Dieses Interview erschien erstmals am 1. Juli 2023. Anlässlich der aktuellen Debatte über die Streichung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Kassen veröffentlichen wir es an dieser Stelle erneut.
In der Neustadt Bremens, direkt an der Kleinen Weser, liegt umgeben von Wasser das Rote-Kreuz-Krankenhaus. Hier arbeitet Christina Hillebrecht, Internistin, Rheumatologin und Vizepräsidentin der Bremer Ärztekammer, jene Ärztekammer, die 2019 eine bundesweite Kettenreaktion ausgelöst hat, als sie die Homöopathie-Weiterbildung strich. Die Sonne scheint als sie im weißen Kittel herauskommt. Sie hat Pause. Im Café um die Ecke spricht sie über Homöopathie, eines der größten Streitthemen der Medizin, und wie Bremen durch seinen Umgang mit den Globuli zum Vorbild für andere Bundesländer wurde.
Frau Dr. Hillebrecht, man könnte meinen, als homöopathischer Arzt lebt es sich in Bremen nicht mehr so entspannt. Warum haben Sie und Ihre Kollegen es der Homöopathie in Bremen schwerer gemacht?
Ich glaube, die meisten Homöopathen fühlen sich noch immer sehr wohl in Bremen. Für uns war es aber wichtig, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass Homöopathie keinen Platz hat in der modernen Medizin.