Viel wurde schon geredet und geschrieben über den Altersunterschied zwischen Michael Wendler und Laura Müller. 28 Jahre liegen zwischen dem Schlagersänger und der Sachsen-Anhaltinerin, die tatsächlich seine Tochter sein könnte.
Dagegen ließe sich wenig sagen, die Liebe geht eben manchmal ihre eigenen Wege. Das Problem ist nur: Der Wendler behandelt Laura auch so, als sei sie seine Tochter. Und die hat damit kein Problem, wie in der neue Folge der Vox-Doku "Goodbye Deutschland! Die Auswanderer" zu sehen war, die am Montagabend ausgestrahlt wurde.
Michael Wendler als Lehrmeister
Hier spielt sich Wendler als der große Lehrmeister auf, der seiner Schülerin den rechten Weg weist. Der Laura "eintrichtert", dass Amerika die neue Heimat sei und sie deswegen "in Richtung Selbstständigkeit schubst". Ein Vater, der seine sechsjährige Tochter das erste Mal zum Brötchen holen schickt, hätte es kaum anders formuliert.
Nun soll Laura Müller aber nicht das Frühstück besorgen, sondern beim Reifenhändler nachfragen, ob ihr Freund dort sein neues Musikvideo drehen dürfe. Der Wendler hat die Location nämlich auf seinem Handy entdeckt und hellauf begeistert reagiert. "Das ist ein Brett", befindet er über diesen Ort. Vielleicht auch deshalb, weil er dort sein Unterhemd tragen kann, ohne dass es negativ auffällt.
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Laura gibt jedoch das störrische Mädchen und ziert sich. "Schatzi, ich kann nicht so gut Englisch", sagt die Wahl-Amerikanerin, die immerhin zwölf Jahre die Schule besucht hat. Herumgekommen ist dabei offenbar nichts. Und so bleibt der Wendler streng: "Du musst das doch irgendwann mal lernen."
Wie John und Yoko
Mindestens ebenso erschütternd wie die Einblicke in das Verhältnis der beiden Partner ist es, Michael Wendler bei den Tonaufnahmen im Studio zu sehen. Wobei es Studio nicht so ganz trifft: Der Künstler singt seine neuen Lieder im Wohnzimmer eines Kumpels ein.
Wie einst Yoko Ono bei ihrem John sitzt Laura dem Wendler immer zur Seite. Und ist mindestens so ergriffen, als handele es sich um ein neues Werk des Beatles. So sieht sich wohl auch der Wendler, der seinen neuen Song "Einer liebt immer mehr" "schon wirklich tiefgründig findet". Auch Laura Müller ist bewegt. Sie hat die Angewohnheit, alle Texte wörtlich zu sehen und interpretiert ihn als Song über ihre Liebe.
Eine kommt bei all dem Theater zu kurz: Wendlers Tochter Adeline, die sich vor der Kamera erstaunlich offen beklagt. "Wenn er sich sein Leben so vorgestellt hat, dann soll’s mir recht sein", sagt sie zwar über das Gebalze ihres Vaters. Benennt aber auch deutlich, was ihr in ihrem Leben fehlt: "Ab und zu wäre es schön, ein bisschen Liebe, Aufmerksamkeit, Geborgenheit zu fühlen."
Laura Müller auf dem Motorrad
Aber ihr Vater hat gerade wirklich Wichtigeres zu tun. Er muss auf dem Hof des besagten Reifenhändlers das Video zu "Einer liebt immer mehr" einspielen. Natürlich hoch professionell. Ein Drehbuch hat er zwar nicht, "das machen wir ganz spontan". Eine richtige Kamera fehlt ebenfalls - das macht sein Produzenten-Freund, in dessen Wohnzimmer der Song entstand, mit seinem Handy. Dafür setzt sich Laura aufs Motorrad und zeigt ihre Brüste.
Das allerdings macht sie so überzeugend, dass der Wendler hinterher schwärmt, sie habe eine "Liebesbeziehung mit der Kamera". Ganz Unrecht hat er nicht: Auch Marilyn Monroe hat mal klein angefangen.
Und auch Laura ist am Ende glücklich - und verrät endlich, was sie am Wendler findet: "Ich steh auf süße Männer. Ich find das süß, wenn Männer süß sind."