Der Science-Fiction-Horrorthriller "Predator" zählt zu den absoluten Kultklassikern der 1980er Jahre. Der muskelbepackte Arnold Schwarzenegger kämpft darin mit einem Team ehemaliger Elitesoldaten und Söldner im Dschungel gegen ein blutrünstiges außerirdisches Wesen - und ist am Ende der letzte Überlebende. "Was zum Teufel bist du?", fragt Arnie in der ikonischen Schlussszene, die sich Filmfans ins Gedächtnis gebrannt hat.
Nach mehreren Ablegern, Crossover-Filmen mit dem "Alien"-Franchise, Videospielen und Comicbüchern wissen wir: Der Außerirdische ist ein Yautja. Dabei handelt es sich um eine mächtige, kriegerische Spezies, deren Lebensinhalt die Jagd ist. Wenn man die "Alien"-Crossover mitzählt, ist "Predator: Badlands" der neunte Film der Reihe.
Der Predator als Protagonist
"Ich wollte einen Film mit dem Predator als Protagonisten machen, ich wollte, dass er auf einem fremden Planeten auf die Jagd geht", sagt Regisseur Dan Trachtenberg, von dem auch die Story stammt, im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. "Ich wollte keine Menschen im Film haben, weil ich wusste: Wenn ein Mensch dabei ist, interessieren wir uns mehr für die Menschen. Also dachte ich mir, es gibt nur den Predator und einen Roboter."
Auf dem Planeten Yautja Prime kämpft der junge Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) um Anerkennung. Er gilt in seinem Clan als der Schwächste und soll sterben. Nur sein älterer Bruder Kwei steht noch zu ihm. Doch wenn er als Jäger eine große Trophäe heimbringt, hat Dek vielleicht noch eine Chance, sich einen Platz im Clan zu sichern.
Er fliegt zum Planeten Genna, wo ein angeblich unbesiegbares Wesen namens Kalisk lebt. Schnell muss Dek feststellen, warum Genna als Todesplanet bekannt ist. Es wimmelt vor gefährlichen Kreaturen und Pflanzen. Selbst Bäume attackieren ihn - und das Gras ist messerscharf. Alles ist tödlich. Dek wird vom Jäger zum Gejagten.
Unterstützung bekommt der wütende Yautja von einem Roboter namens Thia (Elle Fanning), dem der Unterkörper abhandengekommen ist. Mit dem Roboter im Gepäck macht sich Dek auf die Suche nach dem Kalisk. Doch auch andere sind hinter dem Ungeheuer her.
Schauspieler mussten fiktive Sprache lernen
Gedreht wurde in Neuseeland, der Heimat von Hauptdarsteller Dimitrius Schuster-Koloamatangi, dessen Gesicht das Publikum zwar nicht zu sehen bekommt, aber seine Mimik. Der 24-Jährige steckte bei den Dreharbeiten im Predator-Kostüm, doch sein Gesicht war vor der Kamera nicht bedeckt. Am Computer wurde auf Basis seiner eigenen Gesichtszüge das furchteinflößende Yautja-Gesicht generiert.
Schuster-Koloamatangi und Co-Star Elle Fanning mussten sogar eine eigens entwickelte Yautja-Sprache lernen, die wie eine Mischung aus Finnisch und der fiktiven "Star Trek"-Sprache Klingonisch klingt. "Ich musste meinen Mund und Hals daran gewöhnen, diese Laute zu produzieren", so Schuster-Koloamatangi im dpa-Interview. "Dieses Klickgeräusch - am Ende des ersten Tages war mein Hals total überfordert. Aber man gewöhnt sich dran."
Eine körperliche Herausforderung für beide Hauptdarsteller war, dass sie für längere Zeit aneinander gebunden waren, weil Dek den Roboter Thia auf dem Rücken trägt. Laut Fanning war das gut für die Chemie vor der Kamera. "Ich glaube, das hat uns wirklich geholfen", sagt die 27-Jährige. "Das schafft eine Verbindung, weil man gemeinsam da drin steckt und gemeinsam versucht, alles herauszufinden."
Ein "Predator" für ein jüngeres Publikum?
Regisseur Dan Trachtenberg ist mit der Materie bestens vertraut. Der 44-Jährige ist selbst Fan und drehte schon den gelungenen Ableger "Prey" (2022) und den Animationsfilm "Predator: Killer Of Killers" (2025). Beide wurden direkt auf Streaming-Plattformen veröffentlicht.
Als der erste "Predator"-Film von John McTiernan 1987 in die Kinos kam, war Trachtenberg noch zu jung, um ihn sehen zu dürfen. Wegen blutiger Gewaltszenen war der Film ab 18 freigegeben. Trachtenbergs neuer Film wirkt hingegen, als wäre er für jüngere Zuschauer gemacht.
Einige Monster sehen etwas zu cartoonartig aus und würden eher zu "Star Wars" passen. Während frühere "Predator"-Filme auf Spannung und Horror setzten, steht bei "Predator: Badlands" von Beginn an rasante Action im Vordergrund. Deks Ankunft auf dem Todesplaneten, auf dem überall originelle Gefahren lauern, ist besonders unterhaltsam.
Ein etwas anderer "Predator"-Film
An die Vermenschlichung des Predators muss man sich erst gewöhnen. Immerhin lässt Trachtenberg dem Yautja seine bedrohliche Aura und erklärt nicht unnötig viel. Lässt man sich auf diesen etwas anderen "Predator"-Film ein, bekommt man ein kurzweiliges, unterhaltsames Actionabenteuer - einen Blockbuster, den man am besten auf der großen Leinwand erlebt. "Predator: Badlands" enthält zudem nette Anspielungen und Easter Eggs - auch mit Bezug auf "Alien".
Dass der Film in vielen Ländern eine niedrige Altersfreigabe hat, war laut Trachtenberg übrigens nicht beabsichtigt. "Das ist reiner Zufall", betont er. Schließlich kommen keine Menschen zu Schaden - nur Monster und Roboter. "Es kann also definitiv ein breiteres Publikum zuschauen. Es ist genau das, was ich mir als Kind gewünscht hätte, als ich "Predator" nicht sehen durfte."In Deutschland allerdings ist "Predator: Badlands" trotzdem erst ab 16 Jahren freigegeben.