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"Die Alm", vierter Tag Werbefrei hungern die "Arschgeigen"

Die Einöde auf der "Alm" macht nicht nur den Zuschauern zu schaffen, auch Ex-Trainer Werner Lorant überfällt der Lagerkoller. Er schmiedet Ausbruchs-, der Checker und Gina-Lisa Lohfink Heiratspläne. Natürlich alles nur zum Spaß - und diesmal sogar werbefrei.
Von Jannis Frech

Es sollte der Tag werden, "der alles verändert", hatte ProSieben angekündigt. Und der Sender hat Wort gehalten, denn die vierte Folge von "die Alm" hatte es in sich. Allerdings nicht unbedingt bei den E- bis G-Promis im Tiroler Tal, sondern in München: Ein Brand im Sendezentrum von ProSiebenSat1 brachte das Programm gehörig durcheinander - und bescherte den "Alm"-Zuschauern eine wahre Sensation: Werbefreiheit!

Verglichen mit den bisherigen Langeweiletagen konnte aber auch der Dschungelcamp-Klon selbst erste, nennen wir es mal "Akzente", setzen. Vier Tage auf der Alm haben offenbar gereicht, um die Nerven der Kandidaten ausreichend zu strapazieren. In den Hauptrollen: Tessa Bergmeier, Rolf Scheider, Werner Lorant und natürlich Thomas Karaoglan (alias der Checker) sowie Gina-Lisa Lohfink.

Technikopfer Kuschelszene

Gerade für den Checker und die blonde Naturschönheit aus Seligenstadt war Großes angekündigt worden. Zunächst hatte sich Karaoglan noch sein Heimweh von der äußerst familienverbundenen Checker-Seele geschluchzt, doch schon im nächsten Augenblick übte er sich mit dem Charme eines Bulldozers in der Kunst der Eroberung. Selbst vor dem Spaß-Heiratsantrag für Gina-Lisa machte Karaoglan nicht halt. Der Lohn: ein botoxgeschwängertes "Ja" und ein wenig mehr Nähe. Doch ausgerechnet die groß angekündigten Bett-Kuschel-Szenen fielen am Ende der Technik-Panne zum Opfer. Auch wenn die "Bild"-Zeitung vermuten lässt, dass nicht alle die gleiche Sendung gesehen haben.

Etwas überraschend ebenfalls im Mittelpunkt der vierten "Alm"-Ausgabe: Werner Lorant. Der Ex-Trainer rangierte bis dato eher unter ferner liefen. Doch der öde Alltag in der Hütte scheint den Kult-Löwen aufgeschreckt zu haben. Und so schmiedet er nun regelmäßig geniale Fluchtkonzepte á la "ich geh jetzt einfach runter ins Tal", die selbst bei den anderen Kandidaten nur noch Belustigung hervorrufen. Mit Karaoglan inspizierte Lorant dann immerhin mögliche Schlupflöcher am Rande der Spielwiese. Ganz diskret natürlich, wie es sich für ein "Big Brother"-Derivat geziemt.

Kein Hungerstreik, aber Hunger

Ohne Hungerstreik kam diesmal Ex-Topmodel-Kandidatin Tessa aus. Die 22-Jährige war von den Zuschauern für die nächste "Muh-Probe" auserwählt worden - und die kam schon fast an Dschungelcamp-, nun ja, Niveau, heran. Eine Wanne, völlige Dunkelheit und Wasserlebewesen, die es zu ertasten galt. Tessa quietschte, Tessa ekelte sich, aber Tessa erriet alles. Und sorgte für einen dramaturgisch brillanten Moment, als sie schließlich eine Bade-Ente ertasten konnte. Ein ungläubiger Blick, gefolgt von purer Erleichterung im Nachtsichtmodus: "Das sind Quietsche-Entchen!" Zur Belohnung gab es weiche Kissen für die Nacht.

Und damit kam die Sendung zu ihrem wahren Höhepunkt. Denn Ex-Topmodel-Juror Rolf Scheider hatte tagsüber offenbar zu wenig gegessen. Er hatte Hunger. Er erwartete Nahrhaftes. Aber er bekam ein Kissen. Mit einem Mal wurde sich Scheider des ganzen, hochkonzentrierten Zynismus der TV-Welt bewusst. Und Scheider flippte aus: "Die halten uns für die letzten Arschgeigen!" Welch edle Erkenntnis.

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