"Tatort" mit Ulrich Tukur Herr Murot sucht das Glück – und lernt das Unglück zu lieben

"Tatort" heute mit Ulrich Tukur
Szene aus dem "Tatort": In einem seiner Träume lebt Felix Murot (Ulrich Tukur, Mitte) in den 1930er Jahren und erschießt Adolf Hitler
© HR/Bettina Müller / ARD
Zwei Banker werden ermordet, an der Stelle ihres Bauchnabels befindet sich ein rätselhafter Port. Kommissar Murot findet bei seinen Ermittlungen überraschend das Glück - gerät aber auch in große Gefahr. 
  • 4 von 5 Punkten
  • Ein wie üblich verspulter "Tatort" mit Ulrich Tukur als Felix Murot, der wirre Träume durchlebt.

Worum geht's?

Felix Murot (Ulrich Tukur) und seine Kollegin Magda Wächter (Barbara Philipp) bekommen es mit einer merkwürdigen Mordserie zu tun: Zwei Leichen werden gefunden, denen beiden der Nabel entnommen und ein Port gelegt wurde, mit dem man sie an eine Nabelschnur andocken konnte. Beide Banker verzockten kurz vor ihrem Tod eine große Summe Kapital. Murot begibt sich auf die Suche und stößt auf eine merkwürdige Gemeinschaft, die von einem Glücksversprechen angelockt wird. Am nächsten Morgen wacht er selbst mit einem Port anstelle des Bauchnabels auf - und glaubt das vollkommene Glück erlebt zu haben.

Warum lohnt sich der "Tatort: Murot und das Paradies"?

Wie bei jedem "Tatort" mit Ulrich Tukur bietet auch diese Folge viel mehr als einen zu lösenden Kriminalfall: "Murot und das Paradies" enthält eine Fülle von Anspielungen an die Filmgeschichte, von Kubricks "2001" bis Tarantinos "Inglourious Basterds" werden Cineasten auch diesmal wieder viele Entdeckungen machen können.

Gleichzeitig ist diese Folge (Buch und Regie: Florian Gallenberger) eine Art Friedhof der abgesetzten "Tatort"-Kommissare: Von Eva Mattes (gab von 2002 bis 2016 die Klara Blum von der Kripo Konstanz), über Martin Wuttke (ermittelte von 2008 bis 2015 als Andreas Keppler in Leipzig) bis hin zu Peter Jordan (war zwischen 2008 und 2012 als Uwe Kohnau an der Seite von Cenk Batu zu sehen) sind in kleinen Rollen gleich mehrere aus der Krimireihe bekannte Schauspieler zu sehen. 

Was stört?

Wie so oft bei diesem Ermittler tritt der Fall hinter den absurden Erlebnissen Murots stark in den Hintergrund. Wer einen klassischen Krimi erwartet, dürfte enttäuscht werden.

Die Kommissare?

Felix Murot leidet an einer Depression und versucht in langen Gesprächen mit seinem Analysten, das Glück und den Sinn des Lebens zu finden. Tatsächlich steht dem Ermittler das Leid ins Gesicht geschrieben: "Sie leiden nicht an innerer Leere – Sie leiden tatsächlich an der Welt", bekommt er zu hören. Am Schluss gelangt Murot zu einer überraschenden Erkenntnis: Das perfekte Glück ist die Hölle, dafür sind die Menschen nicht gemacht. "Wir brauchen das Unglück, um überhaupt glücklich sein zu können."

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Ein- oder ausschalten?

Die Meinungen zu diesem Ermittler sind gespalten. Wir finden: Man muss jeden Murot-"Tatort" gesehen haben. Schalten Sie also unbedingt ein!

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