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"How to Get Away with Murder" Diese knallharte Anwältin kriegt jeden Mörder frei

Diese Woche im stern-Serienclub: Eine Gerichtsserie für alle, die spannende Krimis und starke Frauenfiguren lieben - und die es mit der Logik nicht ganz so genau nehmen.

Eigentlich ist die Frage, wie man mit einem Mord davon kommt, spätestens seit "Breaking Bad" geklärt (viel Chemie!). Aber wie man sich blutige Hände auch noch im Gerichtssaal rein waschen kann, lehrt die Jura-Professorin Annalise Keating (Viola Davis) ihren Studenten in "How to get Away with Murder". Und zwar eiskalt. "Diskreditiere die Zeugen!", fordert sie auf. "Vergrabt die Beweise!" Ihr ist es egal, ob ihr Mandant schuldig oder unschuldig ist. Keating geht es nicht um Gerechtigkeit oder gar die Wahrheit - sie will nur den Erfolg.

Das ist erst einmal unsympathisch für eine Hauptfigur, doch den Zuschauern geht es schnell wie Keatings Schützlingen: die Macht, Arroganz und Selbstsicherheit dieser knallharten Anwältin fasziniert. "Ich will so sein wie sie", sagt eine der Studentinnen irgendwann. Und weil Viola Davis in dieser Rolle unglaublich gut ist, glaubt man das sofort. 

Ihre Annalise Keating ist so unberechenbar und anziehend, dass es ganz natürlich erscheint, wenn Erstsemester ihr zu Füßen liegen, sie beeindrucken und ihr Lob erheischen wollen. Koste es, was es wolle. Und dass der Preis hoch ist, macht die Serie in den ersten Minuten klar. Keuchend schleppen da vier von Keatings jungen Studenten eine Leiche durch den Wald - und überlegen panisch, was nun zu tun ist. In schnellen Schnitten und mit mehreren Zeitsprüngen erzählt die Serie jeweils von einem aktuellen Fall in der Kanzlei der Strafverteidigerin und dem mysteriösen Mordfall, in den alle aus Keatings Umfeld verwickelt zu sein scheinen. Das ist anfangs etwas verwirrend und auch nicht immer ganz logisch - spannend bleibt es aber immer.

Shonda Rhimes - die mächtigste Frau im TV-Geschäft

Der Serienclub

TV-Serie schlägt Buch, wenn es um unsere Freizeitgestaltung geht – so geht das mittlerweile ziemlich häufig. Denn: Ein Gros der Serien bietet so viel mehr als Zerstreuung. Sie sind auch Pop und Politik. Sind Thema auf der Dinnerparty und am Badesee. Und meist sind sie auch nur einen Klick entfernt, Tag und Nacht  zu konsumieren. Unter dem Label "Serienclub" stellen wir Ihnen Neuheiten und unsere Lieblinge vor, wir wollen untereinander diskutieren oder Ihnen die Fakten für den gelungenen Partysmalltalk verraten.

Hinter "How to Get Away with Murder" steckt die amerikanische Drehbuchautorin und Showrunnerin Shonda Rhimes, vom "Guardian" als die vielleicht mächtigste Frau im TV-Geschäft bezeichnet. Rhimes hat mit Serien wie "Grey's Anatomy" und "Scandal" preisgekrönte Dauerbrenner geschaffen. Ihr Markenzeichen sind starke Frauenfiguren, die sie mit Schauspielern jeglicher Hautfarbe und Herkunft besetzt. Eine Seltenheit im von weißen Männern dominierten Hollywood. Ohne Rhimes hätte es Rollen wie die der ehrgeizigen Dr. Christina Yang (Sandra Oh) oder die knallharte Olivia Pope (Kerry Washington) nicht gegeben.

Ihre Stärken kommen auch in "How to Get Away with Murder" wieder zum Einsatz - wobei Rhimes hier nur als ausführende Produzentin fungiert. Ihr langjähriger Kollege Peter Nowalk wirkt an der Serie federführend. Und doch sind da viele Momente, die an den typischen Rhimes-Kosmos erinnern: Die jungen Jurastudenten sind genauso wissbegierig und idealistisch, wie es Meredith, George und Izzy in "Grey's Anatomy" einst waren, Annalise Keating mindestens so vielschichtig, wie die coole Olivia Pope in "Scandal". Und die "How to Get Away with Murder"-Darsteller sind keine Unbekannten. Neben der mehrfach Oscar-nominierten Viola Davis spielen "Gilmore Girls"-Star Liza Veil und Matt McGorry aus "Orange is the New Black" mit. Keatings Lieblingsstudent Wes Gibbins wird außerdem vom "Harry Potter"-Nebendarsteller Alfred Enoch verkörpert. Einschalten lohnt sich also - auch, weil in den USA schon im Herbst die zweite Staffel startet.

"How to Get Away with Murder" läuft ab dem 2. September immer mittwochs um 20:15 Uhr auf Vox.

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