Peter Settelin Über den Mann, der die schlüpfrige Diana-Doku erst möglich gemacht hat

Peter Settelen hat die umstrittene Doku über Prinzessin Diana erst möglich gemacht - wer ist dieser Mann?
Prinzessin Diana (Foto) kam am 31. August 1997 bei einem Autounfall ums Leben. Zu ihrem 20. Todestag häufen ist (erneut) ein regelrechter Diana-Hype entstanden.
© John Giles/dpa
Ihr Bruder wollte die Dokumentation verhindern, ihre beste Freundin sprach von einem "Verrat ": Am Sonntag hat der TV-Sender Channel 4 in einer neuen Dokumentation intime Details aus Prinzessin Dianas Leben verbreitet. Möglich gemacht hat das ausgerechnet Peter Settelen, ein Vertrauter der "Königin der Herzen". 

Dass Peter Settelen im Kensington Palast verflucht werden dürfte, ist wohl nicht weit hergeholt. Die pikanten Aufnahmen von Prinzessin Dianas ehemaligen Sprechtrainer holen jene Geschichten (wieder) an die Oberfläche, die das britische Königshaus zum 20. Todestag der "Königin der Herzen" vermutlich lieber aus der Öffentlichkeit heraus gehalten hätte. 

Zwischen 1992 und Dezember 1993 vertraut sich Diana ihrem Privatsekretär und Sprechtrainer an. Sie gibt pikante Einblicke in das Leben hinter den Palastmauern, redet über ihr Liebesleben mit Prinz Charles, auch über seine damalige Affäre und heutige Ehefrau Camilla Parker Bowles äußert sie sich. Es sind intime Skizzen der Gefühlswelt von Prinzessin Diana. Erzählungen, die eigentlich nur dazu dienen sollten, ihr öffentliches Reden zu optimieren. Und eigentlich niemals an die Öffentlichkeit gelangen sollten.

Doch Peter Settelen hat die bereits bekannten aber in Großbritannien bisher unveröffentlichten Aufnahmen an den britischen TV-Sender Channel 4 verkauft. Die offizielle Summe ist nicht überliefert. Nur so viel scheint sicher: Die brisanten Bänder für die Dokumentation "Diana: In Her Own Words" (zu deutsch: "Diana: In ihren eigenen Worten") dürften für Settelen nicht wenig abgeworfen haben - am 31. August jährt sich der tödliche Autounfall von Lady Di zum 20. Mal, nicht nur in britischen Medien ist erneut ein Diana-Hype ausgebrochen. Alle wollen ein Stück vom Klatsch-Kuchen abbekommen. Neuer Stoff über die ohnehin unroyale Prinzessin - das ist Gossip-Gold höchster Güte.

Schauspieler, Einzelgänger - und Geschäftsmann?

Der öffentlichkeitsscheue Schauspieler (u.a. "Die Brücke von Arnheim", "Coronation Street") habe sich ein finanzielles Standbein mit den privaten Geschichten von Prinzessin Diana aufgebaut, berichtet ein Vertrauter der "Daily Mail". Bereits 2004 habe er die Bänder an den amerikanischen Sender NBC für mutmaßlich 500.000 britische Pfund verkauft, der erste Auszüge zeigte. Der Fall war schon damals ein regelrechter Klatsch-Krimi: Laut "Guardian" waren die aufgezeichneten Gespräche bereits 2001 bei einer Durchsuchung bei dem früheren Butler der Royals gefunden worden. Die Familie von Dianas Bruder habe die Bänder daraufhin für sich beansprucht, nach einem Rechtsstreit aber schließlich zurück in Settelers Hände gegeben. Ein Umstand, der die Brisanz der Bänder (und ihren Wert) wohl zusätzlich unterstreicht. Heute leiste sich Setteler (im Facebook-Post links) ein Haus in London, das er sich mit seiner Frau für 713.000 britische Pfund gekauft haben soll. "Er wurde für seine Arbeit mit ihr (Prinzessin Diana, Anm. d. Red.) gut bezahlt und hat sich seit ihrem Tod mit der Beziehung zu ihr etwas aufgebaut", wird der Vertraute vom "Daily Mail" zitiert. Sein Bruder beschreibt ihn als Einzelgänger, der mit dem Tod seiner vierjährigen Tochter im Jahr 2000 wohl noch immer zu kämpfen habe. 

Große Kritik an Doku über Prinzessin Diana

Bereits im Vorfeld wurde die Dokumentation scharf kritisiert, die Channel 4 am Sonntag ausgestrahlt hat. Senderverantwortliche rechtfertigten das Programm als "einzigartiges Porträt" und als "eine wichtige historische Quelle". Settelers Anwalt Marcus Rutherford behauptete in der "Daily Mail" sogar, dass Diana die Welt wissen lassen wollte, was in ihrem Leben vorgehe. Dianas Bruder, Earl Spencer, verbuchte die Dokumentation als "Unverschämtheit" und wollte diese verhindern. Eine enge Freundin Dianas sprach im "The Guardian" von einem "Verrat ihrer Privatsphäre und der ihrer Familie". In einer "YouGov"-Umfrage sprachen sich 66 Prozent der Briten dafür aus, dass die Bänder nicht gezeigt werden sollten.

Nun wurden sie gezeigt. Laut "The Telegraph" sahen 3,5 Millionen Zuschauer die umstrittene Dokumentation am Sonntagabend. Channel 4 habe damit die beste Quote diesen Jahres eingefahren. Es dürfte für den Kensington Palast nur ein schwacher Trost sein, dass die Dokumentation in Zusammenarbeit mit BBC und ITV ("Diana, Our Mother") - in der Prinz William und Harry ungewohnt offenherzig über den Tod ihrer Mutter sprechen - rund 7,4 Millionen Zuschauer gefunden hat (laut "Express"). Denn so oder so: Die pikanten Gespräche und daraus wieder aufkeimenden Klatschgeschichten dürften das Gedenken an Prinzessin Diana stören. Auslöser ist ausgerechnet Peter Settelen gewesen - den man wohl nun als ehemaligen Vertrauten bezeichnen kann.

fs

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