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"Intimate" auf joyn+ Diese Serie hebt Fremdscham auf ein neues Level

"Intimate"
Die fünf Protagonisten von "Intimate" lümmeln über den Dächern von Hamburg.
© Joyn, Christoph Köstlin
Es ist wie "Jerks" auf Speed: In der Serie "Intimate" taumeln fünf junge Männer Anfang 20 von einer Peinlichkeit in die andere. Ein herrlicher Spaß!

Als im Januar 2017 die ersten Folgen der Serie "Jerks" in Deutschland zu sehen waren, fühlte sich das für viele Menschen wie eine Befreiung an: Hier wurde der deutsche Humor, der in Formaten wie der "heute-show", dem "ZDF Magazin Royale" oder im politischen Kabarett gerne als Mittel der politisch-moralischen Bildung des Publikums herangezogen wird, komplett von allen erzieherischen Vorgaben entfesselt.

In den fiktiven Geschichten aus ihrem Leben brachen Christian Ulmen und Fahri Yardim lustvoll Tabus und übertraten bislang unangetastete Schmerzgrenzen. Die Serie "Intimate", die ab sofort auf der Streamingplattform joyn+ abrufbar ist, geht nun sogar noch einen Schritt weiter in der Ausschlachtung von peinlichen Lebenssituationen. 

Im Mittelpunkt stehen fünf junge Hamburger, alle Anfang 20: Bruno Alexander, Emil und Oskar Belton, Max Mattis sowie Leo Fuchs, die - ganz ähnlich wie Ulmen und Yardim - in improvisierten Folgen aus ihrem fiktiven Leben erzählen.

"Intimate": Rasend komische Miniaturen

Einen übergeordneten Handlungsbogen gibt es hier nicht, nur ein atemberaubendes Tempo: Es ist die menschliche Tragödie, die hier in rasend komischen Miniaturen immer wieder aufs Neue erzählt wird. Mit ihrem dauernden Bestreben, mehr zu wollen als ihnen zusteht, mehr zu scheinen als sie sind, erleiden die fünf immer wieder eine Bruchlandung. Dabei permanent befeuert von einem jugendlich-ungestümen Trieb. Das kann nur in die Hose gehen.

Freunde sind die Fünf auch im echten Leben. Die Beltons, Mattis und Alexander haben gemeinsam die Produktionsfirma Kleine Brüder gegründet. Zusammen mit Leo Fuchs haben sie die Drehbücher verfasst, führen selbst Regie und verantworten den Schnitt. 

Ganz schön viel Verantwortung für junge Menschen in den frühen 20ern. Die zudem trotz ihrer jungen Jahre ein beachtliches Schaffen vorweisen können: Die Belton-Zwillinge und Bruno Alexander haben bereits zwei Staffeln ihrer Mockumentary-Serie "Die Discounter" vorgelegt, die sehr erfolgreich auf Amazon Prime Video läuft, im Herbst soll bereits die dritte Staffel gezeigt werden.

Von den Machern von "Die Discounter"

"Discounter" wurde - und hier schließt sich der Kreis - von Christian Ulmen mitproduziert, der auch bei "Intimate" als Produzent mitbeteiligt war - und der mit seiner eigenen Firma Pyjama Pictures mittlerweile mit 33 Prozent an Kleine Brüder beteiligt ist. 

Ulmen spielt zudem eine kleine Rolle in "Intimate". Er ist nicht der einzige prominente Gaststar. Zahlreiche weitere Prominente stellten sich zur Verfügung und zeigten sich von ihrer schlimmsten Seite. Allen voran Heike Makatsch als untreue Ehefrau, die Bruno Alexander in Anwesenheit ihres Kindes verführen will. Jonas Nay spielt einen Schauspieler, der nur Drogen und Sex im Kopf hat. Marc Hosemann ist ein erpresserischer Vermieter, Martin Brambach ein penetranter Spanner in der Sauna. 

Bei allem beherzigt die Serie ein Prinzip, von dem sich die Mario Barths dieser Welt eine Scheibe abschneiden können: Durch den Kakao gezogen werden zuallererst sie selbst. Und nicht andere. 

Das macht "Intimate", bei allem Pubertären, so empfehlenswert. Abgesehen davon: Was spricht gegen eine gute Portion pubertären Humor?

"Intimate" ist ab dem 24. März auf joyn+ abrufbar. ProSieben zeigt die acht Teile der Comedyserie ab dem 4. April, 23.45 Uhr jeweils dienstags in Doppelfolgen. 

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