"Polizeiruf 110" aus München Zwischen Wahn und Wirklichkeit: Bessie Eyckhoffs letzter Fall

"Polizeiruf 110" mit Verena Altenberger
Elisabeth "Bessie" Eyckhoff (Verena Altenberger) wird in ihrem letzten Einsatz als "Polizeiruf"-Ermittlerin verletzt.
© BR/Amalia Film und Dragonbird Films/Sabine Finger / ARD
Eine Patientin verschwindet aus dem Krankenhaus - oder hat sich die überforderte Rettungssanitäterin nur eingebildet, sie eingeliefert zu haben? Bessie Eyckhoff bekommt es in ihrem letzten Einsatz als "Polizeiruf"-Kommissarin mit einem komplexen Fall zu tun.
  • 4 von 5 Punkten
  • Spannender Kriminalfall, bei dem der Zuschauer lange nicht weiß, ob er dem Gezeigten glauben schenken kann. 

Worum geht's?

Bis vor Kurzem waren sie ein Paar, doch noch immer fahren die Rettungssanitäter Sarah Kant und Carlo Melchior zusammen Schichten. Bei einem Noteinsatz bringen sie eines Nachts eine schwer verletzte Frau ins Krankenhaus. Als sich Kant am nächsten Tag nach der Patientin erkundigen will, weiß niemand in der Klinik von ihr: Angeblich wurde sie nie eingewiesen. Kurz darauf wird auch Carlo Melchior tot in der Wohnung gefunden. Die Ermittlungen gestalten sich für Elisabeth "Bessie" Eyckhoff (Verena Altenberger) und ihren Kollege Dennis Eden (Stephan Zinner) schwierig - offenbar mischen auch Geheimdienste mit.

Warum lohnt sich der Fall "Paranoia"?

Merkwürdige Dinge geschehen in diesem "Polizeiruf 110": Patientinnen verschwinden spurlos - aus dem Krankenhaus und auch aus dem Computersystem. Bezeugt wird die Existenz der Frau nur von der  Rettungssanitäterin Sarah Kant (Marta Kizyma). Die scheint allerdings unter psychischen Problemen zu leiden, und als Zuschauer fragt man sich schon bald, ob man hier einer Wahnvision aufgesessen ist. Dass lange in der Schwebe bleibt, was Wahn und was Wirklichkeit ist, macht "Paranoia" sehenswert.

Was stört?

Viele Filme, die das Wirken von Geheimdiensten und anderen Verschwörungen zum Thema haben, kranken daran, dass die dunklen Mächte meist im Hintergrund bleiben, ihre angebliche Einflussnahme nicht wirklich sichtbar ist. Auch dieser "Polizeiruf" kommt nicht über Andeutungen hinaus. Dabei wäre es wünschenswert, wenn hier Verantwortliche klar benannt werden - gerade um Verschwörungstheorien nicht Vorschub zu leisten.

Die Kommissare?

Es ist nicht zu übersehen: Bessie Eyckhoff ist dienstmüde. "Manchmal könnte ich mir schon auch noch was ganz anderes vorstellen, so berufsmäßig", sagt die Kommissarin zu Dennis Eden, als sie im Einsatz verwundet wird. "Vielleicht kann man irgendwas arbeiten, wo einem niemand ein Messer in den Oberschenkel rammt oder die Hose zerschneidet." Ihr Kollege versucht sie umzustimmen: "Wir erleben doch wirklich schöne Sachen bei uns im Job, das dürfen wir nie vergessen." Doch an Eyckhoffs Gesicht lässt sich schon ablesen: Der Drops ist gelutscht.

Ein- oder ausschalten?

Ein würdevoller Abgang: Verena Altenbergers letzten Einsatz als "Polizeiruf"-Ermittlerin sollten Sie auf keinen Fall verpassen.

Bessie Eyckhoff ermittelte auch in diesen Fällen:

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