Film-Ausstellung So erschuf Hitchcock den Horror

Alfred Hitchcock in Anzug und Krawatte vor unebenem Hintergrund.
Alfred Hitchcock
© Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Courtesy of TASCHEN
Mit unzähligen Klassikern wie "Die Vögel", "Psycho" oder "Fenster zum Hof" hat Alfred Hitchcock Generationen von Kinozuschauern in Angst und Schrecken versetzt. Wie akribisch der Meisterregisseur seine Filme plante, zeigt eine Ausstellung.

Wer wissen wollte, wie Alfred Hitchcock zum Meister des Horrors und der Suspense wurde, wie er seine Filme gemacht hat, der wurde in der Ausstellung "Casting A Shadow. Alfred Hitchcock und seine Werkstatt" fündig, die 2009 einen Blick in Hitchcocks Werkstatt gewährte.

Ein fester Bestandteil in jedem Hitchcock-Film war der Cameo-Auftritt des Regisseurs. In "Die Vögel" (1963) verlässt er mit zwei Hunden eine Tierhandlung. Weil das Publikum sich schnell daran gewöhnte und darauf wartete, musste er seinen Auftritt an den Anfang der Filme legen, da die Zuschauer sonst zu sehr von der Geschichte abgelenkt würden.

Verbereitung war alles

Kaum ein Regisseur bereitete die Dreharbeiten so akribisch vor wie Hitchcock. Vorbereitung war für ihn alles, die eigentlichen Dreharbeiten langweilten ihn nur. "Wenn ich das Drehbuch fertig und den Film auf Papier entworfen habe, ist für mich der kreative Teil erledigt, und der Rest ist nur noch langweilig", sagte er einmal.

Anhand der Skizzen für "Die Vögel" ist zu erkennen, wie konkret Hitchcock die Szenen vor Augen hatte. Während andere Regisseure im Studio experimentierten, legte Hitchcock alle Kameraeinstellungen im Vorfeld fest, wie hier beim Angriff der Vögel auf die Küstenstadt.

Alfred Hitchcock und die Stadt Berlin - das war eine lebenslange Beziehung. Bereits 1924 kam der Regisseur das erste Mal in die deutsche Hauptstadt, um in den Babelsberger Ufa-Studios einen Film zu drehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Hitchcock immer wieder zurück. Sein Film "Der zerrissene Vorhang" (1966) spielte phasenweise in der geteilten Stadt. Darin sind auch einige deutsche Schauspieler zu sehen, darunter Wolfgang Kieling und Günter Strack.

Der Cutter musste nur noch montieren

Die dramatische Schlussszene in dem Film "Saboteur" (1942) spielt auf der Freiheitsstatue in New York. Jeder Schnitt ist hier im Storyboard schon festgelegt. Für den Cutter blieb im Schneideraum kaum noch anderes zu tun, als die fertigen Schnipsel aneinander zu montieren. Der Entwurf für den Film "Die 39 Stufen"belegt, dass Hitchcock schon in den 30er Jahren auf diese Art und Weise arbeitete.

Bei dem Film "Die Vögel" spielt der Sound eine nicht unerhebliche Rolle. Der Berliner Oskar Sala sorgte mit seinem Trautonium für die entsprechenden Klänge.

Die Ausstellung "Casting A Shadow. Alfred Hitchcock und seine Werkstatt" war 2009 im Filmhaus am Potsdamer Platz in Berlin zu sehen.

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