Auf der Hollywoodschaukel mit... Fahri Yardim "Ich liebe Liegen"

Direkt aus "The Guardians of the Galaxy" auf unsere Hollywoodschaukel auf der Dachterrasse. Schauspieler Fahri Yardim über Waschbären, Abschalten und Schlumpfeis.
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Fahri Yardim: Der Sommer meines Lebens

Man kennt ihn aus "Almanya - Willkommen in Deutschland" und "Männerherzen". Zur Zeit ist Fahri Yardim vor allem als Til Schweigers nerdiger Sidekick im Hamburg-"Tatort" zu bewundern. Im Sommerkinohit "Guardians of the Galaxy" leiht der Hamburger Schauspieler dem waffenstrotzenden, bombenbauenden, groovenden Waschbären Rocket seine Stimme.

Wie lange hat es gebraucht, bis Sie Rockets "Oh Yeah" (1:26) im Kasten hatten?


Oh Yeah! (wiederholt es ein paar mal und lacht) Das war knackig, das war saftig, das kam so aus dem Unterleib… Ich glaube, das war ein One-Taker!

Dieser Film macht echt glücklich!


Ich habe ihn mit Journalisten zusammen gesehen, und hinterher kamen wirklich alle mit einem leicht debilen Lachen und glänzenden Augen heraus. So muss man nach einem guten Film aussehen!

Was ist für einen Schauspieler eigentlich interessant am Synchronisieren?


Es ist eine absolute Herausforderung! Es ist die Reduktion auf deine Stimme, auf die Sprache, und du musst unter ganz engen Bedingungen, nämlich einer Synchronität gerecht werdend, Emotionen vermitteln. Außerdem hast du meist auch noch ein wahnsinnig gutes Original, dem du vorher zugehört hast, als er den Witz erzählt hat. Und jetzt musst du versuchen, im Deutschen mindestens auf Augenhöhe zu kommen.

Was ist Ihre liebste Sommerbeschäftigung?
Ehrlich gesagt, hier so im Schatten auf der Schaukel zu hocken und den Straßenmusikanten da unten zu lauschen mit Blick auf den Dom... Da fällt mir so schnell nichts Besseres ein.

Danke.


Bitte.

Gehörte zu Ihren Kindersommern eine Lieblingsferiensendung?


Ich mochte Ponyhof-Geschichten… Und als Kind war ich verknallt in Pippi Langstrumpf! Ich hatte das Gefühl, die könnte mich beschützen. Hat mich umgehauen damals.

Wie schaltet Fahri Yardim ab?


Indem ich ganz still bin, indem ich mich auf den Rücken lege, ganz gerade, und alles loslasse. Das ist der Klassiker. Ich liebe es zu liegen. Stille und Liegen.

Stille ist heute aber eher selten.


Deswegen.

Wie kommen Sie mit der permanenten Befeuerung mit Informationen klar?

Ich habe auch das Gefühl, Teil eines Zeitenwandels zu sein, der mir unheimlich ist. Meine jugendlichen Kompetenzen funktionieren nicht mehr. Ich bin da nicht reingeboren. Aber ich verlasse mich einfach auf die nächste Generation. Die machen das schon.

Aber wir bleiben zurück.


Und lernen am Besten, mit unserer Verwirrung umzugehen. Es ist schon in Ordnung, nicht mehr der Jüngste zu sein… Bah, klingt das kitschig! (lacht)

Das Gespräch führte Sophie Albers Ben Chamo

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