Der Schriftsteller Tom Clancy ist tot. Der Bestsellerautor, der mit "Jagd auf Roter Oktober" weltweit bekannt wurde, starb nach Angaben seines Verlages am Dienstagabend in einem Krankenhaus seiner Heimatstadt Baltimore. Er war 66 Jahre alt. Hintergründe zu seinem Tod wurden zunächst nicht bekannt.
Clancy war mit Büchern aus der Welt des Militärs und der Geheimdienste berühmt geworden. Seinen Durchbruch hatte er 1984 gleich mit seinem ersten Roman: "Jagd auf Roter Oktober". 1988 wurde der Bestseller mit Sean Connery und Alec Baldwin verfilmt. Dabei versucht ein sowjetischer Kapitän eines hochmodernen Atom-U-Bootes zu den Amerikanern überzulaufen, um das Gleichgewicht des Schreckens zu wahren.
"Wer zur Hölle hat diese Informationen freigegeben?"
Der Roman hatte nicht nur mit seiner spannenden Handlung für Aufsehen gesorgt, sondern auch mit vielen Details. Selbst Experten waren über das Wissen des Laien Clancy beeindruckt. Er selbst sagte einmal, dass er damals Marineminister John Lehman getroffen habe. Dessen erste Worte seien gewesen: "Wer zur Hölle hat diese Informationen freigegeben?"
Der Amerikaner war eigentlich Versicherungsagent, hatte sich aber schon immer für die Welt des Militärs interessiert. Schließlich hängte er seinen Beruf an den Nagel und schrieb Romane. 17 Bücher schafften es auf Platz eins der "New York Times"-Bestsellerliste. Sein letztes Buch soll in zwei Monaten in den USA erscheinen und heißt "Command Authority". Es spielt in Russland, wo ein umstrittener Politiker an die Macht gekommen ist.
Fans in tiefer Trauer
Viele von Clancys Romanen wurden mit internationalen Stars verfilmt, neben "Jagd auf Roter Oktober" etwa auch "Die Stunde der Patrioten" (1992), "Der Schattenkrieg" (verfilmt als "Das Kartell" 1994 mit Harrison Ford) und "Das Echo aller Furcht" (2002 mit Ben Affleck). In "Ehrenschuld" stürzt sich ein Terrorist mit einer Boeing auf den US-Kongress - fast wie sieben Jahre später die islamistischen Terroristen auf das World Trade Center.
Clancy schrieb auch Sachbücher, mehrere Dutzend Videospiele wurden unter seinem Namen herausgebracht. Zudem gab es gleich mehrere Buchreihen unter seinem Namen, die allerdings von anderen Autoren geschrieben wurden. Er war auch Miteigentümer eines Baseball-Teams in seiner Heimatstadt Baltimore. Auf Twitter äußerten sich viele Fans betroffen über den Tod Clancys. "Ich habe seine Bücher geliebt", schrieb einer. "Er war so ein guter Geschichtenerzähler", schrieb ein anderer und ein dritter twitterte, er sei "so traurig".