Serien und Streaming Vikings: Valhalla auf Netflix – Leidenschaft, Intrigen, Männerzöpfe und ganz viel Pelz

  • von Gerrit-Freya Klebe
Freydis und Leif in Pelz
Frida Gustavsson spielt Freydis und Sam Corlett stellt Leif
© Bernard Walsh/Netflix © 2021
Es gibt Schlachten, es gibt Intrigen und es gibt Sex. Die neue Netflix-Serie Vikings: Valhalla erzählt die Geschichte der Wikinger und ihr fatales Scheitern. 

"Vikings: Valhalla" spielt hundert Jahre nach dem Ende der ursprünglichen Serie "Vikings". Im Jahr 1002 leben die Wikinger nun schon längere Zeit auf den britischen Inseln im sogenannten Danelag. Dort wohnen Siedler aus Norwegen, Schweden und Dänemark zusammen. Doch König Aethelred II fürchtet sich vor Überfremdung und lässt die Wikinger brutal ermorden.

Neu auf Netflix: Vikings: Valhalla

Die Serie beginnt also mit einem ziemlichen Gemetzel und lässt dabei Erinnerungen wach werden an die berüchtigte „Rote Hochzeit“ aus Game of Thrones. Danach ein harter Cut und man findet sich auf einem Boot wieder unterwegs mit den Wikingern. Sie versuchen gerade, meterhohe (CGI)-Wellen auf See zu überleben. Dann kommen sie in Kattegat an, der fiktiven Wikinger-Stadt. Und spätestens jetzt dürfte das Setting für Vikings-Fans bekannt sein. In Kattegat soll die Eroberung Londons geplant werden, doch gleichzeitig gibt es auch Konflikte innerhalb der Wikinger. Dabei geht es vor allem um das Thema Religion. Anhänger des Christentums stehen Anhängern des traditionellen Glaubens um nordische Gottheiten wie Odin gegenüber.

Gleich zu Beginn werden auch die Hauptcharaktere vorgestellt. Das wären einmal die Geschwister Leif Eiriksson (Sam Corlett) und Freydis Eiriksdottir (Frida Gustavsson), beide haben wirklich gelebt. So war Leif Eiriksson etwa einer der ersten Europäer, der das amerikanische Festland betreten hat. Dritter real-inspirierter Hauptcharakter ist Harald Sigurdsson (Leo Suter), der später als Harald III. einer der letzten großen Wikingerherrscher war. Die drei verbünden sich und bilden die Grundlage für die Episoden der Staffel.

Nach weniger als zehn Minuten gibt es auch schon die erste Sexszene. Freydis Eiriksdottir lässt die Hüllen fallen. Als sie dann in die Badewanne steigt, wird ein Kreuz sichtbar, das ihr einst mit einem Messer in den Rücken geritzt wurde. Ein fanatisch christlicher Wikinger hat sie vergewaltigt und ihr das angetan. Nun ist sie auf der Suche nach ihm, um Rache zu nehmen. So viel sei verraten: tatsächlich findet sie ihn schon in Folge 1.

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Wer etwas über die Geschichte der Wikinger nachliest, wird schnell herausfinden, dass die Wikinger die Schlacht um London nicht gewonnen haben. Vielmehr wird es ihre letzte sein. Daher vermutlich auch der Name der Serie: in der nordischen Mythologie ist Valhalla der Ruheort gefallener Kämpfer. 

Das Jahr 1066 gilt als das Ende der Wikingerzeit. Dieser Fakt lässt die ganze Zeit etwas Dramatisches über den Charakteren schweben. Mit Freydis Eiriksdottir hat die Serie eine starke Frauenfigur, die den Wikinger-Männern auch verbal mal die Stirn bietet. Apropos Stirn und Haare: die Frisuren der Männer und Frauen weisen ziemlich sicheres Trend-Potential auf. Die komplizierten Flechtfrisuren und die Man-Buns dürfte man schon bald auf Instagram unter einschlägigen Hashtags finden. Dadurch wirken einige der Wikinger etwas wie Hipster. Aber wer's mag.

Vielleicht doch näher an der Realität als gedacht

Erfrischend sind auch die Auftritte von Caroline Henderson, die eine schwarze Wikinger-Gräfin spielt. Dadurch wird noch einmal die Vielseitigkeit der damaligen Wikinger unterstrichen. Faszinierend ist für viele sicher auch die Lebenswelt der Wikinger: So lebten sie schon damals in einer gleichberechtigten Gesellschaft. Frauen konnten sich scheiden lassen, Königreiche beherrschen und Eigentum besitzen. Natürlich sind die meisten Dinge in dieser Serie erfunden, da es schlicht kaum Aufzeichnungen aus dieser Zeit gibt. Aber wer weiß, vielleicht ist die Serie näher dran an der Realität, als manche für möglich halten. 

Netflix jedenfalls hat schon die nächste Staffel in Auftrag gegeben. 

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