Das Video kam für die meisten überraschend: In einem dreiminütigen Statement meldete sich Xavier Naidoo am Dienstag zu Wort und distanzierte sich von vergangenen Fehlern: "Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe", sagte der Sänger. "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne wenn und aber distanziere und lossage."
Auch wenn er unkonkret bleibt und nicht klar benennt, wen er genau meint: Unter Verschwörungsideologen, Corona-Leugnern und Reichsbürgern dürfte dieses Video für eine Menge Unruhe gesorgt haben. Denn Naidoo war Deutschlands prominentester Verbreiter von Schwurbelerzählungen aller Art. Von der Erde als Scheibe bis zu den Eliten, die Kinder gefangen halten, war dem Mannheimer keine Geschichte zu blöde, um sie nicht als Wahrheit auf seinem Kanal zu verbreiten.
Doch damit soll jetzt Schluss sein. Und viele Fragen sich nun: Wie kam es zu dem Sinneswandel? Bereits in dem Youtube-Video hat der 50-Jährige angedeutet, was dahinter stecken könnte: Seine Frau komme aus der Ukraine, sagte der Musiker, ihre Familie lebe dort. "Auch ich bin öfter in der Ukraine und aus diesem wunderschönen Land musste ich jetzt Familie und Freunde rausholen, weil dort Angst und Schrecken herrscht." Das habe ihn zum Umdenken bewegt.
Xavier Naidoo und die Ukraine
Die gleiche Erklärung kommt nun auch von Naidoos Management: "Ein Beweggrund für die Video-Botschaft war der furchtbare Krieg in der Ukraine, der Xavier Naidoo wie dargelegt auch sehr persönlich betrifft", hieß es in einer Stellungnahme gegenüber RTL. Naidoo selbst werde sich erst einmal nicht zu Wort melden: "Private Hilfsmaßnahmen für Familie, Freunde und andere Hilfsbedürftige aus der Ukraine verlangen aktuell seine ganze Aufmerksamkeit und haben oberste Priorität für ihn."
Mit weiteren "Erläuterungen zu den Hintergründen" sei erst zu rechnen, wenn sich die Lage in der Ukraine beruhigt habe. Das kann allerdings dauern. Bis dahin wird man sich mit dem kurzen Videostatement begnügen müssen.
Verwendete Quelle: RTL.de