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"The Masked Singer" "I'm not a Brathähnchen" – und das Quokka ist ein Bulle

800 Stunden und teure Swarovski-Steine – Die aufwendigsten Kostüme
Sehen Sie im Video: "The Masked Singer" – das sind die aufwendigsten Kostüme der beliebten TV-Show.
Ruth hat die Haare schön, Gastjuror ist Steven Gätjen und Rae schließt ein bisschen Frieden mit dem Küken. Und nachdem vier Maskierte zittern müssen, schließlich eine finale Enttarnung, die dann doch keine Supernase hervorbrachte.
Von Ingo Scheel

Irgendwie war der Hüftschwung eben doch ein bisschen zu viril, die Stimme einen Tick zu dunkel gefärbt und auch wenn "What Happened To My Rock 'n' Roll" zu den schwärzeren Stunden hiesiger Pophistorie zählt – Thomas Gottschalk, das sah nicht nur Rea Garvey so – hätte wohl weniger Mühe gehabt, die Eins im Takt zu treffen. Wobei man zugeben muss, dass U2s "One" nicht gerade "Da-Da-Da" ist und Bonos Intonation ja nun auch nicht zwischen Tür und Angel eingesungen. Bei der Zeitung mit den vier Buchstaben lag sie am Tage noch aus, die Liste mit all den Indizien, die belegen sollten, dass sich unterm güldenen Pelz von DJ Quokka die superste aller Supernasen verbergen sollte. Pustekuchen.

Aber, wie es so schön und gern mal an dieser Stelle heißt: der Reihe nach! Mit Steven Gätjen hatte sich ein veritabler Gastjuror eingebucht, in Sachen Herleitung ein Meister seines Fachs und im Flachs mit Rea Garvey ein ums andere Mal der lebende Beweis dafür, dass man am roten Teppich in Hollywood durchaus seine Lektion lernt. Immer wieder mal feuerte Gätjen kleine Spitzen Richtung Garvey, alles natürlich unter der Leitplanke der Verbundenheit. Viel Zeit blieb für derlei territoriale Dissings eh nicht, mit nur noch acht Kandidaten war "The Masked Singer" diesmal fast, aber wirklich nur fast, kompakt geraten. 

Die Figur "das Quokka" tritt bei der zweiten Folge ProSieben-Show "The Masked Singer" auf
Das Quokka sorgte bei "The Masked Singer" für eine faustdicke Überraschung
© Pro Sieben/Willi Weber / DPA

"The Masked Singer": Leopard begeistert mit Song von Lady Gaga

Ein Verdienst natürlich auch der Mummenschanz-Riege, die diesmal in zwei Vierergruppen eingeteilt wurde, von denen jeweils die zwei Besten die nächste Runde erreichten, die zwei nicht ganz so Toften am Ende zittern mussten. Musikalisch wurde erneut das große Hitbesteck ausgepackt. Gleich zu Beginn zündete der Monstronaut den Atze-Klassiker "TNT", was Ruth Moschner – mit ihren neuen Korkenzieher-Locken bei der Coiffeur-Reihenfolge augenscheinlich auf einem der vorderen Plätze in der Wiedereröffnungsliste – mal wieder auf Teddy Teclebrhan brachte, und Steven Gätjen an Wilson Gonsalez Ochsenknecht denken ließ.

Mit dem Leopard, erneut im Sitzmodus angetreten, wurde Lady Gagas "I'll Never Love Again" auf Touren gebracht, eine klangliche Leistungsschau, auch wenn in den oberen Bereichen das eine oder andere Knödeln nicht von der Hand zu weisen war. Überhaupt Knödeln: In Österreich wurde ebenfalls enttarnt, beim dortigen "Masked Singer" traf es, kein Scherz, den Germknödel, unter dem sich kein Geringerer als Roberto Blanco verbarg. Ein bisschen Spaß muss sein. Isso. 

"I'm Not A Brathähnchen"

Aber weiter im Text: Das Quokka exhumierte im Anschluss eine Vuvuzela, im Hintergrund Tänzerinnen, bei deren Anblick sich Daft Punk spätestens aufgelöst hätten und eine Version von U2s "One", wir erwähnten es bereits, bei der es Bono da und dort vor Schreck vom Fahrrad geschmissen hätte. Fantasievoll die Einlassungen der Jury: Steven Gätjen setzte auf Ralf Möller, Rea zumindest auf eine Art Schauspieler und Moschners Ruth zauberte plötzlich Hans Werner Olm aus dem Hut, in der Tat, "Günther Schwagalla aus Bochum-Eierberg", das hätte Gesicht. Der Flamingo rupfte danach Kylie Minogues "All The Lovers" ein paar Schwanzfedern aus, Bill Kaulitz (Gätjen) und Nino de Angelo (Moschner) in der Namenslotterie. Während Leopard und Monstronaut hier direkt Richtung nächste Sendung abbogen, hieß es für Flamingo und Quokka: Zittern bis zur Schlussminute.

In der zweiten Hälfte bot die Schildkröte mit Kaleos "Way Down We Go" mächtig maritimes Drama. Die Herleitung Steven Gätjens verknotete anschließend die Schöne mit dem Biest, kam von dort auf Modern Talking, ein Meditationsbuch übers Einschlafen und Durchschlafen, mit dem Ergebnis, dass es sich hier um Thomas "The Turtle" Anders handeln müsse. Oder eben, so Ruth Moschner, Howard Carpendale, beziehungsweise, das dann wiederum Reas Tipp, Jürgen Drews. Der Dino verdampfte schließlich "Rapper’s Delight" und "Get Lucky" zu einer schmissigen Schnurre. Das Küken, bislang auf Reas Abschussliste, hoppelte zunächst vögelchenwild durch Meghan Trainors "All About The Bass", um im Schlussakkord schließlich die Message des Abends hinauszuzwitschern: "I’m Not A Brathähnchen".

Quokka entpuppt sich als der letzte Bulle

Damit war natürlich Rea gemeint, hatte der sich doch beim T-Shirt-Printer seines Vertrauens extra ein "I Heart Brathähnchen"-Tshirt anfertigen lassen. Der Stier stieß sich als letzter Kandidat – passenderweise am Tag nach dem Pauli-Sieg gegen die Raute – an "You’ll Never Walk Alone" die Hörnchen ab, unmittelbar danach, beziehungsweise "nach nur einer Werbung, versprochen", das Zittern von Küken und Stier, Flamingo und Quokka, das letzterer Maskierter nicht unbeschadet überstand.

Dabei erwiesen sich alle Erwägungen von Supernase Gottschalk bis Arnie-Kumpel Ralle Möller als haltlos: Als das Quokka sich sein Haupt abschraubte, kam darunter Henning Baum zum Vorschein. Der letzte Bulle als Kurzschwanz-Känguru mit Bling-Bling um den Hals – für alle Beteiligten eine faustdicke Überraschung. Und beim nächsten Mal landet dann ja vielleicht das Brathähnchen auf dem Grill.

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