Anzeige
Anzeige

"Tatort" aus Stuttgart Der Tote im See oder das Geheimnis eines Sommers

"Tatort" heute aus Stuttgart
Ein Jahrzehnte zurückliegender Sommer liefert in diesem "Tatort" aus Stuttgart den Schlüssel zur Aufklärung eines Mordfalls.
© SWR/Patricia Neligan / ARD
Dieser "Tatort" führt den Zuschauer auf eine Reise in die Vergangenheit: Eine Leiche wird aus dem Wasser gefischt. Der Tod hängt offenbar mit Ereignissen zusammen, die Jahrzehnte zurückliegen und in die auch der Stuttgarter Rechtsmediziner verwickelt ist.
  • 4 von 5 Punkten
  • Ein zunächst behäbig startender Kriminalfall, der nach hinten raus an Spannung gewinnt

Worum geht's?

Als der Gerichtsmediziner Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) eine Wasserleiche identifizieren soll, wendet er sich entsetzt ab: Er war mit dem Toten und dessen Ehefrau Sandra (Ulrike C. Tscharre) in Kindertagen eng befreundet - was er den Kommissaren Sebastian Bootz (Felix Klare) und Thorsten Lannert (Richy Müller) verheimlicht. Beim Verfassen des Obduktionsbericht lässt er sich zudem sehr viel Zeit. Will er die Witwe schützen, die ihren Mann mit einer Spritze vergiftet und dann ins Wasser geworfen haben könnte? Lannert und Bootz finden das Verhalten des Mediziners verdächtig und ziehen ihn von dem Fall ab. Vogt interessiert sich jedoch auch weiterhin für die Ermittlungen. Die Ursache für diesen Mord scheint in einem Jahrzehnte zurückliegenden Sommer zu stecken. Als die Kommissare endlich die Lösung finden, ist es fast zu spät.

Warum lohnt sich der "Tatort: Vergebung"?

Sobald die ersten Rückblenden einsetzen, glaubt man als Zuschauer schnell zu wissen, welche Geschichte hier erzählt werden soll: Die von unterdrückter Homosexualität. Von zwei Männern, die von Kindertagen an ineinander verliebt waren, ihre Neigung aber nie ausleben konnten. Die homoerotischen Bilder unterstreichen diese Deutung. Doch das ist nur ein Teil der Erzählung - die Wahrheit ist deutlich komplexer. Das macht auch den Kriminalfall interessant. "Vergebung" ist ein klassischer Whodunit, und je mehr sich das Drama des Jugendsommers entfaltet, desto mehr Freude entwickelt der Zuschauer am Miträtseln, wer der Mörder sein könnte. Katharina Adler und Rudi Gaul haben ein packendes Drehbuch verfasst.

Was stört?

Immer wieder schweifen die Bilder zurück in die Vergangenheit und zeigen drei Jungs. Nur einer davon tritt auch in der Gegenwart noch in Erscheinung. Für den Zuschauer ist nicht klar, wer von den dreien er ist - und was es mit dem dritten Jungen auf sich hat. So vermag in diesen Szenen keine Spannung aufzukommen.

Die Kommissare?

Keine privaten Mätzchen, keine Streitereien wie bei einem alten Ehepaar: Die Kommissare Lannert und Bootz verrichten in diesem Krimi einfach nur ihren Dienst. Und das ist wohltuend.

10 Fakten zum Tatort, die Sie noch nicht kannten

Ein- oder ausschalten?

Nach langer Zeit mal wieder ein Krimi, bei dem man bis zum Schluss mitraten kann, wer der Täter ist. Schalten Sie ein.

Die Kommissare Lannert und Bootz ermittelten auch in diesen Fällen:

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel