Late-Night-Show Harald Schmidt wechselt zurück zu Sat1

Er verlässt die Öffentlich-Rechtlichen: Harald Schmidt wird ab September 2011 wieder auf Sat1 zu sehen sein. Der Vertrag läuft für zwei Jahre. "Wir bedauern den Weggang", heißt es aus der ARD. Allerdings wäre es im neuen Programmschema im Ersten schwierig geworden, einen attraktiven Sendeplatz für Schmidt zu finden.

ARD-Late-Night-Talker Harald Schmidt verlässt die ARD und geht im kommenden Jahr zurück zum Privatsender Sat1. Schmidt wird mit der "Harald Schmidt Show" ab September 2011 zweimal wöchentlich auf Sendung gehen, wie Sat1 am Montag in München mitteilte. Der Vertrag wurde für zwei Jahre bis Sommer 2013 geschlossen. "Ablösefrei zum Champions-League-Sender - ein Traum! Jetzt will ich auch Kapitän werden!", ließ sich der 53-Jährige am Montag zitieren.

Schmidt moderierte die Late-Night-Show bereits zwischen 1995 und 2003 für Sat1, ging dann nach einem Jahr Pause zur ARD. Die Sendung soll an die frühen Zeiten anknüpfen: "Das Konzept wird die klassische 'Harald Schmidt Show', bei der der tagesaktuelle Stand up, die Studioaktionen, die Gäste und die Late-Night-Band das Format definieren", erklärte Fred Kogel, Geschäftsführer der Firma "Schmidt und Kogel", von der die Show produziert wird.

ARD bastelt an neuem Schema für den Abend

In der ARD wird der Wechsel von Schmidt bedauert: "Harald Schmidt steht bis Sommer 2011 bei uns unter Vertrag. Es war geplant, über eine Fortsetzung in den nächsten Wochen zu sprechen. Den Entschluss von Harald Schmidt, ab Herbst 2011 zu Sat1 zu wechseln, bedauern wir", sagte am Montag ARD-Programmdirektor Volker Herres laut Mitteilung. Man habe seit 2005 gerne und erfolgreich mit Schmidt zusammengearbeitet und hätte sich gut vorstellen können, diese Zusammenarbeit fortzusetzen.

Seit einigen Wochen wird innerhalb der ARD an einem neuen Programmschema für den Abend gearbeitet - die Folge aus der Verpflichtung von Günther Jauch für einen Polittalk am Sonntagabend ab Herbst 2011. Um alle anderen Talkmaster der ARD unter einen Hut zu bekommen, ist es wahrscheinlich, dass es künftig eine neue Talksendung am Donnerstagabend geben könnte. Für die "Harald Schmidt Show" hätte das eine Verschiebung auf kurz vor Mitternacht bedeutet - keine attraktive Sendezeit für Schmidt. Zumindest dieses Problem müssen die Verantwortlichen in der ARD nun nicht mehr lösen. Schmidt demonstriert nun, dass über sein Schicksal nur einer bestimmt - er selbst.

Vorerst wird Harald Schmidt weiter im Ersten zu sehen sein: Am 16. September kehrt er um 23 Uhr auf die Bildschirme zurück - dann ist die Sommerpause der "Harald Schmidt Show" vorbei. Nachdem Oliver Pocher nicht mehr dabei ist, soll Schmidt künftig einen neuen Sidekick haben: Max Giermann, bekannt aus "Switch Reloaded", soll Prominente parodieren. Gute Quoten hat Schmidt der ARD zuletzt nicht beschert. In diesem Jahr schalteten bislang durchschnittlich 1,18 Millionen Zuschauer ein und brachten dem Ersten einen Marktanteil von 7,7 Prozent.

DPA
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