Es geht immer noch intimer: Derzeit werten US-Medien kürzlich entsiegelte Vorverhandlungsdokumente des Rechtsstreits zwischen Johnny Depp und Amber Heard aus.
Dabei stoßen die Journalisten unter anderem auch auf vom Gericht abgelehnte Beweisanträge, die es teilweise in sich haben. Neueste Enthüllung, unter anderem von "Page Six": Das Anwaltsteam von Heard wollte eine angebliche Erektionsstörung von Johnny Depp im Gerichtssaal thematisieren.
Johnny Depp hat angeblich eine Erektionsstörung
Als Beweis für sein Leiden hätte eine Liste von Medikamenten vorgelegt werden sollen. Die Argumentationskette des Heard-Teams: Der medizinische Zustand von Depp sei für die Verhandlung relevant, da dies erklären könnte, warum er gegenüber Heard handgreiflich wurde – inklusive sexualisierter Gewalt. Wegen seines Leidens hätte er Heard unter anderem mit einer Flasche penetriert. Außerdem sei die erektile Dysfunktion ursächlich für seine tiefgreifenden Aggressionen gegenüber Heard.
Die Antwort des Depp-Teams ließ laut den Unterlagen nicht lange auf sich warten. Heard würde einen "Zirkus" aufführen und eindeutig anzügliche Dinge bewusst in die Öffentlichkeit zerren wollen. Auch im Gerichtsaal behauptete Heard, Depp habe sie im Jahr 2015 in Australien mehrfach mit einer Flasche vergewaltigt. Der Beschuldigte sagte hingegen aus, dass er nicht perfekt sei, aber nie in seinem Leben sexuelle Übergriffe oder körperliche Misshandlungen begangen habe. Es seien "haarsträubende" und "ungeheuerliche" Geschichten, die Heard gegen ihn vorbringen würde.
Johnny Depp hat Verleumdungsklage gewonnen
Ein weiteres pikantes Detail aus den verschlüsselten Unterlagen: Die ehemalige Chefin von Amber Heards Schwester Whitney Henriquez soll ausgesagt haben, dass Henriquez ihr erzählte, Heard habe Depp den Finger abgeschnitten. Vor Gericht hatte es über den Vorfall unterschiedliche Berichte gegeben. Heard hatte stets dementiert, dass sie mit dem Unfall etwas zu tun gehabt habe und sagte stattdessen, Depp habe sich die Verletzung selbst zugezogen.
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Außerdem wird aus den Dokumenten ersichtlich, dass Amber Heard weitaus mehr Geld von Johnny Depp hätte verlangen können, als sich das Paar scheiden ließ. Sie argumentierte, dass dies ein Beweis dafür sei, dass es ihr nicht um Geld ginge. Depp wiederum wollte vor Gericht erzählen, dass Heard als "exotische Tänzerin" gearbeitet habe, um Geld zu verdienen.
Auch SMS-Nachrichten zwischen Depp und seinem Freund, Musiker Marilyn Manson, sind in den verschlüsselten Unterlagen zu finden. So soll Manson Depp um Hilfe gebeten haben, weil seine Freundin "Amber 2.0" sei. Manson wird von mehreren Frauen sexualisierte Gewalt vorgeworfen.
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Anfang Juni gewann Depp nach rund sechs Prozesswochen die Verleumdungsklage gegen Heard. Er hatte sie wegen eines Beitrags, den sie 2018 in der "Washington Post" veröffentlichte, auf 50 Millionen Dollar verklagt. Darin behauptete sie, Opfer von häuslicher und sexualisierter Gewalt zu sein. Ihren Ex-Mann hatte sie nicht namentlich erwähnt. Depp erklärte, der Beitrag habe dennoch seine Karriere ruiniert, seinen Ruf beschädigt und ihn viel Geld gekostet. Heard hatte daraufhin eine Gegenklage gegen ihren Ex in Höhe von 100 Millionen Dollar eingereicht.
Amber Heard wurde im Prozess zu einer Schadenersatzzahlung von mehr als zehn Millionen Dollar verurteilt. Johnny Depp muss ihr wiederum zwei Millionen Dollar zahlen. Amber Heard und ihr Anwaltsteam haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.