Zu zweieinhalb Jahren Gefängnis wurde Boris Becker verurteilt, gerade einmal zwei Wochen hat er abgesessen. Doch der frühere Tennis-Profi hofft offenbar, noch in diesem Jahr aus der Haft im Süden Londons zu kommen.
Die britische Boulevardzeitung "The Sun" berichtet unter Berufung auf eine nicht näher genannte "Quelle", dass Becker "zuversichtlich" sei. "weit vor Weihnachten wieder in Deutschland zu sein".
Kommt Boris Becker nach Deutschland?
Der Plan ist demnach, sich nach Deutschland ausliefern zu lassen, und hier den Rest seiner Haftstrafe zu verbüßen. Zumindest ein Teil könnte dann zur Bewährung ausgesetzt werden. Doch auch die Haftbedingungen hierzulande gelten als milder.
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Unabhängig vom konkreten Fall Boris Beckers hatte das britische Innenministerium laut Nachrichtenagentur DPA kürzlich klargestellt: "Jeder ausländische Staatsbürger, der wegen einer Straftat zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, kommt für eine Abschiebung zum frühestmöglichen Zeitpunkt in Betracht." Becker lebt zwar in London, hat aber nicht die britische Staatsbürgerschaft. Das "Early Removal Scheme" der britischen Regierung ermögliche eine Auslieferung nach siebeneinhalb Monaten Einsitzen, so "The Sun". Dies wäre Mitte November.
Grundvoraussetzung für eine vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis Wandsworth ist laut "The Sun" jedoch eine gute Führung. Um dieser nachzukommen, soll Becker dem Bericht zufolge anderen Gefangenen Englischunterricht geben.
Ob Beckers Kalkül tatsächlich aufgeht, ist jedoch ungewiss. Richterin Deborah Taylor hatte in ihrem Urteil Ende März gesagt, erst den zweiten Teil seiner Haft könne Becker auf Bewährung freigelassen werden.
Boris Becker war am 29. April von einem Londoner Gericht wegen Insolvenzverschleppung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hat nach Überzeugung der Justiz im Insolvenzverfahren gegen ihn Vermögenswerte beiseitegeschafft und verschwiegen.
Quellen: "The Sun", Nachrichtenagentur DPA