"Tatort" aus Zürich Eine Mordserie in der Geld-Elite und verschwundene Kinder: Dieser Fall erinnert an Jeffrey Epstein

"Tatort" heute aus Zürich
Szene aus dem Zürich-"Tatort": Tessa Ott (Carol Schuler, r.) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) müssen eine Serie von Morden in der oberen Gesellschaftsschicht untersuchen.
© SRF/Sava Hlavacek / ARD Degeto
Mehrere Mitglieder der Zürcher Geld-Elite werden ermordet. Vieles weist auf ein Verbrechen der Mafia hin. Doch dann stößt Tessa Ott auf eine Reihe von verschwundenen Kindern - und der Fall bekommt eine ganz neue Wendung.
  • 2 von 5 Punkten
  • Etwas überladener Fall mit leichtem Hang zur Verschwörungstheorie

Worum geht's?

Gerade noch hat er als Host einer Spendengala die Hautevolee von Zürich bespaßt, in der nächsten Szene liegt der weltläufige James McDermott tot in seiner noblen Suite. Wenige Tage später wird ein Top-Unternehmer ermordet. Als dann noch Dominic Mercier, der Veranstalter des Charity-Events, einen Drohbrief erhält, weist alles auf ein Verbrechen der Mafia hin. Die wäscht ihr Geld über Hedge-Fonds und ist dadurch mit den Zürcher Geldeliten verquickt. Doch dann wird die Direktorin eines Waisenheims umgebracht - die so gar nicht in die Reihe der Opfer zu passen scheint. Tessa Ott verfolgt eine andere Spur - und stößt auf verschwundene Kinder. Wie hängen beide Fälle zusammen?

Warum lohnt sich der Fall "Seilschaft"?

Geld verhilft zu einem luxuriösen und sorgenfreien Leben, das war schon immer so. Doch die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer mehr, einige Wenige gelangen zu absurdem Reichtum. Manche Mitglieder der selbsternannten Elite scheint das zu dem Eindruck zu verleiten, sie stünden außerhalb des Gesetzes und könnten sich alles kaufen - sogar Sex mit Minderjährigen. Der Fall Epstein steht bei diesem Krimi Pate und erzählt eine ähnliche Geschichte in der Schweiz.

Was stört?

Von den Unersättlichen ganz oben bis zu den Vergessenen ganz unten: Dieser "Tatort" springt recht munter durch die verschiedenen gesellschaftlichen Milieus und reißt eine Vielfalt von Problemen an. Das geht unweigerlich auf Kosten der Tiefe. Die Charaktere und ihre Schicksale werden nur oberflächlich gestreift. "More ist More", sagt der zu Beginn ermordete Host der Charity-Veranstaltung. Für diesen Film gilt: Weniger wäre mehr gewesen. Zudem streift dieser Fall mit seinem Geraune von den kriminellen Umtrieben der Oberschicht nicht selten die Grenze zur Verschwörungstheorie.

Die Kommissarinnen?

Die Stimmung ist diesmal außerordentlich gereizt zwischen Isabelle Grandjean und Tessa Ott. Sie ermitteln in entgegengesetzte Richtungen. Das liegt auch daran, dass dieser Fall bei Ott ungute Erinnerungen weckt - offenbar hat die Kommissarin ähnliche Erlebnisse durchlitten.

Ein- oder ausschalten?

Wenn Sie am Sonntag unbedingt fernsehen wollen - schalten Sie ruhig ein. Einen fröhlicheren Abend haben Sie aber, wenn Sie mit Freunden in den Mai tanzen.

Die Kommissarinnen Grandjean und Ott ermittelten auch in diesen Fällen:

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