Reden wir jetzt übers Kiffen? Haha. Für alle, die sich die Ampel schönrauchen wollen. Ja, genau. Donnerstagabend. Und Markus Lanz lacht. Und witzelt. Und Frau Herrmann? Ja, was ist denn mit Ihnen los, Frau Herrmann, Sie sind ja außer Rand und Band. Na, Herr Lanz, weil es mich nervt, alle beschützen Armin Laschet, was soll denn das. Schauen Sie, Laschet wurde nicht gewollt, von Anfang an nicht, die Mehrheit der CDU wollte ihn nicht, keiner wollte ihn, niemand, und dann nehmen die den trotzdem, weil Schäuble und Bouffier das so wollen.
Das regt Sie auf? Das regt mich auf. Lanz findet's lustig. Herrmann regt sich weiter auf: "Eine Partei hatte die Idee, Wahlkampf gegen die eigene Basis zu machen und gegen die Wähler, und auf diese völlig wahnsinnige Idee kommen sie, weil sie glauben, dass Deutschland ihnen gehört." Da sagen Sie aber was, Frau Herrmann. Ja, weil man das doch mal laut sagen muss. Und Sie, Herr Altmaier, warum haben Sie sich nicht mehr eingesetzt für Armin Laschet? Habe ich doch, Herr Lanz, ich habe gesagt, das ist unser Kanzlerkandidat. Was soll denn das für ein Einsatz sein, Herr Altmaier, das wussten die Leute doch, warum haben Sie nicht gesagt, das ist unser bester Mann, irgendetwas Freundliches. Herr Lanz, das ist die falsche Debatte. Lanz philosophisch: "Nicht illoyal zu sein ist das schon loyal?"
Es diskutierten:
- Peter Altmaier, Bundeswirtschaftsminister (CDU)
- Alexander Graf Lambsdorff, FDP-Politiker
- Ulrike Herrmann, Wirtschaftsjournalistin
- Christoph Ploß, CDU-Landesvorsitzender, Hamburg
- Gregor Peter Schmitz, Journalist
Altmaier demonstriert Geschlossenheit der Union
Wochenausklang bei Lanz. Wenig spektakulär, aber unterhaltsam. Altmaier war aus Berlin zugeschaltet. Wieso haben Sie Jamaika beerdigt? Sie haben das noch vor Söder gemacht, das war noch davor. Sie haben getwittert: "Soeben hat der Ampel-Zug den Bahnhof verlassen … CDU/CSU sind Beobachter." Herr Lanz, ich weiß nicht, wo Sie die Beerdigung sehen. Grüne und FDP sondieren jetzt mit der SPD. Und dann sehen wir weiter: "Das große Projekt Jamaika wird nicht an einer einzigen Person scheitern."
Es müsse aber auch klar sein: "Wir haben unseren Stolz, wir kommen nicht als Bittsteller." Und außerdem solle man sich mit der Union nicht schmücken wollen, während womöglich Weichen in eine ganz andere Richtung gestellt würden: "Die CDU ist kein dekoratives Element." Ist da wer beleidigt? Wer denn? Wir wollen eine Volkspartei der Mitte sein, Herr Lanz, und wir werden uns personell und inhaltlich neu aufstellen. "Wir sind alle Teil des Problems." Und wer soll die neue CDU anführen? Lanz ironisch: "Frische Typen wie Merz?" Altmaier blickte ungerührt von der Leinwand herab. "Ich mache doch nicht den Fehler, Namen zu nennen, wir werden das intern besprechen." Und überhaupt, Herr Lanz! "Ich fände unanständig, wenn ich mich einmischen würde." Und schon gar nicht so. Es schauen ja Menschen bei Ihnen zu, das ist eine Sendung, das ist öffentlich.
FDP hält an Jamaika-Option fest
Wäre doch nur alles öffentlich, zuallererst die Sondierungsgespräche – Gregor Peter Schmitz mag die Geheimniskrämerei nicht. "Nun feiert man, dass gar nichts nach außen dringt." Dass man das so zelebriere, das gehe aber nicht. "Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit erfährt, was passiert." Sie stimmen mir doch zu, Kollegin Herrmann? Nein, sagte die Kollegin Herrmann, man erfährt doch was, deshalb gibt es doch die Pressekonferenzen. Und Sie, Herr Graf Lambsdorff, was wissen Sie?
Lanz: "Ich hab da mal eine Killerfrage." Und dann die Killerfrage: "Was halten Sie von den ständigen Absagen an Jamaika? "Der Keks ist noch nicht gegessen, das hat Habeck gesagt, das ist ein schönes Bild", befand der FDP-Mann. Jetzt sei es einfach sinnvoller, mit der SPD zu sprechen. Aber: "Wir werden mit der Union reden, wenn wir meinen, das es sinnvoll ist." Und: "Das entscheiden wir gemeinsam mit den Grünen." Lambsdorff sprach begeistert bis berauscht über "Deutschlands neues Parteiensystem". Man müsse jetzt neu denken: "Neu denken, das fällt uns allen nicht immer leicht." Das Liberale und Grüne miteinander verhandelten, wolle das deutsche Volk so. Lambsdorff wieder wie berauscht: "Der Souverän hat uns den Auftrag gegeben, dass wir uns zusammentun." Lanz: "Ihre Selbstlosigkeit rührt mich."
Jamaika? Laut Christoph Ploß liegt die Chance nur noch bei fünf Prozent. Wenn das nur die einzigen Probleme der Union wären. Was ist denn bei Ihnen los, Herr Ploß? "Einige in der CDU fallen gerade übereinander her", so Ploß. Das mache ihm Sorgen. Lanz: "Denken Sie auch über Armin Laschet nach?" Ploß: "Wir denken über Politik nach." Man brauche jetzt "Geschlossenheit und Teamfähigkeit". Klingt toll. Aber was ist mit Armin Laschet? Wissen Sie, Herr Lanz, ich habe im Wahlkampf jeden Tag für ihn geworben, frühmorgens bis spätabends. Und ja, es stimmt, wir haben auch gemerkt, dass er "nicht so gezogen" hat. Sonst noch? "Aus Bayern kamen eilige Störfeuer." Die Konsequenz? "Wir werden über das Verhältnis von CDU und CSU noch reden müssen."