Von Jochen Siemens und Hannes Roß
Es stehen Blümchen in kleinen Töpfen auf dem Küchentisch. Am Fenster eine lange Holzbank mit Kissen, rosa Karo. Die Küche würde im Fachgeschäft unter "gemütliches Bauerndesign" laufen. Das Haus ist groß, und alle Türen stehen offen, und wenn Dieter Bohlen mit seiner lauten Krähstimme spricht, ist er immer zu hören, egal, ob er im ersten Stock am Telefon ist. Oder hinten am Klavier oder im Keller. Aber sein Stammplatz ist hier in der Küche, "da, wo Sie gerade sitzen".
Natürlich kennt man das Haus irgendwie. Aus seinem Buch "Nichts als die Wahrheit" weiß man, dass es mal Vorhänge gab, hinter denen seine Ex-Freundin Nadja Sektflaschen versteckte. Und über eine dieser Treppen stürmte nachts Verona und zerrte Nadja aus dem Bett von Dieter. Aber Schluss jetzt, Dieter Bohlen will nichts mehr über Verona und diese, sagen wir, "Diedää"-Zeiten hören. Die Jahre hat er weggehängt wie einen alten Anzug. Jetzt hat Bohlen, 49, neue Kleider, ein neues, ganz anderes Image. Der Pop-Onkel, der "Herbergsvater", wie er selbst sagt und dem Wort dabei ungläubig nachschaut, all dieser Zehntausenden von Teenagern, die davon träumen, ein Star, ein "Superstar" eben, zu werden.
Natürlich war diese Heiligwerdung nicht wirklich geplant, sie geschah, als Dieter Bohlen samstagabends in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" saß und neben dünnen Gedanken und dünnen Worten der drei anderen Juroren als einziger klare, knappe Wahrheiten sagte. Und sie geschah, als ein erstauntes TV-Publikum hörte, wie dieser vermeintliche Proll auf einmal beinahe zärtlich und väterlich Talente begutachtete. Dabei hat er nichts anderes gemacht als sonst auch. Er hat eben seine Meinung gesagt. Und Ahnung hat er vom Handwerk der Herstellung massentauglicher Musikmeterware.
Er sitzt in der Küche und lacht sein Handy an, wenn es mit den ersten Tönen von "Tonight" klingelt. Sein Song, er dirigiert kurz mit, hat schon wieder ein paar Cent an sich selbst verdient. Er drückt den Anruf aus Versehen weg. "O Gott, das war der Zeiler von RTL." Das Handy, so ein dickes Nokia mit Millionen Zusatzfunktionen, klingelt abermals, diesmal ist der RTL-Chef wirklich dran. Ein Vertragsgespräch, Bohlen umschifft es, Zahlen zu nennen, ja, man könne dies noch und das noch dazuschreiben, alles klar, Herr Zeiler, ja, so machen wir das. "Der Zeiler", sagt Bohlen dann, "ist echt gut. Wir reden kurz und machen es dann. So mit Handschlag. Kein Auflauf von Anwälten und so." Wenn Dieter Bohlen dann lacht, weht ein Hauch Kindlichkeit über sein zerfurchtes Gesicht, ja, er wirkt fast schüchtern. Endlich, mein Gott, endlich haben sie ihn in der großen Welt anerkannt.
Einer wie Dieter Bohlen ist ein Unikum. Beinahe weltweit. Nirgendwo in der Unterhaltungsindustrie werkelt noch so einer herum, der glaubt, fast alles - und dann auch noch allein - zu können. Und es fast auch kann. 160 Millionen Platten hat Bohlen weltweit verkauft, wochenlang stand sein Buch an der Spitze der Bestsellerlisten. Und kaum sind die letzten "Superstar"-Töne verklungen, stellt sich der Bohlen mit einer Gitarre und Thomas Anders auf die Bühne und ist Teil von "Modern Talking", die Band zur Eigenverwertung seines Kompositionsdranges. In Moskau haben sie dreimal in einem ausverkauften Stadion gespielt, in Asien kleben sie oben in den Charts, jeder türkische Taxifahrer kann ihre Lieder, in Indien feiern trunkene Teenager nächtelange Partys mit "Modern Talking"-Platten, China, Japan, egal. Von hier, von dem Haus in Tötensen bei Hamburg aus, hat Bohlen über die Hälfte der Erdkugel mit seinem Soundteppich ausgelegt. Dass es vielleicht genau die Sorte Musik für Menschen ist, die sich nicht für Musik interessieren, quält ihn offiziell nicht. Er habe kein Problem damit, wenn jemand "Modern Talking" nicht mag, sagt er. Und dann lauert sein Gesicht, weil einer wie Bohlen Angst hat, dass jemand seine Musik nicht mag. Denn seine Musik ist er selbst, Bohlen denkt, wie seine Lieder klingen. Intro, Refrain, Bridge, wieder Intro und so weiter.
Das Handy klingelt wieder. Bohlen verhandelt vom Küchentisch aus mit einem Partner über irgendetwas, was 40- und 50 000 Euro kosten wird, er hat die Fäden in der Hand. Glaubt man. Oder ziehen die anderen? Die "Bild" zum Beispiel. Beinahe jeden Tag gibt es dort DieterGeschichten, manche wahr, manche nicht ganz wahr. Bohlen benutzt und lässt sich benutzen. Einerseits ist "Bild" sein Mitteilungsblatt, andererseits ist er so etwas wie ein Leibeigener der Schlagzeilen-Klempner. Dann klingelt es an der Tür, Dieter Bohlen läuft zur Sprechanlage, drei neunjährige Mädchen stehen draußen am Tor und piepsen durch die Anlage, dass sie heute im Schulchor "We have a dream" gesungen haben und sehr gut waren. Hat jedenfalls die Lehrerin gesagt. "Das ist aber klasse", sagt Bohlen, "wenn ihr das weiter übt, dann könnt ihr in ein paar Jahren bei "Superstar" mitmachen." "Oh, jaaaa", kommt es dreistimmig zurück. Dann sucht Bohlen Autogrammkarten und geht raus ans Gartentor. Früher lauerten dort Fotografen auf Verona oder Nadja oder sonst wen. Heute stehen Kinder vor der Tür, die den Pop-Onkel Bohlen lieben.
Herr Bohlen, wochenlang werden in der Show "Deutschland sucht den Superstar" junge Leute für ein Taschengeld vorgeführt - und RTL, die Musikindustrie und Sie verdienen Millionen daran. Ist das fair?
Das ist totaler Quatsch. Alle zehn Finalisten sind an der Superstar-Platte "United" beteiligt. Das ist wie ein Sparbuch. Jeder von ihnen hat da 70.000 Euro darauf. Die brauchen nur Bescheid sagen, dann bekommen sie das Geld.
Gestern noch Kinderpfleger oder Schüler, heute Star eines Millionenpublikums. Wie schützen Sie Ihre Kandidaten vorm Durchdrehen?
Ich sage denen immer: "Bleibt auf dem Teppich!" Und die sagen: "Ja, klar, Dieter!" Aber das habe ich auch schon von anderen Stars gehört, die schon zehn Kilometer über dem Boden schwebten. So ein Umfeld wie "Deutschland sucht den Superstar" werden die natürlich nie wieder haben. Zehn Millionen Zuschauer hat nicht einmal Robbie Williams. Irgendwann wird es aber heißen: "Nein, danke, diesen TV-Auftritt bekommst du nicht mehr." Dann wird man sehen, wer auf dem Teppich geblieben ist.
Sie haben einmal gesagt, Sie würden sich für die Karriere von jedem Superstar-Finalisten mitverantwortlich fühlen.
Ich habe allen zehn meine Handy-Nummer gegeben, die können Tag und Nacht anrufen. Egal, ob es um geschäftliche oder private Dinge geht. Wir lösen das Problem. Schade, dass sie mich so selten anrufen. Anscheinend läuft alles gut für sie.
Dieter Bohlen - der Herbergsvater des Popnachwuchses. Früher warnten Mütter ihre Töchter vor Ihnen, heute stehen sie mit ihren Töchtern Schlange. Freut Sie das?
Natürlich sehr! Vorher war ich ja für die Menschen so ein Schlagzeilenkönig. Ich wäre schon damals lieber wie Gottschalk gewesen, einer, bei dem die Leute sagen: "Mensch, der ist aber ein netter Typ." Das will ja jeder. Und jetzt wollen die Leute auf einmal wissen, wie ich arbeite und welche Erfolge ich schon hatte. Vorher war mein Forum immer nur so eine Zeile in der Zeitung, jetzt mache ich richtig lange Interviews. Neulich war das Fernsehen bei mir, 15 Minuten, und sie haben nichts rausgeschnitten.
Wie sehr haben Sie an diesem neuen Image gearbeitet? Erst kam Ihr Buch "Nichts als die Wahrheit", das den Macher Bohlen in vielen Passagen als Gefühlsmenschen zeigt, dann die Superstar-Show.
Da war nichts geplant, und ich habe auch nicht mit diesem Erfolg gerechnet. Neulich hat eine Zeitung getitelt: "... und plötzlich haben ihn alle lieb." Da war ich wirklich gerührt. So richtig kapiere ich immer noch nicht, weshalb mich jetzt plötzlich alle mögen. Aber von vielen Sachen lasse ich jetzt auch die Finger. Ich steh nicht mehr auf jeder Party rum. Deswegen können sie mir auch keine Luder mehr andichten. Vor ein paar Jahren fand ich nichts dabei, meine Freundin im "Playboy" zu sehen. Heute würde ich einen Aufstand machen, wenn sie jemand im Badeanzug fotografieren würde. Ich habe mich sehr verändert.
Während des Castings von "DSDS" haben Sie sich nicht so viele Freunde gemacht. Für Sprüche wie "Du bringst wirklich alles mit, was wir hier nicht brauchen" oder "Du hast ein Gefühl wie ein Kühlschrank" drohte Ihnen ein Kandidat sogar Prügel an.
Der hat nur seinen Frust abgelassen. Er hat erzählt, dass er seit 14 Jahren ins Studio geht und an seiner Karriere als Sänger arbeitet. Noch schlimmer, habe ich ihm da gesagt - 14 Jahre hast du es nicht gecheckt, ist doch gut, dass du es jetzt kapierst.
Hätte der junge Dieter Bohlen eine Chance als Superstar-Bewerber gehabt?
Mit meiner Stimme! Keine Chance! Das war schon immer mein größtes Problem. Meine Songs waren nicht schlecht, nur wenn ich gesungen habe, klangen sie wie Schrott. Ich habe zwar ein Gefühl für die Töne und kann sie auch halten, aber ich habe dieses Geknatter in der Stimme.
Also gibt es noch andere Wege zum Superstar?
Na ja, ich war einfach hartnäckig. Nach meinem Betriebswirtschaftsstudium bewarb ich mich bei der Musikfirma Ariola. Die haben gesagt, ich könnte in der Steuerabteilung anfangen. Da habe ich dankend abgelehnt. Ich habe Hunderte von Songs an Plattenfirmen geschickt, immer wieder. Irgendwann bekam ich einen Brief von der BMG: "Lieber Herr Bohlen, bitte hören Sie auf, uns Ihre Songs zu schicken. Das hält keiner aus." Am nächsten Tag habe ich wieder drei Songs hingeschickt. Das verbindet mich mit Daniel Küblböck, der ist auch so ein Wadenbeißer.
Bei Ihren Kompositionen bedienen Sie sich auch schon bekannter Songs aus Ihrem Fundus. Die Melodie des Superstar-Hits "We Have A Dream", der sich bereits knapp eine Million Mal verkaufte, schrieben Sie bereits 1992 für den Grand-Prix-Beitrag von Toni Vegas.
Wenn man so viel schreibt wie ich, verliert man schnell den Überblick. Ich habe das am Klavier geschrieben, mir gefiel die Melodie, und mir ist verdammt nicht eingefallen, dass ich den Song schon mal hatte. Jetzt werde ich dem Songverleger von Toni Vegas wohl ein paar 10.000 Euro zahlen müssen. Glauben Sie mir, ich hätte nur ein paar Töne ändern müssen, und es wäre eine neue Nummer gewesen.
"We Have A Dream" ist nun zum deutschen Klangteppich geworden. Wie viel verdienen Sie, wenn der Song im Radio oder als Klingelton auf Handys gespielt wird?
Zehn Cent vielleicht, am Album 30 oder 40 Cent, an diesem Handyton ein paar Cent. Das ist nicht so viel, wie man immer denkt. Ich habe das ja als Auftragsarbeit für die Show geschrieben, das sind nicht meine Produktionen.
Kommt so ein Hit den Menschen nicht irgendwann aus den Ohren heraus?
Die Gefahr gibt es bei solchen Songs immer. Das ist das Phil-Collins-Syndrom, der schreibt großartige Lieder, aber wenn du sie in jedem Supermarkt und in jedem Lift hörst, denke ich manchmal auch: Ey, jetzt reicht's aber. "We Have A Dream" wird auch wieder aus den Charts verschwinden. Ich kann es dann in zehn Jahren noch mal herausbringen (lacht). Von den 105 Singles, die ich veröffentlicht habe, sind 103 in die Charts gegangen, und es hat keine Klagen gegeben.
Sie sind der Sohn eines Bauunternehmers aus Oldenburg. Woher kommt der Instinkt, Melodien zu schreiben, die auf der halben Welt gehört werden?
Eine gute CD herauszubringen, das können viele. Was dann aber über den Erfolg entscheidet, ist das Marketing. Die meisten Produzenten gehen ins Studio, nehmen ein paar Songs auf, schicken sie zu einer Plattenfirma und gehen frühstücken oder so. Ich kümmere mich dagegen um jede Kleinigkeit der Vermarktung - um Pressefotos, Klamotten im Video, Image, Zeitpunkt der Veröffentlichung, einfach alles. Ich bin da eine professionelle und kreative Nervensäge.
Gehört es zu diesem Marketing, dass Sie in der nächsten Woche mit Ihrer Band "Modern Talking" den Titel "TV Makes The Superstar" herausbringen, um als Sänger auf den Zug aufzuspringen?
Damit hat das wenig zu tun. Ich musste, während wir die Show machten, neue "Modern Talking"-Titel schreiben, und wenn Sie jede Stunde am Tag und in der Nacht das Wort "Superstar" im Kopf haben, also eigentlich keinen Satz mehr sprechen ohne dieses Wort, dann ist klar, dass es mir bei meinen eigenen Songs auch aus der Feder kommt.
Wie funktioniert das System Bohlen?
Es gibt eigentlich kein System, es gibt nur mich und mein Handy. Bei jedem Projekt, egal, ob Buch oder Popsong, überlege ich mir vorher, wie ich die Menschen erreiche. Nehmen wir mein Buch. Ich habe schon ein Jahr zuvor bei Thomas Gottschalk in Malibu angerufen und ihn gefragt: "Du, Thomas, kann ich zu 'Wetten dass...?' kommen, ich will mein Buch vorstellen." Er hat gelacht und gesagt, Bohlen-Fans gehen doch niemals in einen Buchladen.
Interessiert es Sie eigentlich, wie sich Ihre Ex-Freundin Nadja gefühlt haben muss, als Sie schrieben, sie sei nahe am Alkoholismus und habe mit ihrem polnischen Gärtner ein Verhältnis gehabt, was die "Bild" wochenlang zu Titelzeilen verheizte? Ist das auch Teil Ihres Marketings?
Nein, manche Sätze hätte ich mir verkneifen können. Da gab es Kräfte, die an mir gezerrt haben, Leute, die gesagt haben: "Dieter, wenn du Erfolg haben willst, Titelseiten und Werbung, dann musst du den Leuten auch etwas bieten."
Sie sprechen von der "Bild".
Ja, es ist doch klar, dass ich dem Blatt 95 Prozent des Bucherfolges verdanke. Wenn die zehn Tage lang auf der Titelseite schreiben, da gibt es bald ein Buch, dann kriegen das schon ein paar Leute mit. Und wissen Sie, ich habe mit angeblich seriösen Blättern größere Abenteuer bei der Wahrheitsfindung erlebt als mit der "Bild".
Ihr "Superstar"-Auftritt war kein einmaliges Gastspiel, Sie haben bei RTL einen Vertrag über dreieinhalb Jahre unterschrieben. Sehen wir Sie bald als Moderator?
Mal sehen. Die Zusammenarbeit mit dem Sender war fruchtbar, ich werde die nächste Staffel machen, und dann gibt es Pläne, über die wir nachdenken. Die wollen ja nicht nur mein Gesicht, sondern mein Know-how.
Man kann vermuten, dass Sie ein beträchtliches Vermögen auf der hohen Kante haben. Treibt Sie der Kontostand noch an?
Geld habe ich genug. Wenn ich aber Alexander in die Augen schaue, dann sehe ich die Träume, die ich als Junge auch einmal hatte. Das gibt mir mehr als ein Scheck. Dafür würde ich auch umsonst in der Jury sitzen, wirklich. Irgendwann möchte ich auch selbst eine Talentakademie für Nachwuchssänger gründen, so wie mein Vorbild Paul McCartney.
Die Musikindustrie stöhnt über eine Krise, Sie schreiben Millionenhits. Wie mächtig ist Bohlen in Deutschlands Plattenläden?
Man hört auf mich. Ich bin an vielen Entscheidungen meiner Plattenfirma beteiligt, ohne dass man es merkt. Das geht diskret, man ruft mich an, fragt mich, und ich sage, was ich denke. Und wenn ich anrufe und einen bestimmten Künstler produzieren will, dann rattert zehn Minuten später der Vertrag aus dem Fax.
Hat es schon mal geschmerzt, wenn ein Künstler Sie verlassen hat?
Eigentlich nicht, die haben danach mit ihren neuen Produzenten ja kaum noch Platten verkauft. Aber das ist so im Musikgeschäft, Treue ist selten. Ich bin auch sicher, dass irgendeiner meiner Finalisten, der mich jetzt noch liebt, mich irgendwann verlässt. Da sagt dann einer meinetwegen zu Juliette, ey, ich schreib dir eine Riesenballade, ich hab gerade mit Elton John gearbeitet, und schon ist sie weg. Hab ich auch mit Nino de Angelo, C.C. Catch und anderen erlebt.
Hat es Sie überrascht, dass eine sonst so verlässliche Musikgröße wie Westernhagen mit seinem neuen Album untergeht?
Nein, da haben seine Marketingmanager total versagt. Die Aktion könnte man überschreiben mit "Wie man alles falsch macht". Es war einfach nur bescheuert, mit einem neuen Album rauszukommen, wenn zur selben Zeit der Oberkonkurrent Grönemeyer Nummer eins ist. Das war kommerzielles Harakiri. Dazu kam, dass Westernhagens Platte absolut mittelmäßig war. Grönemeyer dagegen hat für mich die Platte seines Lebens abgeliefert. "Mensch" ist das beste Stück, das er je geschrieben hat.
Viele Menschen in Deutschland wissen gar nicht, wie oft sie Bohlen hören. Die Erkennungsmelodie der "Sportschau" und die Musik der Katjes-Werbung ist von Ihnen.
Die Melodie bei der Kerner-Show auch. Und ich könnte auch noch 35 solche Dinger für "Wetten dass ...?" oder so schreiben.
Ärgert es Sie, dass Sie als erfolgreicher Botschafter deutscher Musik noch kein Bundesverdienstkreuz bekommen haben? Andere Künstler haben es schon.
Ja, der Ralph Siegel hat es in Bayern bekommen für seine Verdienste in der kommerziellen Musik. Und in Hannover, meiner Landeshauptstadt, haben sie mich abgelehnt, weil ich kommerzielle Musik mache, so unterschiedlich ist das in Deutschland. Aber es ärgert mich nicht. Lieber einmal Superstar machen als 150 ... wie heißt das Ding noch?
Bundesverdienstkreuz.
... also lieber Superstar als 150 Bundesverdienstkreuze.