
Peter Prange "Eine Familie in Deutschland" Teil 2
Der zweite Teil der Familiensaga führt vom Kriegsende zum Wirtschaftswunderland. Wie durch ein Brennglas schaut der Roman auf die NS-Zeit. Die "Nazifizierung" der Gesellschaft glich nicht dem Umlegen eines Lichtschalters, der die zertrümmerte Weimarer Republik plötzlich in braunes Licht tauchte. Die Menschen lebten ihr Leben weiter, sie zogen sich ins Private zurück, arrangierten sich mit den neuen Regeln, nutzen die schrumpfenden Nischen an Freiheit, die das System ließ. Und irgendwann nahm man es hin, dass die Justiz nicht mehr unabhängig Recht sprach, das Äußern der Meinung einen Straftatbestand erfüllte und Morden im großen Stil ein adäquates politisches Mittel wurde. Vertrauen gab es nur in kleinsten Zirkeln, oft nicht einmal in der Familie. Alle zusammen trugen das System, doch in der Volksgemeinschaft war sich jeder selbst der Nächste und am Ende wollte keiner dabei gewesen sein.
Der zweite Teil der Familiensaga führt vom Kriegsende zum Wirtschaftswunderland. Wie durch ein Brennglas schaut der Roman auf die NS-Zeit. Die "Nazifizierung" der Gesellschaft glich nicht dem Umlegen eines Lichtschalters, der die zertrümmerte Weimarer Republik plötzlich in braunes Licht tauchte. Die Menschen lebten ihr Leben weiter, sie zogen sich ins Private zurück, arrangierten sich mit den neuen Regeln, nutzen die schrumpfenden Nischen an Freiheit, die das System ließ. Und irgendwann nahm man es hin, dass die Justiz nicht mehr unabhängig Recht sprach, das Äußern der Meinung einen Straftatbestand erfüllte und Morden im großen Stil ein adäquates politisches Mittel wurde. Vertrauen gab es nur in kleinsten Zirkeln, oft nicht einmal in der Familie. Alle zusammen trugen das System, doch in der Volksgemeinschaft war sich jeder selbst der Nächste und am Ende wollte keiner dabei gewesen sein.
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