Als sie selbst nicht weiter wusste, bekam FKA twigs Hilfe von einer Missbrauchs-Hotline. Die Sängerin war damals rund neun Monate mit dem Schauspieler Shia LaBeouf liiert, der sie nach ihren Angaben misshandelt haben soll.
Im Dezember vergangenen Jahres reichte die Britin in Los Angeles Klage gegen ihren Ex-Freund ein. Sie beschuldigt ihn in der Klageschrift des Missbrauchs, nennt darunter sexuelle Übergriffe, Tätlichkeiten und die Ausübung emotionaler Qual.
FKA twigs schildert Details über angeblichen Missbrauch von Shia LaBeouf
In dem BBC-Podcast "Grounded" hat die 33-Jährige nun Details aus der Zeit mit LaBeouf geschildert. So habe ihr der "Transformers"-Star angeblich verboten, anderen Männern in die Augen zu schauen und habe durchgehend versucht, sie von Freunden und Familienmitgliedern zu isolieren. Das habe dazu geführt, dass sie sich wie "die schlimmste Person überhaupt" fühlte und sich nicht vorstellen konnte, dass ihr irgendwer glauben würde.
Im Verlauf der Beziehung habe sie unter Panikattacken gelitten. "Ich hatte wirklich das Gefühl, dass es unmöglich war, zu gehen, ich fühlte mich so kontrolliert. Es war völlig überwältigend", sagte sie im Podcast.
Am Anfang war alles harmonisch
Und sie berichtete außerdem, dass der Beginn ihrer Beziehung mit LaBeouf durchaus schön war, nannte es im Podcast eine "Flitterwochen-Phase". Dann sei der Schauspieler immer eifersüchtiger geworden und habe versucht, sie zu kontrollieren. "Mir wurde gesagt, dass ich wüsste, wie er ist, und wenn ich ihn lieben würde, würde ich den Männern nicht in die Augen schauen. Das war also meine Realität für gut vier Monate gegen Ende der Beziehung, dass ich Männern nicht in die Augen schauen durfte", erzählte sie.

LaBeouf habe außerdem von ihr erwartet, eine Quote an Zärtlichkeiten zu erfüllen. "Er sagte, dass seine vorherige Partnerin diese Zahl sehr gut erfüllt hat und ich unzureichend war. Es waren 20 Berührungen, 20 Küsse am Tag", verriet sie. Regelmäßig habe ihr Ex-Freund sie in der Nacht geweckt und angefangen, sie gewisser Dinge zu beschuldigen. "Er beschuldigte mich, an die Decke zu starren und darüber nachzudenken, wie ich ihn verlassen könnte, er beschuldigte mich, zu masturbieren (...) Es war immer, ich würde sagen, zwischen etwa vier und sieben Uhr morgens."
LaBeouf streitet Vorwürfe ab
Den Durchbruch brachte FKA twigs ein Anruf bei einer Hilfshotline, bei der ihr zugehört wurde.
LaBeouf hat sich zu den neuen Details nicht geäußert, im Dezember hatte er zuletzt selbst Stellung bezogen. In der "New York Times" stritt er damals zwar einige Vorwürfe ab, ließ aber auch wissen, dass er sich in manchen Punkten einsichtig zeige. "Ich habe keine Entschuldigungen für meine Alkoholabhängigkeit oder meine Aggression, nur Rationalisierungen. Ich missbrauche mich selbst und jeden um mich herum seit Jahren", sagte er.
Verwendete Quellen: "Grounded" / "New York Times"