"Tatort" aus Saarbrücken Die Hooligans kommen! Ein Krimi über alles außer Fußball

"Tatort" heute aus Saarbrücken
Szene aus dem Saarbrücken-"Tatort": Die Kommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov, r.) ermitteln in der Hooligan-Szene.
© SR/Manuela Meyer / ARD
Zwei Hooligan-Gruppen treffen aufeinander, am Ende ist ein Mann tot. Der neue "Tatort" aus Saarbrücken taucht vorgeblich in das Milieu gewaltbereiter Fußballfans ein – doch eigentlich geht es um etwas ganz anderes.
  • 2 von 5 Punkten
  • Nichts für schwache Nerven: Bei diesem "Tatort" fließt viel Blut, das eigentliche Thema der Folge schält sich allerdings erst im Laufe der 90 Minuten heraus

Worum geht's im "Tatort"?

Am Rande des Saar-Pfalz-Derbys zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken kommt es zum Aufeinandertreffen der verfeindeten Hooligan-Gruppen. Am Ende wird ein Mann schwer verwundet ins Krankenhaus gebracht und erliegt einer gezielt gesetzten Stichverletzung. Wurde er ein Opfer der Fanrivalität – oder ist das Motiv im privaten Umfeld zu suchen? Das Saarbrücker Team stößt unter den Fußballfans auf beharrliches Schweigen. Kommissar Schürk bekommt derweil Besuch aus der Vergangenheit: Offenbar scheint man im kriminellen Milieu zu glauben, er besitze das Geld aus dem Bankraub seines Onkels.

Warum lohnt sich der Fall "Die Kälte der Erde"?

Die Fälle des neuen Saarbrücker "Tatort"-Teams sind von Anfang an mit einem horizontalen Erzählstrang unterlegt worden. Die gemeinsame Vergangenheit der Kommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) lässt die beiden weiterhin nicht los. Diesmal geht es um die verschollene Beute aus Banküberfällen, die Schürks Vater verübt hat. 

Was stört?

Es hat mittlerweile Tradition, dass der "Tatort" nicht einfach einen Kriminalfall erzählt, sondern ein "gesellschaftliches Problem" abhandelt. Das in aller Regel gar nichts mit dem eigentlichen Mord zu tun hat. So auch hier: Der Blick in die Szene gewaltbereiter Fußballfans ist so oberflächlich, dass hier niemand klüger wird. Wer wirklich etwas über Hooligans im Fußball erfahren will, ist mit einer Doku besser bedient, etwa mit dem auf Youtube abrufbaren Film "Randale – Fußballfans außer Kontrolle". Der "Tatort" sollte sich lieber darauf konzentrieren, gute Geschichten zu erzählen.

Die Kommissare?

Offenkundig verheimlicht Adam Schürk seinem Kollegen Leo Hölzer etwas – das belastet das Verhältnis der beiden alten Freunde spürbar. Und auch das Verhältnis zu den beiden Kommissarinnen Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) ist gestört, seit sie Schürk unter Mordverdacht hinter Gitter gebracht haben (siehe die Folge "Das Herz der Schlange"). Selbst untereinander sind sich die beiden Damen nicht immer grün – auch hier gibt es Geheimnisse.

Ein- oder ausschalten?

Für einen "Tatort" geht es hier ordentlich zur Sache. Wer ein bisschen Action am Sonntagabend haben möchte, möge einschalten. Wer sich dagegen amüsieren will, sollte lieber Sat.1 einschalten: Da läuft die Gaunerkomödie "Ocean's 8". 

Das Team aus Saarbrücken ermittelte auch in diesen Fällen:

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