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Zu Gast im Weißen Haus Barack Obama bringt Ellen DeGeneres zum Weinen

"Ihr Mut hat unser Land vorangetrieben": Bei all den lieben Worten, die Präsident Obama für sie fand, zeigte sich TV-Moderatorin Ellen DeGeneres sichtlich gerührt. Sie bekam die amerikanische Freiheitsmedaille verliehen – zusammen mit vielen anderen Stars.

Stolz und gerührt steht sie neben US-Präsident Barack Obama. Ihr steigen Tränen in die Augen, während sie der Rede über ihre eigene Vergangeheit zuhört. Seit mehr als 30 Jahren steht Ellen DeGeneres in der Öffentlichkeit und hat in ihrer Karriere viel erlebt, bevor sie zur seit Jahren erfolgreichsten US-Moderatorin wurde. Doch trotz aller Erfahrung sieht sie in diesem Moment, in dem ihr Obama die Freiheitsmedaille verleiht, überwältigt und auch ein wenig ungläubig aus. So, als könnte sie es nicht ganz fassen, dass sie tatsächlich diesen Preis erhält. 

Die "Presidential Medal of Freedom" wird traditionellerweise an Hollywoodstars, Sportler, Wissenschaftler und andere bedeutende Persönlichkeiten vergeben. Sie ist die höchste zivile Auszeichnung der USA. Obama soll die Menschen, die er bei der diesjährigen Verleihung ehrte, selbst ausgesucht haben. Insgesamt erhielten 21 Prominente den Preis, unter ihnen die Schauspieler Robert Redford, Tom Hanks und Robert De Niro. Außerdem wurden Bruce Springsteen, Diana Ross, Michael Jordan, Bill Gates und seine Frau Melinda ausgezeichnet.

Alle Preisträger hätten ihn persönlich sehr berührt, sagte Obama, der zu jedem einzelnen persönliche Worte fand. Doch Ellen DeGeneres hinterließ einen besonders starken Eindruck – beim Präsidenten und beim Publikum.

Das Private wird politisch

Die 58-Jährige hat ihre Karriere in den 80er Jahren als Stand-up-Comedian gestartet. Schnell kamen erste Fernsehauftritte dazu, einige Jahre später erhielt sie ihre eigene Sitcom, "Ellen". In der nach ihr benannten Serie outete sich Ellen DeGeneres als homosexuell. Was heute wie eine Randnotiz klingt, bedeutete 1997 einen wahren Karriereknick für die Amerikanerin. Durch den Druck konservativer Verbände wurde die Serie abgesetzt und DeGeneres stand vor dem finanziellen Ruin.

Doch sie kämpfte sich zurück. Seit 2003 hat sie ihre eigene Talkshow, die bereits mehrfach mit dem Emmy ausgezeichnet wurde, und in der sie vor acht Jahren auch verkündete, dass sie sich mit ihrer Partnerin Portia de Rossi verlobt hat. Heute ist ihre Ehefrau häufig zu Gast in der Talkshow und verrät auch mal, welche Macken ihre berühmte Partnerin so hat.

Zu Tränen gerührt

Einen wichtigen Anteil an ihrem heutigen Ruhm hat auch der Animationsfilm "Findet Nemo". Darin durfte sie dem Fisch Dori ihre Stimme leihen. Als sie damals das Angebot von Pixar bekam, lag ihre Karriere brach. Der Erfolg des Filmes brachte ihre TV-Laufbahn wieder in Gang, wie DeGeneres dem "Telegraph" im Sommer diesen Jahres verriet. "Das Jobangebot hat mir auf mehrere Arten das Leben gerettet", sagte die Moderatorin, die in jener Zeit an Depressionen litt.

In seiner Rede dankte Obama DeGeneres für ihren Mut. Man vergesse leicht, dass sie mit ihrem Coming-out ihre Karriere aufs Spiel gesetzt habe. Ihr Mut sei nicht nur für die Homosexuellen in Amerika, sondern für die gesamte Gesellschaft wichtig gewesen. Sie habe geholfen, "unser Land auf den richtigen Weg zu bringen", sagte der Präsident.

Fast hätte die Moderatorin es allerdings gar nicht bis zur Verleihung geschafft: Sie hatte ihren Ausweis zu Hause vergessen und sollte erst gar nicht ins Weiße Haus gelassen werden.

vim

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