Die meisten kennen ein Pauschenpferd noch aus dem Turnunterricht. Im Expertenraum von "Bares für Rares" steht ein solches zur Sitzbank umfunktioniertes Gerät. Mitgebracht haben es Irina Ferring und Dennis Keller aus Illingen im Saarland.
Keller war einst selbst Turner und wollte etwas Flair in seine Wohnung bringen. Das Pferd habe er online ersteigert. Es sei immer ein Hingucker gewesen, wenn Freunde zu Besuch kamen, und habe stets für einen Lacher gesorgt, erzählt der junge Mann. Doch nun muss es weg: Der Raum und das Pferd passten von den Maßen einfach nicht zusammen. Seine Lebensgefährtin scheint darüber nicht unglücklich zu sein, dass das Ungetüm aus der Wohnung muss.
"Bares für Rares": Horst Lichter und das Kunstleder
Horst Lichter entdeckt sofort die Schwachstelle bei dem Möbelstück: "Der Überzug ist neu", stellt der Moderator fest. Tatsächlich ist das feine Leder durch einen Kunstlederüberzug ersetzt worden.
Das wirkt sich auch auf die Bewertung von Detlev Kümmel aus. Der Experte erklärt zunächst die Herkunft des Wortes: Pauschen, das seien die Griffe am Pferd. Das hier vorliegende Objekt stamme aus den 70er Jahren.
Dennis Keller hat das Pauschenpferd für 300 Euro gekauft, das möchte er hier auch erlösen. Detlev Kümmel macht ihm Mut: Zwar mindere das Kunstleder den Wert, doch sei das Objekt wohnfertig, deshalb taxiert er den Wert auf 400 bis 500 Euro. Eine schöne Überraschung. "Das ist quasi eine Wertanlage gewesen", scherzt Keller.
Jan Čížek will das Pauschenpferd unbedingt
Im Händlerraum gibt es ein großes Hallo, als Jan Čížek das Pauschenpferd entdeckt. "Lass uns reiten“, ruft er. Elke Velten-Tönnies kommt der Aufforderung gerne nach, und so nehmen die beiden erst einmal auf dem Wohnmöbel Platz.
Čížek hat offenbar Blut geleckt: Er startet die Auktion mit 100 Euro. Doch schon bei 150 Euro stocken die Gebote. Keiner der Händler weiß so recht, was das Pferd wert ist. Die gebotene Summe ist allerdings noch weit vom Wunschpreis der Verkäufer entfernt. Keller verweist auf die deutlich höhere Expertise.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Was wäre "Bares für Rares" ohne seine 80 Euro: Das ist das Lieblingsstartgebot von Walter Lehnertz, der von allen nur "Waldi" genannt wird. Der gelernte Pferdewirt stammt aus Prüm in der Eifel und betreibt dort einen Antiquitätenhandel. Seine lockeren Sprüche wie "Ich fang dann mal mit 80 Euro an" (selbst wenn das Objekt erkennbar ein Vielfaches wert ist) oder "Engelschen" (so nennt er viele Verkäuferinnen) oder "Prügel" (seine Bezeichnung für Kunstobjekte) machen ihn zum Publikumsliebling. Ein Bieterduell mit Lehnertz kann teuer werden: Er mag ausgefallene Objekte wie alte Spielautomaten oder Militaria und bezahlt dafür gern auch deutlich mehr als den Schätzpreis. So bot er für einen alten Kicker 1750 Euro, obwohl die Expertise nur bei 600 Euro lag.
Jan Čížek lässt nicht locker: "Was haben Sie sich denn vorgestellt", will er wissen. Als er die Summe hört, macht er einen Vorschlag: "Wissen Sie was? Sie haben 300 bezahlt – ich geb' Ihnen die 300."
Dennis Keller schlägt ein. So kommt der Deal doch noch zustande und alle sind glücklich.
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