In den 80er Jahren war dieses Objekt ein kleines Vermögen wert: Maria Dreisbach und Klaus Heller kommen mit einem alten Kupferstich zu "Bares für Rares". "Den hat mein verstorbener Mann damals für 5000 D-Mark gekauft", erklärt die Verkäuferin über das Original aus dem 17. Jahrhundert. "Das ist viel Geld", sagt Moderator Horst Lichter. Er ahnt bereits, dass die Rarität heute nur noch einen Bruchteil wert ist.
"Bares für Rares"-Expertin Friederike Werner bestätigt, dass es sich um einen Kupferstich von 1657 handelt. "Vermutlich stammen diese aus einem Buch, denn in der Mitte ist einen Falz zu erkennen", sagt sie über die kolorierten Abbildungen der Städte Dillenburg und Siegen. Das Objekt stamme von einem Amsterdamer Kupferstecher, der vorhandene Landkarten in Kupferstichen vervielfältigt habe. "Daher stammt auch der heutige Begriff 'abkupfern'", erklärt sie. Von einer Kupferplatte habe man 200 Kopien in hervorragender Qualität ziehen können.
"Bares für Rares"-Expertin sorgt für Preisschock
"Ich weiß ja schon, was ihr damals bezahlt habt. Aber was würdet Ihr haben wollen?", fragt Horst Lichter die Verkäufer. "Wir würden uns 900 Euro wünschen", sagt Dreisbach. Doch die Expertin ist damit nicht einverstanden. "Ich wäre hier bei maximal 400 bis 500 Euro", sagt Werner. Denn die Kupferstiche seien heute nicht mehr sehr beliebt. "Wir waren darauf vorbereitet", erklärt Heller. Deswegen wollen sie es trotzdem bei den Händlern probieren.

Doch auch im Händlerraum löst die Rarität wenig Begeisterung aus. "Ich wollte gerade 50 Euro anbieten", sagt Daniel Meyer, als er den Kaufpreis des Kupferstichs hört. "Im Ernst?", fragt Verkäufer Heller entsetzt. Ludwig "Lucki" Hofmaier versucht die Situation zu retten und bietet 200 Euro an, erhöht dann nochmal auf 300. "Heute kann man froh sein, wenn man noch zehn Prozent des ursprünglichen Kaufpreises bekommt. Diese Sachen sind einfach aus der Mode gekommen", versucht Susanne Steiger die niedrigen Gebote zu erklären. Obwohl Klaus Heller eigentlich schon nein gesagt hatte, greift seine Lebensgefährtin ein. "Ich bin mit 300 einverstanden", sagt Maria Dreisbach.
"Sie machen mir eine große Freude", sagt "Lucki". Und auch die Verkäuferin ist froh: "Wir brauchen die Karte nicht mehr mit nach Hause nehmen und haben 300 Euro."