Greta Gerwig: Die Frau hinter dem "Barbie"-Film – ein Leben in Bildern | STERN.de

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Der Film wurde ein Hit und international von der Kritik gelobt. So erhielt Gerwigs Coming-of-Age-Produktion zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Golden Globe Awards, und wurde zudem für fünf Oscars nominiert, mitunter für die Regie. Damit ist sie die fünfte Frau, die jemals für einen Regie-Oscar nominiert wurde. Steven Spielberg sagte damals über "Lady Bird": "Es kommt nicht jedes Jahr vor, dass das Solo-Spielfilmdebüt eines Filmemachers einen mitreisst." — Der Film wurde ein Hit und international von der Kritik gelobt. So erhielt Gerwigs Coming-of-Age-Produktion zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Golden Globe Awards, und wurde zudem für fünf Oscars nominiert, mitunter für die Regie. Damit ist sie die fünfte Frau, die jemals für einen Regie-Oscar nominiert wurde. Steven Spielberg sagte damals über "Lady Bird": "Es kommt nicht jedes Jahr vor, dass das Solo-Spielfilmdebüt eines Filmemachers einen mitreißt."

© IMAGO / UPI Photo

Geboren wurde Gerwig (links im Bild im Film "Maggie's Plan") 1983 im kalifornischen Sacramento. Hier wuchs sie zusammen mit ihrer Schwester auf und wurde nach eigenen Aussagen "streng katholisch" erzogen. Gerwig selbst sagt von sich, sie sei ein "intensives Kind" gewesen und habe immer reichlich Energie gehabt. Und die hat sie von klein an in zahlreiche Sportarten wie Ballett und Hip Hop sowie kreative Projekte und das Theater gesteckt.

Ihr Interesse entwickelte sich rasch zu einer Leidenschaft – und Gerwig begann, neben dem Studium Theaterstücke selbst zu schreiben, die sogar an ihrer Hochschule und kleineren Schauspielhäusern aufgeführt wurden. Außerdem gründete sie eine Sketch-Comedy-Gruppe, in der sie selbst schauspielerisch aktiv wurde und begann, mit Freunden eigene Filme zu drehen. Für ihr Studium zog es die damals 19-Jährige nach New York. Hier studierte sie Philosophie und Englisch am Barnard College, nachdem ihr ihre Eltern ein Musical-Studium nicht finanzieren wollten. Stattdessen erhielt sie wenig später ein Schriftsteller-Stipendium am Vassar College sowie beim New York Stage & Film’s Powerhouse Theater Festival, das sie ihrem Traum von der Bühne ein kleines Stückchen näher brachte.

Kurz darauf lernte sie den damaligen Improfilm-Produzenten Joe Swanberg kennen, der mit wenig Ressourcen und kurzen Drehbüchern vor allem "Mumblecore"-Filme realisierte. Gerwig selbst soll wenig später zu den wichtigsten Vertreterinnen des Genres werden. Hier sieht man sie mit Swanberg im Film "Nights and Weekends" im Jahr 2008, bei dem sie erstmals auch als Regisseurin mitwirkte. Swanberg und Gerwig spielen darin die Hauptrollen eines Paares, das sich mit den Tücken einer Fernbeziehung herumschlagen muss.

Im Jahr 2007 hat die heute 40-Jährige bereits an drei Filmen mitgewirkt. Bei ihrem dritten Projekt "Hannah Takes The Stairs" – ebenfalls von Swanberg – durfte sie erstmals auch am Drehbuch mitarbeiten. Das war der Zeitpunkt, als US-amerikanische Kritiker erstmals auf das Jungtalent aufmerksam wurden. In dem Film spielt sie die Hauptfigur einer College-Absolventin, die einen Sommer in Chicago verbringt und vergeblich nach Liebe sucht.

Gerwig in der Horrorkomödie "Bag Head" aus dem Jahr 2008. Mit dem Film wurde sie erstmals als "Queen of Mumblecore" bekannt.

Nach drei Jahren zog es Gerwig zunehmend zu anderen Ufern. Der "Indie Star", wie sie betitelt wurde, hatte sich einen Namen in der Branche gemacht und bekam erstmals die Möglichkeit, die Hauptrolle in einer Mainstream-Produktion zu übernehmen. Regie führte damals Noah Baumbach – der Mann, den sie später lieben lernen würde. Baumbach bezeichnete die damals 27-Jährige als "außergewöhnlich" und "speziell". Dabei gefiel der Newcomer ihm so gut, dass er Gerwig in der Tragikomödie "Greenberg" an der Seite von Hollywood-Star Ben Stiller die Hauptrolle spielen ließ. Ein Meilenstein für Gerwig, der sie einem internationalen Publikum bekannt machte. "Greenberg" war auch im Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Berlin vertreten, wobei die Schauspielerin als "Neuentdeckung" gefeiert wurde. Für Gerwig nicht selbstverständlich. Sie selbst sagte im Rückblick zu den Dreharbeiten: "In der Nacht, bevor die Dreharbeiten begannen, dachte ich immer wieder: 'Oh mein Gott, ich kann das nicht versauen. Ich werde es mir niemals verzeihen, wenn ich einen Noah-Baumbach-Film versaue'."

Doch auch wenn Gerwig zunächst Selbstzweifel hatte, die Welt war von der Schauspielerin vollends überzeugt. Gerwig bekam die Chance, in "How I Met Your Dad", dem Pilotfilm zum Ableger von "How I Met Your Mother" die Hauptrolle zu übernehmen. Doch kurz vor knapp wurde das Spin-off abgesagt.

Ein Jahr nach ihrem Auftritt in "Greenberg" kamen Baumbach und Gerwig zusammen und zogen in eine gemeinsame Wohnung in New York. Heute sind die beiden verheiratet, haben zwei Kinder und bereits an zahlreichen Produktionen gemeinsam mitgewirkt.

2012 ergatterte Gerwig die Hauptrolle im Independentfilm "Frances Ha", für die sie sogar eine Golden-Globe-Nominierung erhielt. In der Produktion spielt sie eine verträumte, ambitionierte, jedoch erfolglose Tänzerin, die sich durch ihr Leben im viel zu teuren New York City zu schlagen versucht – eine Situation, die ein wenig an ihre eigenen Anfangsjahre in der Metropole erinnert. Auch hier schrieb Gerwig das Drehbuch gemeinsam mit Baumbach, hatte sich – anders als ihr Ehemann – dabei aber nicht als Darstellerin im Kopf. Übrigens spielten auch ihre Eltern, die zu diesem Zeitpunkt noch nie vor der Kamera gestanden hatten, mit und verkörperten darin Francis' Eltern.

Im gleichen Jahr gelang Gerwig dann ein weiterer Meilenstein. In Woody Allens Film "To Rome With Love" durfte sie ebenfalls die Hauptrolle spielen. "Es fühlt sich an, als hätte ich mich, ähm, irgendwie ins Schloss geschlichen", lachte Gerwig damals. Als Teenager habe die Schauspielerin den Regisseur verehrt, erzählt sie. Dabei habe sie oft davon geträumt, wie die beiden zusammen essen gehen, ein Eis kaufen und sich über Filme unterhalten. Als kurz darauf die Missbrauchsvorwürfe zu Allen aufkamen, distanzierte sich Gerwig öffentlich. Sie wolle nie wieder mit ihm zusammenarbeiten.

2014 saß Greta Gerwig neben Christoph Waltz und anderen großen Namen der Branche in der Jury der Berlinale – vier Jahre, nachdem sie selbst mit einem Film nominiert war.

In den Jahren 2014 bis 2017 sah man Gerwig als Darstellerin in zahlreichen Produktionen. Auch an zwei Drehbüchern wirkte sie mit, darunter "Mistress Americana". 2017 gelang ihr dann der große Durchbruch mit "Lady Bird". Es ist ihr erster vollkommen eigenständig produzierter Spielfilm, bei der sie Regie, Produktion und Drehbuch übernahm. Es geht um eine junge Frau, die sich auf dem Weg ins Erwachsenenleben mit zahlreichen Höhen und Tiefen konfrontiert sieht. Gerwig soll sich bei dem Drehbuch an ihrem eigenen Leben orientiert haben.

Der Film wurde ein Hit und international von der Kritik gelobt. So erhielt Gerwigs Coming-of-Age-Produktion zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei Golden Globe Awards, und wurde zudem für fünf Oscars nominiert, mitunter für die Regie. Damit ist sie die fünfte Frau, die jemals für einen Regie-Oscar nominiert wurde. Steven Spielberg sagte damals über "Lady Bird": "Es kommt nicht jedes Jahr vor, dass das Solo-Spielfilmdebüt eines Filmemachers einen mitreisst."

2019 kam Gerwigs erster Sohn Harold Rolph zur Welt – der Beginn eines neuen Lebensabschnittes, vor dem die Produzentin immer großen Respekt hatte. Im Gespräch mit der Vogue sagte die damals 36-Jährige: "Ich hatte immer Angst davor, Mutter zu werden. Vor allem in Bezug darauf, was es für meine Möglichkeiten bedeuten würde."

2020 gelang Gerwig dann ein weiterer Treffer. "Little Women" mit Emma Watson und Florence Pugh in der Hauptrolle schlug ein wie eine Bombe. In dem Historiendrama geht es um vier Schwestern, die in den Vereinigten Staaten Mitte des 19. Jahrhunderts mitsamt damaliger starrer Geschlechterrollen aufwachsen. Zunehmend stellen sie fest, dass sie in ihrem Leben als Frau mit zahlreichen Hürden konfrontiert werden. Und während sich die einen Schwestern den Regeln bürgen, wollen sich andere dem Rollendiktat nicht unterwerfen. Für die Produktion wurde Gerwig für den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch nominiert, daneben wurde die Romanadaption für fünf weitere Oscars aufgestellt.

Gerwig auf der "Barbie"-Premiere 2023 in London – nach "Little Women" und ihrer Babypause ist es ihre erste Arbeit, bei der sie erneut als Drehbuchautorin, Produzentin und Regisseurin agierte. Es ist ihr bislang größtes und erfolgreichstes Projekt. Nur drei Wochen nach Kinostart hat die 40-Jährige mit der satirischen Realverfilmung über die Mattel-Puppe bereits die 1 Milliarde-Einnahmeschwelle an den Kinokassen geknackt. Damit ist der Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen der erste Film einer Regisseurin, dem das gelang. Wie Gerwig erzählt, fanden die Dreharbeiten fast ausschließlich während der Pandemie in London statt. 2020 bekam sie zunächst einen Anruf von Robbie, die sie bat, ein Drehbuch für den Film zu schreiben. Dieses wiederum traf auf so viel Begeisterung, dass Warner Bros. Gerwig auch als Regisseurin und Produzentin anfragte. "Mein erster Gedanke war: Das könnte das Ende meiner Karriere bedeuten", sagte sie. Dennoch ging sie den Deal ein – mit Erfolg. Drei Jahre später ist Gerwig DIE Frau der Stunde, wird von der "New York Times" als "maßgebliche Leinwandheldin ihrer Generation" bezeichnet und kann sich wohl offiziell zu den renommiertesten Allround-Talenten Hollywoods zählen. Bis heute hat Gerwig, die erst kürzlich zum zweiten Mal Mutter geworden ist, in 34 Filmen als Schauspielerin (zuletzt 2018 in "Jahrhundertfrauen" sowie 2022 in "weißes Rauschen", bei neun Filmen am Drehbuch, bei acht Produktionen als Regisseurin und bei zwei Filmen als Produzentin mitgewirkt.

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Ihr Durchbruch folgte aber erst wenig später, an der Seite von Leonardo DiCaprio in "The Wolf of Wall Street". In dem oscarnominierten Drama spielt sie DiCaprios attraktive Ehefrau. In einem Interview sagte Robbie damals, sie sei vor dem Dreh der Sexszenen so nervös gewesen, dass sie zunächst drei Tequila-Shots trank, um ihre Nerven zu beruhigen – mit Erfolg. Mit der Rolle in dem Kino-Hit war sie in Hollywood offiziell angekommen, zumindest karrieretechnisch.

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