Nach einer mehrtägigen Untersuchung auf der Krankenstation einer Haftanstalt in Los Angeles sitzt die Hotelerbin Paris Hilton jetzt wieder im Frauengefängnis der nahe gelegenen Stadt Lynwood. Der Fernsehsender CNN berichtete, dass die 26-Jährige in der Nacht zum Donnerstag zuvor aus der ärztlichen Beobachtung im Twin Towers Gefängnis entlassen worden war. Hilton sei in einem stabilen Zustand, sagte Polizeisprecher Steve Whitmore. Voraussichtlich werde sie am 25. Juni entlassen.
Damit würde die Millionenerbin eine längere Strafe absitzen als 80 Prozent der Verkehrssünder in einer ähnlichen Situation. Nach einer Untersuchung der Zeitung "Los Angeles Times" verhängte die Justiz in vergleichbaren Fällen in den vergangenen Jahren eine durchschnittliche Haftstrafe von 14 Tagen. Im Schnitt kamen die Gefangenen nach vier Tagen wieder auf freien Fuß.
Behandlung von Paris sei ungerecht
Nicky Hilton, die ältere Schwester von Paris, erzählte "people.com", wie sehr sie die ihrer Meinung nach ungerechte Behandlung ihrer Schwester aufrege. Die Medien würde die ganzen Zeit darauf herumreiten, dass ihre Schwester für Alkohol am Steuer verurteilt wurde. Das sei falsch, denn Paris sei für Fahren ohne gültigen Führerschein bestraft worden. Andere bekämen dafür nur eine Geldstrafe von 186 Dollar. Paris' Familie darf laut "people.com" ihre Tochter nur eine Stunde in der Woche besuchen, jeweils am Sonntag und am Dienstag.
Für Nicky Hilton ist es "surreal, fast wie im Film", die kleine Schwester in Gefängniskluft und nur durch eine Glasscheibe zu sehen. Paris' Mutter Kathy Hilton versucht jedoch, an dem Gefängnisaufenthalt ihrer Tochter etwas Positives zu finden: "Ich glaube, dass diese Tortur die Aufmerksamkeit auf andere Insassen und auf die Gefängnisse richten kann." Die Haftanstalten bräuchten dringend finanzielle Hilfe und es sei furchtbar zu sehen, was dort vor sich ginge, erzählte sie "people.com".
Paris soll nach 23 Tagen entlassen werden
Paris Hilton war wegen verschiedener Verkehrsverstöße dagegen zu 45 Tagen hinter Gittern verurteilt worden und soll bei guter Führung nach insgesamt 23 Tagen entlassen werden. Als der für das Gefängnis zuständige Sheriff sie in der vergangenen Woche bereits nach drei Tagen in den Hausarrest schickte, gab es wegen der angeblichen Vorzugsbehandlung einen Aufschrei der Empörung. Der zuständige Richter machte die Entscheidung einen Tag später wieder rückgängig. Seit Freitag der vergangenen Woche war Hilton deshalb wieder im Gefängnis - zunächst zur Überprüfung ihres Gesundheitszustands auf der Krankenstation in Los Angeles und jetzt wieder im Gefängnis in Lynwood.