Der Guide Michelin ist ohne Frage einer der bekanntesten Restaurantführer weltweit. Wer Spitzenküche genießen möchte, findet darin Gourmettempel fast überall rund um den Globus. Deshalb ist es für Köche oftmals eine große Sache, wenn sie mit ihren Lokalen geführt werden - auch wenn das Restaurant an sich ausgezeichnet wird und nicht der Koch. In Deutschland gibt es derzeit 341 Restaurants, die mindestens einen Michelin-Stern besitzen, darunter zwölf Stück mit der Höchstwertung von drei Sternen. Aber was ist eigentlich der Unterschied bei den Sternen?
Stopp, Umweg und Reise: Die Sterne im Guide Michelin
Es kommt nicht von ungefähr, dass der Restaurantführer mit dem Reifenhersteller Michelin verbunden ist. Und auch die Sternebewertung ist eng mit der Historie des Guide Michelin verknüpft. Die Brüder André und Édouard Michelin hatten laut Angaben des Unternehmens im Jahr 1900 die Idee, ein damals noch kleines Handbuch herauszugeben.
Während heute unterwegs alle gesuchten Infos schnell mit dem Smartphone eingeholt werden können, sah dies damals auf Reisen natürlich ganz anders aus. Das Handbuch sollte unter anderem Adressen zu Werkstätten, Kraftstoffdepots, Restaurants oder auch Unterkünften enthalten. Im Jahr 1926 wurde dann erstmals der mittlerweile berühmte Stern eingeführt, der herausragende Küche kennzeichnet.
Die offizielle Definition der Michelin-Sterne geht auf die Reiseidee zurück. Lokale mit einem Stern bieten Küche "voller Finesse" und sind "einen Stopp wert". Die mit zwei Sternen zeichnen sich durch "Spitzenküche" aus und sind "einen Umweg wert". In denen mit drei Sternen genießen Besucherinnen und Besucher "einzigartige Küche". Die Lokale sind "eine Reise wert".
Was sind die Kriterien?
Ein anonymer Tester des Restaurantführers erklärt auf der Homepage des Guide Michelin, dass in Lokalen mit einem Stern "eine Küche voller Finesse, Produkte von ausgesuchter Qualität und ausgeprägte Aromen" zu finden sind. "Mit Know-how und Inspiration werden beste Produkte [bei zwei Sternen] in subtilen, markanten und mitunter neuartigen Speisen trefflich in Szene gesetzt." In denen mit drei Sternen finden Besucherinnen und Besucher "die Handschrift eines großartigen Küchenchefs. Die Küche wird zur Kunst erhoben."
Demnach liegen der Bewertung mehrere Kriterien zugrunde - das angesprochene Know-how, die Qualität der Produkte, Originalität der Speisen sowie Beständigkeit über die Zeit hinweg und bei allen angebotenen Gerichten. Weder Stil, Ausstattung noch der Service eines Restaurants spielen demnach eine Rolle. Man suche "einfach wirklich gute Küche".