- 5 von 5 Punkten
- Ein hochklassiger Kriminalfall, der von seinen psychologischen Momenten lebt.
Worum geht's?
"Mir steht es doch auch zu, die Liebe, die Zärtlichkeit, das Glück und Sex": Zu Beginn dieser "Polizeiruf"-Folge hört man die Stimme von Elisabeth "Bessie" Eyckhoff (Verena Altenberger) aus dem Off, während die Kamera Bilder von glücklichen Menschen auf den Straßen Münchens zeigt. "Glück. Gesehen werden. Freundschaft. Erotik. Warum haben alle jemanden, nur ich nicht?" Die Kommissarin führt kein Selbstgespräch, vielmehr versucht sie im Verhörraum einen mutmaßlichen Serienmörder zum Geständnis zu bewegen.
Doch der weigert sich hartnäckig. Und die Zeit drängt: Nur noch bis Mitternacht darf die Polizei Jonas Borutta (Thomas Schubert) in Gewahrsam halten, dann kommt er frei - denn die Indizien reichen nicht aus. Dabei ist sich die Münchner Mordkommission sicher, den Isarauenmörder und Messerstecher vom Olympiadorf vor sich zu haben. Wenn sie es denn nur beweisen könnte. Als die Uhr auf Mitternacht vorrückt, entschließt sich Eyckhoffs Chef, den pensionierten Kollegen Josef Murnauer (Michael Roll) hinzuzuziehen.
Warum lohnt sich der "Polizeiruf 110"?
Selten wurde eine Verhörsituation in einem TV-Krimi so feinfühlig beschrieben wie hier. Kein Wunder: Der Film basiert auf einem wahren Fall, den der frühere Leiter der Münchner Mordkommission, Josef Wilfling, in seinem Buch "Abgründe: Wenn aus Menschen Mörder werden" aufgeschrieben hat. Das Drehbuch verfasste der Journalist Tobias Kniebe ("Süddeutsche Zeitung"). Die Regie übernahm Altmeister Dominik Graf, der sich auf die Psychologie seiner Hauptfiguren konzentriert, die von Verena Altenberger und Thomas Schubert herausragend gespielt werden.
Was stört?
Zu kritisieren gibt es hier wenig, dennoch sei diese Warnung ausgesprochen: Wer auf spektakuläre Actionszenen und rasante Verfolgungsjagden steht, wird an diesem Krimi vermutlich eher wenig Gefallen finden.

Die Kommissarin?
Es ist ihr erster großer Fall: Bessie Eyckhoff ist als Kriminaloberkommissarin neu zur Münchner Mordkommission gewechselt und will es nun allen zeigen. Ihr Vorgesetzter, der Dienststellenleiter Martin Schaub (Christian Baumann), hegt jedoch Zweifel, ob die junge Ermittlerin der Situation gewachsen ist, und zieht einen pensionierten Kommissar hinzu - was Bessies Ehrgeiz erst recht anstachelt.
Ein- oder ausschalten?
Dieser Fall ist packend bis zur letzten Minute: Schalten Sie unbedingt ein!
Oberkommissarin Elisabeth Eyckhoff ermittelte bisher in diesen Fällen: