Nach dem Tod von Dirk Bach Bachs Tod bringt Schlosspark Theater in Existenznot

Samstag sollte Premiere sein mit Dirk Bach als Hauptdarsteller. Nach dem Tod des Komikers muss das Schlosspark Theater in Berlin alle Aufführungen absagen. Die kleine Bühne fürchtet um ihre Zukunft.

Durch einen Zufall fiel dem Berliner Schlosspark Theater die traurige Aufgabe zu, den Tod von Dirk Bach zu verkünden. Der Komiker sollte die Hauptrolle in "Der kleine König Dezember" spielen. Die Premiere war für Samstag vorgesehen. Bach, der 51 Jahre alt wurde, war ein Garant für ein volles Haus. Darauf setzte auch Intendant Dieter Hallervorden. Auf der Internetseite des privaten Schlosspark Theaters steht nun im Spielplan hinter der Premiere und allen geplanten Aufführungen von "Der kleine König Dezember": "Nicht im Vorverkauf." Die Einbußen sind erheblich. Hallervorden muss verkünden: "Die Existenz des Theaters steht wirklich auf der Kippe."

Das kleine Schauspielhaus musste die Premiere verschieben, weil es so schnell keinen Ersatz für Dirk Bach finden kann. Auf der Website wird noch immer getrauert, steht noch immer die Mittelung, die das Theater am Montag veröffentlichte: "Dem Schlosspark Theater obliegt die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Dirk Bach für uns völlig unerwartet verstorben ist." Auch auf der Facebook-Seite der Bühne nimmt die Trauer um Dirk Bach wesentlichen Platz ein. Der Schauspieler Matthias Freihof versucht, seinen Schmerz in Worte zu fassen: "Ich vermisse Dein Lachen, unser gemeinsames Geträller, Deine Herzensbildung, Deine Bescheidenheit, Deine scharfe Intelligenz, Deine Freude am Genießen, unser tägliches Knuddel-Ritual und so vieles, vieles mehr!" Freihof, der in dem Zwei-Personen-Stück neben Bach auf der Bühne stehen sollte, meinte: "Es wird für mich schwer sein, seinen Text aus einem anderen Mund zu hören."

Zu der Trauer kommt die Existenzangst um das Theater. Die Premiere wurde auf den 27. Oktober verschieben, nicht viel Zeit, geeigneten Ersatz für einen Hochkaräter wie Bach zu finden, der es sich zutraut, an dem verstorbenen Schauspieler gemessen zu werden. Der Tod seines Kollegen stelle manches auf den Kopf, sagte Hallervorden. Das privat betriebene Haus sei nun finanziell sehr auf treue Theaterfreunde angewiesen.

Hoffnung auf einen Ersatzmann aus Bachs Freundeskreis

Hallervorden hofft, dass ein professioneller Schauspieler aus Bachs Freundeskreis die Rolle übernimmt und es schafft, sich in den drei verbleibenden Wochen bis zur neu angesetzten Premiere vorzubereiten. "Am Sonntag noch hat Dirk Bach anlässlich einer Matinée vergnügt, lebenslustig, redegewandt über seinen Kleinen König Dezember gesprochen", sagte der Intendant. Man habe seine Verbundenheit mit dem Theaterstück intensiv gespürt.

Regisseur Lorenz Christian Köhler nannte es schwierig, einen Nachfolger zu finden. "Den kleinen König Dezember haben wir genau in Dirk gesehen." Dennoch wolle man das Projekt an dieser Stelle nicht abbrechen. Bach habe vor seinem Tod keine Anzeichen von gesundheitlichen Problemen gezeigt. Der Komiker habe nur manchmal über "kleine Wehwehchen" geklagt, was für einen 51-Jährigen aber keine Seltenheit sei.

Das moderne Märchen "Der kleine König Dezember" des Autors Axel Hacke beschäftigt sich auf humoristische Weise mit den grundlegenden Fragen des Lebens.

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tso/DPA

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