Einstiger Kinderstar "Original"-Wednesday Christina Ricci über ihre Vergangenheit: "Ich bereue alles"

Christina Ricci und Jenna Ortega bei der "Wednesday"-Premiere
Mit ihrer Rolle als Wednesday in "Addams Family" wurde Christina Ricci (links) Anfang der 90er berühmt. In der Netflix-Serie "Wednesday" hat nun Jenna Ortega übernommen.
© Leon Bennett/Getty Images/AFP
Jenna Ortega ist die "Wednesday Addams" der Jetzt-Zeit, aber Christina Ricci machte die Figur einst weltberühmt. In einem Interview hat die Schauspielerin nun über ihre Vergangenheit als Kinderstar und die Schattenseiten des Ruhms gesprochen.

Als Wednesday in "Addams Family" wurde Christina Ricci einst berühmt. Die Schauspielerin gehörte zu den vielen Kinderstars, welche die 90er hervorbrachten. Und sie verkörperte schon früh Frauen, die nicht ins klassische Bild passten – aufmüpfig und unsympathisch. Sie war eine Vorreiterin. Damals, so erzählte sie es jetzt in einem Interview mit "The Guardian", habe sie auf eine Art und Weise rebellisch sein können, "wie es, glaube ich, nicht viele andere junge Frauen waren". Und dennoch sagt sie mit Blick auf ihre Vergangenheit: "Ich bereue alles."

Die Rolle der Wednesday bedeutete für Ricci damals den Durchbruch in Hollywood. Das war Anfang der 90er und Ricci gerade einmal elf Jahre alt. Anders als viele junge Kolleg:innen schaffte die heute 42-Jährige den Sprung vom Kinderstar hin zur ernstzunehmenden Schauspielerin. Das aber schützte sie nicht vor den Schattenseiten des Ruhms und dem Umgang mit jungen Frauen im Business. " Es wurden massenhaft Dinge über mich geschrieben, die ekelhaft waren", sagt sie. Heute habe sich zwar vieles gebessert, noch immer aber gebe es "verinnerlichte Frauenfeindlichkeit", mit der man umgehen müsse. 

Christina Ricci: "Eigne mich nicht zum Vorbild"

Derzeit dreht Ricci die zweite Staffel von "Yellowjackets". Darin geht es um Highschool-Fußballerinnen, die sich nach einem Flugzeugabsturz zu Kannibalinnen entwickeln. Ricci spielt die Rolle der Außenseiterin Misty, die in der Wildnis endlich sozialen Rückhalt findet. Eine Figur, in der sich, wie Ricci berichtet, viele Zuschauer wieder erkennen. "Es ist interessant, dass sich die Leute mit einer so extremen Figur identifizieren können und mit dem Gefühl, nicht akzeptiert zu werden und sich allein zu fühlen", meint die Schauspielerin. Sie selbst interessiere sich extrem für "abweichendes Verhalten" und dafür, "was mit jemandem passiert, wenn er sich sehr klein fühlt – die Kleinlichkeit, die Kontrolle – vor allem in Bezug auf die Erfahrungen von Frauen."

Schon früher hatte Ricci auch von einem Trauma aus der Kindheit gesprochen, von einem Missbrauch. Darauf angesprochen, ob es sich dabei um sexuellen Missbrauch handelte, antwortet Ricci: "Ich hatte viele ... verschiedene ... Ich hatte eine ... es gab viele Dinge, aber das meine ich nicht. Es gab Dinge aus der Kindheit. Kindesmissbrauch in meiner Familie." 2019 hatte sie in einem Interview mit der New York Post erklärt, dass sie es für Kindesmissbrauch halte, wenn man sein Kind berühmt mache. 

Als Vorbild eigne sie sich nicht, meint Ricci. Sie verweist darauf, dass es da schon ein paar abschreckende Geschichten geben könnte. Ricci war einmal bekannt für provozierende, mitunter skandalöse Aussagen in Interviews. Es fielen Sätze wie "Ich habe keine Angst zu sterben" und "Es ist so natürlich, Sex mit [den Eltern] zu haben". Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde sie es besser machen, so Ricci.

tpo

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