Filmflop "Rock of Ages" Tom Cruise war's nicht

Das 80er-Musical "Rock of Ages" ist an der Kinokasse abgesoffen. Dickster Name auf dem Plakat ist Tom Cruise. Doch der Hollywood-Scientologe kann nun wirklich nichts dafür.

Schon seit Tom Cruises One-Man-Show in "Magnolia“ (1999) war klar, dass Mister "Top Gun" das Zeug zum Rocker hat. In dem 80er-Jahre-Musical "Rock of Ages" durfte er ihn nun 13 Jahren später endlich von der Leine lassen. Und er überzeugt in jeder Minute als Stacee Jaxx, kaputtgerockter Star, dessen Leben nur noch auf der Bühne stattfindet und dessen bester Freund ein Affe ist. Nur genützt hat das dem Film nichts.

Die großangekündigte, mit Seitenblick auf den Erfolg von "Glee" heißerwartete Kinoadaption des Bühnenhits hat von ihrem 75-Millionen-Dollar-Budget gerade mal 33 Millionen eingespielt und sich damit das einhellige Urteil "Flop" verdient. In Deutschland hat "Rock of Ages" nicht einmal eine Woche in den Top Ten überlebt. Doch liegt das keineswegs an dem Mann, der seit Jahren immer wieder mit großer Begeisterung abgeschrieben wird. Man mag von Tom Cruise halten, was man will, aber sogar Def Lepard haben seine Rockstar-Vorstellung für gut befunden. Und dann sind da noch andere Zahlen.

Mächtigster Schauspieler der Welt

Erst im vergangenen Monat hat das "Forbes"-Magazin seine berühmte Liste der mächtigsten Prominenten veröffentlicht. Tom Cruise ist auf Platz neun. 20 Plätze vor dem nächsten Schauspieler: Brad Pitt. Und der hat gerade eine Oscar-Nominierung hinter sich.

Cruise dagegen hat ein hartes Stück Arbeit hinter sich: Nach "Mission: Impossible 3" (2006), der nach einem schwachen Startwochenende ebenfalls als Flop gewertet wurde, stürzte Cruise 2010 mit "Knight and Day" sogar seine Fans in Verzweiflung. Doch dann kam "Mission: Impossible - Ghost Protocol" der im vergangenen Jahr rund 700 Millionen Dollar einspielte. Seitdem darf Cruise sich wieder Kinokassenmagnet nennen. Allein zwischen Mai 2011 und Mai 2012 soll der Hollywoodstar gut 75 Millionen Dollar verdient haben, so das "Forbes"-Magazin.

Erfolgsrezept

Nach "Rock of Ages" geht es mit dem bewährten Erfolgsrezept weiter: Das Kinopublikum will Cruise die Welt retten sehen. Als Ex-Soldat darf er voraussichtlich ab Januar 2013 in "Jack Reacher" unschuldige Zivilisten beschützen und ab April 2013 in dem Sci-Fi-Drama "Oblivion" die Erde vor dem Untergang bewahren.

Cruise hat immer wieder Filme abgeliefert, die schwächelten - man denke nur an "Vanilla Sky" oder "Operation Walküre" -, doch nur, um bald darauf seinen Status als Superstar zu manifestieren. Und das schon seit mehr als 30 Jahren auf der Leinwand, die die Welt bedeutet.

Die "Quantitätstheorie" ist wohl das einzige, das der berühmteste aller Scientologen mit Woody Allen teilt. Der professionelle New Yorker hat jüngst erklärt: Wenn er nur genug Filme mache, werde wohl auch mal ein guter dabei sein. Und das stimmt bei beiden - wenn auch in unterschiedlichen Welten.

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