Das berühmte James-Bond-Theme erklingt, als Horst Lichter das Studio betritt. Aus gutem Grund: Experte Sven Deutschmanek begutachtet das Spielzeugmodell eines Aston Martin DB5. Also jenes Autos, das der berühmte Geheimagent gefahren hat.
Stephanus-Pieter Vossems hat den Wagen mit zu "Bares für Rares" gebracht. Der 68-jährige Privatier aus Borgholzhausen hatte dieses Auto einst als Jugendlicher von seinen Eltern geschenkt bekommen. Doch irgendwann kam es weg, und jahrelang wollte Vossems den Wagen wiederhaben. Vor acht Jahren hat er dann das hier vorliegende Modell ersteigert. Jetzt möchte er es seinerseits zur Versteigerung anbieten.
"Bares für Rares": Mit diesem Auto fuhr James Bond
Sven Deutschmanek liefert ein paar Hintergründe zum Aston Martin DB5, der im Original von 1963 bis 1965 gebaut wurde. Sean Connery fuhr das Auto in den Filmen "Goldfinger" und "Feuerball". Das Spielzeugmodell stamme aus japanischer Produktion und sei vermutlich Ende der 60er Jahre hergestellt worden, so der Experte.
Der Wagen ist über ein 1m20 langes Kabel mit einer Fernbedienung verbunden, mit der sich vorne Maschinengewehre und hinten ein Schutzschild ausfahren lassen. Dazu gibt es einen Schleudersitz, der nicht funktioniert. Die Technik sei verharzt, erklärt Deutschmanek.
Zudem fehlt die Verpackung, was sich auf die Expertise auswirkt. Die beläuft sich auf lediglich 180 bis 250 Euro. Da dürfte es für den Verkäufer nicht ganz einfach werden, seinen Wunschpreis von 250 Euro zu erzielen.
Wolfgang Pauritsch erkennt den Wagen sofort
Doch im Händlerraum stößt der Wagen zunächst auf große Begeisterung. "Das ist das James-Bond-Auto", stellt Wolfgang Pauritsch fest. "Nein, wie cool. Das ist wirklich James Bond", ruft Lisa Nüdling euphorisch aus. "Wie toll ist das!"
"Sean Connery war einer der bedeutendsten Schauspieler überhaupt, und James Bond hat ihn groß gemacht", erklärt Pauritsch sein Einstiegsgebot: Es gebe einen großen Sammlerkreis, deshalb biete er 80 Euro.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Doch bei 130 stockt die Auktion. Bewegung kommt erst in die Sache, als Stephanus-Pieter Vossems seinen Wunschpreis nennt. Den wird der Niederlänger zwar nicht bekommen, doch Jan Čížek kommt ihm mit seinem finalen Gebot von 220 Euro weit entgegen. So kommt das Geschäft zustande.
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