Gefährliche Hautveränderung Twitch-Star "Ninja" an schwarzem Hautkrebs erkrankt: Was das maligne Melanom ist und wie man es erkennt

Twitch-Streamer Richard Tyler "Ninja" Blevins
Richard Tyler "Ninja" Blevins gehört zu den bekanntesten Twitch-Streamern der Welt. Unter der Woche gab er seine Krebsdiagnose bekannt
©  USA TODAY Network / Imago Images
Bei Gaming-Superstar Richard Tyler "Ninja" Blevins wurde die gefährliche Form des schwarzen Hautkrebs entdeckt. Jetzt ruft er zur Krebs-Vorsorge auf. Was Sie über das maligne Melanom wissen sollten und worauf Sie selbst achten können – ein Überblick.

Richard Tyler Blevins, 32, in der Gaming-Welt besser bekannt als "Ninja", ist ein Streaming-Superstar. Keinem Gamer folgen auf Twitch mehr Menschen als ihm. 19 Millionen sind es allein auf der Plattform, auf Youtube sind es sogar knapp 24 Millionen. Seine Reichweite nutzt "Ninja" jetzt auch, um seine Fans zur Krebsvorsorge zu motivieren. Wie er auf "X" schrieb, hat man bei ihm selbst kürzlich ein Melanom entdeckt. Das maligne Melanom gilt als die gefährlichste Form von Hautkrebs. Es handelt sich dabei um den Hauttumor mit der höchsten Metastasierungsrate.

Aufgefallen sei der Leberfleck an der Unterseite seines Fußes bei einem Hautkrebs-Vorsorge-Termin vor einigen Wochen. Nachdem man diesen präventiv entfernt und ins Labor geschickt hatte, habe sich herausgestellt, dass es sich tatsächlich um Krebs handele. "Sie sind optimistisch, dass wir es im Frühstadium entdeckt haben", teilte er seinen Fans mit. Am Tag seines Posts habe man allerdings in der Nähe des ersten Leberflecks einen weiteren dunklen Fleck entdeckt, den man entfernt habe. Ob es sich bei diesem Fleck auch um ein Melanom handelt, müsse die Biopsie noch klären. "Ich bin dankbar und es macht mir Hoffnung, dass wir es früh gefunden haben", so Blevins. Und: "Verstehen Sie das bitte als Aufforderung, Ihre Haut untersuchen zu lassen."

X-Profil von Ninja
© X-Screenshot: Ninja

Twitch-Streamer "Ninja" an schwarzem Hautkrebs erkrankt

Die Krebsvariante, von der Blevins seiner Mitteilung nach betroffen ist, nennt sich malignes Melanom oder schwarzer Hautkrebs. Als wichtigste Ursache für das Entstehen des Krebses sehen Experten eine starke und sich wiederholende UV-Belastung in Folge derer es zu Sonnenbränden sowie regelmäßige Besuch in Sonnenstudios kommt. Besonders risikoreich ist es, wenn Kinder und Jugendlicher einer intensiven UV-Bestrahlung ausgesetzt sind. Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. "So können Menschen mit mehreren individuellen Risikofaktoren, wie heller Haut, rötlichen oder blonden Haaren, Neigung zu Sommersprossen, Sonnenbrandflecken oder einem Angehörigen mit malignem Melanom ein bis zu 120-fach erhöhtes Risiko haben, an einem malignen Melanom zu erkranken", erläutert die Krebsgesellschaft.

In Deutschland gehört Hautkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung berichtet von mehr als 230.000 Menschen, die hierzulande jährlich neu an Hautkrebs erkranken. In etwa 28.000 der Fälle handele es sich um die gefährliche Form des schwarzen Hautkrebses. Wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtet, seien 2016 bereits 20 von 100.000 Frauen und 21 von 100.000 Männern an schwarzem Hautkrebs erkrankt.

Hautkrebs-Vorsorge: ABCDE-Regel zur Früherkennung

In der Regel können gesetzlich Versicherte in Deutschland ab 35 Jahren alle zwei Jahre einen kostenlosen Hautkrebs-Check machen lassen. Das übernehmen in der Regel Dermatologen, aber auch manche Hausärzte sind qualifiziert. Manche Kassen übernehmen die Vorsorgechecks auch schon früher. 

Unabhängig vom Arzt sollte je und der auch selbst einen Blick auf seine Hat haben und auf etwaige Hautveränderungen achten. Hilfreich hierbei ist die sogenannte ABCDE-Regel.

A – steht für Asymmetrie
Ein gutartiger Leberfleck hat normalerweise eine gleichmäßige Form zum Beispiel rund oder oval. Der schwarze Hautkrebs ist hingegen in der Regel asymmetrisch und ungleichmäßig.

B – steht für Begrenzung
Hat der Fleck gezackte, verwaschene oder unebene Ränder, kann das auf einen bösartigen Hauttumor hindeuten.

C – steht für Colour (Farbe)
Hat ein Muttermal verschiedene Farben und keine einheitliche, sollte es überprüft werden.

D – steht für Durchmesser
Sind die Flecken im Durchmesser größer als fünf Millimeter sollten Sie überprüft werden.

E – steht für Entwicklung
Wenn Sie bemerken, dass sich ein Muttermal verändert, kann das ebenfalls ein Hinweis auf Hautkrebs sein.

"Eine Verdopplung der Neuerkrankungsraten bei Männern in den nächsten 20 Jahren und bei Frauen in den nächsten 30 Jahren [ist] zu erwarten", schreibt die Deutsche Krebsgesellschaft. Frauen sind im Durchschnitt demnach 67, Männer 60 Jahre alt, wenn ein malignes Melanom auftrete. In zwei Drittel der Fällen würden maligne Melanomen sehr früh erkannt, sodass nach der operativen Entfernung die betroffenen geheilt sind.

WHO: Krebs-Erkrankungen nehmen rasant zu

Etwa jeder Fünfte bekomme im Laufe seines Lebens Krebs, Tendenz steigend, wie die Internationale Agentur für Krebsforschung, die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört, angibt. 2022 seien weltweit 20 Millionen neue Krebsdiagnosen gestellt worden. Bis 2050 soll die Zahl, glaubt man den Prognosen, auf 35 Millionen steigen. Das wäre eine Zunahme von 77 Prozent. 

Die höchste Zunahme wird in den am weitesten entwickelten Ländern erwartet. Grund für die steigende Zahl an Krebs-Neuerkrankungen sei unter anderem ein für die Gesundheit ungünstiger Lebensstil. Zu den Risikofaktoren zählen demnach Luftverschmutzung, Fettleibigkeit, Alkohol und Rauchen. Die am häufigsten verbreiteten Krebsformen sind Brust-, Lungen- und Darmkrebs bei Frauen, bei Männern Lungen-, Prostata- und Darmkrebs.

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