Damit es zur Anklage kommt, müsste bewiesen werden, dass 3-Bromopyruvat tatsächlich die Ursache für die Todesfälle war, was schwierig wird, weil es kaum klinische Erfahrungen mit der Substanz gibt. Gleichwohl dürfen Heilpraktiker es nach wie vor per Infusion geben, so Informationen des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen. Verschreiben dürfen es hingegen nur Ärzte.
Quellen: Mehrfache Interviews mit der hinterbliebenen Ehefrau von Leentje C. durch Sebastian Lauerer, freier Journalist, im Auftrag des stern. Interviews mit der Staatsanwaltschaft Krefeld, der Krebsforscherin und 3-Bromopyruvat-Expertin Ingrid Herr (Uniklinik Heidelberg), dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie dem Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen.