Angelina Jolie Sie zeigt erstmals ihre Mastektomie-Narben

Hollywoodstar Angelina Jolie ließ vor zehn Jahren eine beidseitige Mastektomie durchführen
Hollywoodstar Angelina Jolie ließ vor zehn Jahren eine beidseitige Mastektomie durchführen
© imago/NurPhoto / Luca Carlino
Angelina Jolie zeigt erstmals ihre Mastektomie-Narben. In einem Magazin-Interview spricht sie über ihren Kampf und ihre verstorbene Mutter.

Angelina Jolie (50) zeigt der Welt erstmals die Narben ihrer doppelten Mastektomie - mehr als ein Jahrzehnt nach dem Eingriff, der ihr Leben veränderte. "Ich teile diese Narben mit vielen Frauen, die ich liebe", sagt die Oscarpreisträgerin im Interview mit "TIME France". "Und es berührt mich immer, wenn ich sehe, wie andere Frauen ihre Narben zeigen", fügt sie hinzu. Sie habe sich ihnen anschließen wollen, "da ich wusste, dass 'TIME France' Informationen über Brustgesundheit, Prävention und Wissen über Brustkrebs verbreiten würde".

Der Schatten ihrer Mutter

Hinter Jolies Entscheidung zur präventiven Operation im Jahr 2013 steht eine tragische Familiengeschichte. Ihre Mutter, die Schauspielerin Marcheline Bertrand (1950-2007), starb 2007 im Alter von nur 56 Jahren an Krebs. Als Ärzte bei Jolie das defekte BRCA1-Gen entdeckten, das ihr Brustkrebsrisiko auf erschreckende 87 Prozent erhöhte, handelte sie.

"Die Entscheidung zur Mastektomie war nicht einfach", schrieb die Schauspielerin damals in einem aufsehenerregenden Gastbeitrag für die "New York Times" mit dem Titel "My Medical Choice". "Aber ich bin sehr froh, dass ich sie getroffen habe." Durch den Eingriff sank ihr Risiko auf unter fünf Prozent. "Ich kann meinen Kindern sagen, dass sie keine Angst haben müssen, mich an Brustkrebs zu verlieren."

Weiterer Eingriff 2015

Zwei Jahre später ging Jolie noch einen Schritt weiter: Im März 2015 ließ sie sich auch die Eierstöcke und Eileiter entfernen - als vorbeugende Maßnahme gegen Eierstockkrebs, der ebenfalls in ihrer Familie vorkam.

Im aktuellen Interview setzt sich die sechsfache Mutter leidenschaftlich dafür ein, dass BRCA-Screenings für alle Frauen zugänglich werden sollten. "Jede Frau sollte immer in der Lage sein, ihren eigenen Weg in der Gesundheitsvorsorge zu bestimmen", betonte sie gegenüber der französischen Ausgabe des US-Magazins "TIME".

Genetische Tests müssten erschwinglich sein für Frauen mit klaren Risikofaktoren oder einer belasteten Familiengeschichte. "Der Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen und Behandlung sollte nicht von finanziellen Mitteln oder dem Wohnort abhängen."

Persönliche Rolle in neuem Film

Dass Jolie das Thema gerade jetzt wieder aufgreift, hat auch einen aktuellen Anlass: In dem kommenden Film "Couture" von Regisseurin Alice Winocour spielt sie eine amerikanische Filmemacherin, die mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert wird. Der Streifen soll im Februar 2026 in Frankreich in die Kinos kommen.

"Zu oft sprechen Filme über die Kämpfe von Frauen - besonders bei Krebs - nur über Enden und Traurigkeit, selten über das Leben", erklärte Jolie. Winocour habe die sensiblen Themen "mit solcher Feinfühligkeit" behandelt. "Ich liebe diesen Film, weil er eine Geschichte erzählt, die weit über den Weg einer kranken Person hinausgeht: Er zeigt das Leben."

Dabei erinnerte sich Jolie auch an einen bewegenden Moment mit ihrer Mutter: "Eines Abends, als sie nach ihrer Chemotherapie gefragt wurde, wurde sie sehr emotional und sagte mir, sie hätte lieber über etwas anderes gesprochen. Sie hatte das Gefühl, dass die Krankheit zu ihrer einzigen Identität wurde."

Das vollständige Interview mit Fotos von Jolies Narben erscheint am 18. Dezember in der ersten Ausgabe von "TIME France", die im Juni dieses Jahres angekündigt worden war. Auf Instagram ist ein Clip vom Shooting zu sehen.

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