Die Schlagzeilen um Amber Heard nehmen nicht ab: Ihre Anwältin sagte nun, die Schauspielerin könne es sich nicht leisten, das Urteil in Höhe von 8,35 Millionen Dollar zu bezahlen. Denn so viel schuldet sie ihrem Ex-Mann Johnny Depp. Das Gericht in Virginia entschied am Mittwoch, dass Heard ihn in einem Meinungsartikel aus dem Jahr 2018 verleumdet hatte.
Anwältin Elaine Bredehoft war nun in der "Today Show" zu Gast. Moderatorin Savannah Guthrie fragte dabei, ob Heard in der Lage sei, diesen Betrag an Depp zu überweisen. Anwältin Bredehoft antwortete: "Oh nein, definitiv nicht." Sie glaube aber, dass es gar nicht so weit kommen wird. Heard will gegen das Urteil Berufung einlegen. Bredehoft betonte, dass es "so viele Beweise" gebe, die im Prozess bisher noch nicht ausgewertet wurden, und die sich deshalb für ein Berufungsverfahren eignen würden. Einige von Heards medizinischen Unterlagen seien nicht zugelassen worden. Bredehoft sagte auch, dass die intensive Aufmerksamkeit in den sozialen Medien für den Fall, die Depp weitgehend zu begünstigen schien und Heard oft verunglimpfte, den Ausgang des Prozesses stark beeinflusste. Bredehoft äußerte, sie habe sich dagegen gewehrt, dass der Prozess übertragen wurde, was ihrer Meinung nach den Gerichtssaal in einen "Zoo" verwandelt habe.
"[Die Geschworenen] gingen jeden Abend nach Hause. Sie haben Familien. Die Familien sind in den sozialen Medien. Wir hatten in der Mitte eine zehntägige Unterbrechung wegen der Justizkonferenz. Es ist unmöglich, dass sie davon nicht beeinflusst wurden", sagte Bredehoft.
Der Prozess gegen Depp und Heard dauerte mehr als sechs Wochen und zog täglich die Aufmerksamkeit Tausender von Zuschauern im Internet auf sich. Ein Live-Stream der Urteilsverkündung wurde am Mittwoch über 23 Millionen Mal aufgerufen. Depp hatte Heard auf 50 Millionen Dollar wegen Verleumdung verklagt, weil sie in einem Meinungsartikel in der "Washington Post" von 2018 behauptet hatte, er habe sie missbraucht, obwohl sein Name in dem Artikel nicht genannt wurde.
Die Geschworenen befanden, dass Heard Depp in allen Aussagen, um die sich der Fall drehte, verleumdet hat. Heard verklagte Depp auf 100 Millionen Dollar wegen Verleumdung. Sie gewann einen Teil ihrer Gegenklage und bekam zwei Millionen Dollar Schadensersatz zugesprochen. In einer nach dem Urteilsspruch veröffentlichten Erklärung sagte Heard, sie sei enttäuscht und besorgt darüber, wie sich dies auf andere Opfer häuslicher Gewalt auswirken werde. Depp sagte, "die Jury hat mir mein Leben zurückgegeben".
Quellen: "Forbes", "The Independent"