"Tatort" aus Ludwigshafen Jäger des verlorenen Schatzes: Lena Odenthal sucht das Rheingold

"Tatort" heute aus Ludwigshafen
Die Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) geraten in diesem "Tatort" an den Nibelungen-Spezialisten Dr. Albert Dürr (Heino Ferch)
© SWR/Benoît Linder / ARD
Ein Mann ist verschwunden, in seinem Kofferraum finden sich alte Goldmünzen. Gehören sie zum sagenumwobenen Nibelungenschatz? Dieser "Tatort" begibt sich auf die Spuren der deutschen Mythologie.
  • 4 von 5 Punkten
  • Richard Wagners "Ring"-Tetralogie dauert 16 Stunden. Dieser "Tatort" schafft es, in 90 Minuten zu unterhalten.

Worum geht's?

Der Filialleiter einer Bank ist spurlos verschwunden. Die Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) finden im Kofferraum seines Autos alte Goldmünzen, die offenbar aus der Zeit der Nibelungen stammen. Hat er das legendäre Rheingold gefunden, nach dem Menschen seit Jahrhunderten suchen? Der Direktor des Wormser Nibelungen-Museums (Heino Ferch) bestätigt die Echtheit des Funds Damit ist klar: Es geht um einen unermesslichen Reichtum. Und es bleibt nicht bei dem einen Verbrechen...

Warum lohnt sich der Fall "Gold"?

Der sagenumwobene Nibelungenschatz hat seit Jahrhunderten die Fantasie von Künstlern und Glücksrittern angeregt. Der Legende nach soll ihn der hinterhältige Hagen von Tronje im 5. Jahrhundert im Rhein versenkt haben, wo er seither unentdeckt schlummert. So erzählt ein anonymer Dichter die Geschichte um 1200 im "Nibelungenlied". Richard Wagner ließ sich Mitte des 19. Jahrhunderts zu seinem wohl größten Werk inspirieren: Dem vierteiligen Opernzyklus "Der Ring des Nibelungen". Ähnlich wie Wagners Großwerk ist auch dieser "Tatort" in vier Abschnitte untergliedert, die entsprechend "Das Rheingold", "Die Walküre", "Siegried" und "Götterdämmerung" betitelt sind. Die Charaktere heißen mit Vorname Hagen, (Brünn)-Hilde oder Albrecht Dürr - nur ein "e" verhindert die Namensgleichheit mit dem von Wagner bewunderten Renaissance-Maler Albrecht Dürer. Wer will, kann in diesem Krimi viele versteckte Anspielungen und Bezüge entdecken. Wer darauf keine Lust hat, kann sich einfach nur einen Krimi anschauen. 

Was stört?

Dieser "Tatort" wendet viel Mühe auf, um der Geschichte eine Struktur zu geben, die sich mit den vier Teilen von Wagners "Ring" in Einklang bringen lässt. Da ist bisweilen die Stringenz und die Spannung des eigentlichen Kriminalfalls etwas auf der Strecke geblieben.

Die Kommissarinnen?

Johanna Sterns Kindern wirken an einer Opernaufführung des "Ring" mit, weswegen sich die Ermittlerin mit dem Stoff bereits auskennt. Ihre Kollegin Lena Odenthal gibt derweil die reiche Gattin und macht sich im Antiquitätenladen auf die Suche nach dem Rheingold. 

Ein- oder ausschalten?

Auch wer bislang mit Richard Wagners "Ring des Nibelungen" nichts am Hut hatte, wird an diesem "Tatort" Gefallen finden. Schalten Sie ein.

Lena Odenthal und Johanna Stern ermittelten zuletzt in diesen Fällen:

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