"Tatort" aus Dresden Opfer, Täterin - oder vielleicht beides? Die Polizei jagt einen Serienvergewaltiger

"Tatort" heute aus Dresden
Szene aus dem Dresden-"Tatort": Sarah Monet (Deniz Orta) versucht sich zu erinnern, was ihr widerfahren ist.
© MDR/MadeFor/Marcus Glahn / ARD
Ein Mann ist tot, und die neben ihm erwachte Frau scheint die logische Täterin zu sein. Oder war alles ganz anders? Dieser "Tatort" erzählt die Geschichte eines schwer traumatisierten Vergewaltigungsopfers.
  • 4 von 5 Punkten
  • Eindringlicher Fall um eine Frau ohne Erinnerung

Worum geht's?

Zu Beginn dieser Folge erwacht eine junge Frau, Sarah Monet (Deniz Orta), neben ihrem erstochenen Freund. Sie selbst ist blutverschmiert und benommen, kann sich offenbar an nichts erinnern. Alles deutet auf eine Beziehungstat hin, und so ermittelt Kommissarin Karin Gorniak (Karin Hanczewski) gegen die Frau. Ihre Kollegin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) kennt sie dagegen von früher und ist von ihrer Unschuld überzeugt. Als sie ihr Chef Schnabel (Martin Brambach) wegen Befangenheit von dem Fall abzieht, ermittelt Winkler auf eigene Faust - und kommt zu Ergebnissen, die den Tathergang in einem anderen Licht erscheinen lassen. Auch die Polizei kommt bald dahinter, dass Sarah Monet, möglicherweise Opfer eines Serienvergewaltigers geworden ist.

Warum lohnt sich der "Tatort: Was ihr nicht seht"?

Filmisch darzustellen, wie sich eine Frau nach einer Vergewaltigung fühlt, ist eigentlich unmöglich. Dieser Krimi schafft es immerhin, sich dem Horror anzunähern. Regisseurin Lena Stahl, die auch am Drehbuch beteiligt war, findet immer wieder Bilder, die dem Zuschauer das Gefühl geben, sich in das Opfer ein klein wenig besser einfühlen zu können. Dazu trägt auch das empathische Spiel von Deniz Orta bei, die das Leid einer traumatisierte Frau glaubhaft verkörpert.

Was stört?

Obwohl sich dieser "Tatort" ein emotional aufwühlendes Thema vorgenommen hat, wird es mitunter dröge erzählt. Die Aufklärung des Verbrechens verliert bei all den DNA-Abgleichen, Kamera-Auswertungen und dem Kompetenzgerangel mit dem Staatsanwalt etwas an Tempo.

Die Kommissarinnen?

"Das sind meine besten Männer", sagt ihr Chef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) mit seinem gewohnten Mangel an Feingefühl, als er Gorniak und Winkler dem neuen Staatsanwalt vorstellt. Lange Zeit ermitteln die beiden Frauen in diesem "Tatort" getrennt. Als sie am Schluss an einem Strang ziehen, entfalten sie ihre ganze Stärke.

Ein- oder ausschalten?

Dieser Film ist alles andere als ein Feelgood-Movie. Wer einen entspannten Sonntagabend verbringen will, sollte lieber umschalten. Allen anderen sei dieser sehenswerte "Tatort" empfohlen.

Die Kommissarinnen Gorniak und Winkler ermittelten auch in diesen Fällen:

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