Bei "Bares für Rares" ist der Goldpreis ein wichtiger Indikator für den Wert vieler Objekte. Grund: Vor allem alter Schmuck ist oft nur zum Gegenwert des Goldes zu verkaufen. Auch Joanna Baecker und Cedrik Scherdin wissen das. Sie kommen mit einer Kette und einem Armband ihrer Oma in die Show und haben diese vorher extra abgewogen. "Der Goldpreis dürfte bei 850 Euro liegen", sind die Verkäufer sicher. Doch sie irren sich gewaltig.
"Bares für Rares"-Expertin Heide Rezepa-Zabel nimmt die beiden Objekte unter die Lupe. "Es handelt sich um ein sogenanntes Bettelarmband aus den 60er Jahren", sagt sie über das erste Schmuckstück. Das werde deshalb so genannt, weil über die Jahre weitere Anhänger gesammelt werden könne, die daran befestigt werden. Das zweite Teil sei ein Collier, ebenfalls aus den 60 Jahren, das in Italien gefertigt worden sei. "Eine wirklich gute Arbeit."
"Bares für Rares"-Expertin überrascht mit tatsächlichem Goldpreis
"Jetzt kommt's drauf an, was die Sachen wiegen", sagt Host Lichter. "Habt ihr denn mal geschaut?", will er von den Verkäufern wissen. Doch mit ihren 850 Euro für den reinen Goldpreis scheinen sie sich hoffnungslos vertan zu haben. "Dann funktioniert vielleicht der Taschenrechner nicht", sagt Rezepa-Zabel nicht. Sie hat die beiden Schmuckstücke selbst gewogen und kommt zu einem völlig anderen Ergebnis. "Beide Stücke haben zusammen einen Goldwert von 1900 Euro", sagt sie. Da der Schmuck attraktiv und gut verkäuflich sei, liege ihr Schätzpreis bei 2400 bis 2800 Euro – also fast dem dreifachen von dem, was Baecker und Scherdin errechnet hatten.

Auch die Händler tun sich mit Rechnen offenbar schwer. "Was wurde denn zum Goldwert gesagt?", will Susanne Steiger wissen und startet ihr Gebot daraufhin bei 2200 Euro. Auch Ludwig "Lucki" Hofmaier steigt mit ein und überbietet Steiger um 50 Euro. Fabian Kahl erhöht auf 2300 Euro, doch "Lucki" lässt nicht locker. Für 2350 Euro erhält er den Zuschlag.
Baecker und Scherdin sind glücklich. Von dem Geld wollen sie eine Familienreise machen. "Wir sind komplett überwältigt. Im Auto rufen wir erstmal die Oma an."