Stellungnahme der EBU "Sicherheit kann nicht gewährleistet werden": Der ESC 2023 wird nicht in der Ukraine stattfinden

Kalush Orchestra mit ESC-Trophäe
Das Kalush Orchestra hat in diesem Jahr den ESC gewonnen. 
© © 2022 AFP
Das Kalush Orchestra hat den diesjährigen ESC gewonnen. Dennoch wird der Wettbewerb im kommenden Jahr nicht in der Ukraine ausgetragen werden. Das gab die EBU bekannt - und teilte das neue Austragungsland mit. 

Es ist eine lange Tradition beim Eurovision Song Contest, dass der Wettbewerb im Heimatland des Vorjahressiegers ausgetragen wird. In diesem Jahr hat das Kalush Orchestra aus der Ukraine gewonnen - doch der ESC 2023 wird nicht in dem osteuropäischen Land stattfinden. Das gab die European Broadcasting Union (EBU), der Veranstalter des Musikevents, auf ihrer Website bekannt.

Der ESC 2023 wird verlegt

Bereits zwei Mal fand der Wettbewerb in der Ukraine statt: 2005 und 2017. Auch 2023 wollte das Land den ESC wieder austragen - das hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach dem Sieg des Kalush Orchestra Mitte Mai ausdrücklich bestätigt. 

Doch nach intensiven Gesprächen zwischen der EBU und dem ukrainischen TV-Sender UA:PBC fiel die Entscheidung zuungunsten der Ukraine aus. Die EBU begründete die Absage mit dem durch die russische Invasion ausgelösten Krieg in dem Land. Der Eurovision Song Contest sei eine der komplexesten TV-Produktionen der Welt, hieß es in der Erklärung, an der Tausende mitwirkten und die zwölf Monate Vorbereitung benötige. Unter den aktuellen Umständen könne die Sicherheit, ein solches Event zu organisieren und gemäß den ESC-Regeln zu produzieren, nicht gewährleistet werden

Ein alternativer Austragungsort steht bereits fest: Entsprechend den Regeln der EBU rückt der Zweitplatzierte nach. Das war in diesem Jahr der Brite Sam Ryder. Die EBU kündigte an, in Gespräche mit der BBC zu treten, den ESC 2023 in Großbritannien auszurichten. 

Die Ukraine soll dabei nicht vergessen werden: "Es ist unsere volle Absicht, dass der ukrainische Sieg in den Shows kommendes Jahr reflektiert wird. Das wird Priorität haben für unsere Gespräche mit dem eventuellen Gastgeber." Die BBC hat bereits auf Twitter reagiert und sich zu Verhandlungen bereit erklärt.

Obwohl die Ukraine erstmals 2003 am Eurovision Song Contest teilnahm, hat das Land den Wettbewerb bereits drei Mal gewonnen: 2004 siegte Ruslana mit "Wild Dances", 2016 Jamala mit "1944". Ihnen beiden gelang, was dem Kalush Orchestra nun verwehrt bleibt: Sie holten den ESC heim. 

che

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