Sie sind die wahren Stars des "Barbie"-Films: Kontroverse Puppen der letzten Jahre, die in der Verfilmung ihr Comeback feiern. Von Skipper mit wachsenden Brüsten bis zum "Sugar Daddy Ken": Die umstrittenen Barbies im Überblick.
Kontroverse Barbies gab es in den vergangenen Jahrzehnten so einige: Bei einer wuchsen die Brüste, die andere trug einen sichtbaren Embryo im Kaiserschnitt-geöffneten Bauch und auch ein rasierbarer Ken befand sich einmal unter den Barbie-Puppen, die für Diskussionen sorgten.
In der Realverfilmung zur berühmten Mattel-Puppe "Barbie" holt Produzentin Greta Gerwig einige der umstrittenen Kandidaten wieder zurück und schenkt ihnen einen – wenn auch kurzen – Auftritt im erfolgreichsten Film des Jahres. Erkennen Sie sie wieder?
Diese Kontroversen Barbies feiern im Film ihr Comeback
1. "Weird Barbie"
Sie ist der wahre Star der Verfilmung: Die "Weird Barbie"(dt. komische Barbie) war an sich noch kein eigener Barbie-Charakter, wurde aber im Film als die ausgeschlossene Barbie-Puppe dargestellt, mit der die Kinder "zu viel" gespielt hatten.
Vermutlich jedes Kind weiß, was damit gemeint ist: Experimentierfreudige DIY-Haarschnitte, bunt bemalte Haut und zerrissene Kleidung sowie die Fähigkeit, einen akrobatischen Spagat aus dem Off dahinzulegen, machen die "Weird Barbie" im Film aus – und erinnern an Schandtaten, die man als Kind selbst mit seinen Puppen angestellt hat.
In "Barbie" spielt Comedy-Star Kate McKinnon die "Weird Barbie". Auf Barbies Heldenreise verkörpert sie ihre Mentorin, die sie auf den richtigen Weg leitet. Ihr ikonischer Look gefiel den Zuschauern so sehr, dass Mattel die Puppe 2023 für einen Stückpreis von 50 Dollar erneut in überarbeiteter Form auf den Markt brachte. Sie war in Windeseile ausverkauft.
2. "Happy Family Barbie": Barbies schwangere Freundin Midge
Die "Happy Family Barbie" übertrifft wohl alles. Die Puppe kam in den 1990er Jahren raus und zeigt Barbies schwangere Freundin Midge mit praktisch aufklappbarer Bauchdecke inklusive Fötus.
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Denn Midge ist scheinbar kurz davor, ein Kind zu bekommen. Natürlich helfen Dr. Ken und Assistentin Barbie in authentischer Krankenhaus-Kluft – die konnte man gleich mit erwerben – bei der schweren Geburt mir und unterstützen Barbie als "Happy Family" dabei, das Baby großzuziehen. Die Puppe war konservativen Eltern ein Dorn im Auge. Diese unterstellten Mattel, dass die Puppe Schwangerschaften bei Minderjährigen bewerben würde.
Trotz – oder gerade wegen – vergangener Kontroverse geben die Macher des "Barbie"-Films Midge eine eigene Rolle. Zwar läuft sie im Film nicht mit offener Bauchdecke rum – dem Himmel sei Dank – ist aber in einer Szene kurz zu sehen. Sie wird verkörpert von Oscarpreisträgerin Emerald Fennell.
3. "Growing Up Skipper": Barbies Freundin mit wachsenden Brüsten
1964 entschlossen sich die Erfinder, Barbie eine Schwester zu schenken. Skipper war ihr Name – und sie war deutlich kleiner als ihre große Schwester Barbie. Doch auch Skipper wird irgendwann zum Teenager und kommt in die Pubertät.
Skippers kleine Schwester Barbie bekam knapp zehn Jahre nach ihrer Einführung wachsende Brüste.
Um spielende Kinder darauf vorzubereiten, erfand Mattel 1975 die "Growing Up Skipper" – eine Puppe, deren Brüste mit einer Drehung des Plastikarms wie aus Zauberhand wuchsen. Klingt nicht nur gruselig, sondern ist es auch. Mattel wurde für die Puppe so sehr kritisiert, dass sie nach nur wenigen Monaten wieder aus dem Sortiment flog. 1979 kam dann eine neue Variante der reiferen Skipper raus. Ihre Brüste waren von Natur aus größer, konnten aber nicht mehr durch einen Armdreher verändert werden.
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Eine eigene Rolle hat die vollbusige Skipper im Film schlussendlich zwar nicht bekommen, wird jedoch namentlich erwähnt. Wie der Barbie-CEO im Film erklärt, sei die Puppe einmal selbst aus Barbieland geflohen. Vor dem Hintergrund ihres Entstehens kann man es ihr wohl nicht verübeln ...
4. "Sugar Daddy Ken"
"Hi Barbie", "Hi Barbie", "Hey Barbie" – im Film von Gerwig gibt es, wie auch bei Mattel, gleich eine Reihe an Figuren, die den Namen Barbie tragen. Und auch (fast) alle männlichen Figuren in "Barbieland" teilen sich einen Namen, bis auf Allan heißen sie alle Ken. Und so gibt es Ken in allen Farben, Größen und Altersgruppen. Mit von der Partie: "Sugar Daddy Ken" – eine Mattel-Barbie aus dem Jahr 2009, die zum 50. Jubiläum von Barbie auf den Markt kam und allein durch ihren Namen für Aufsehen sorgte. Damals verkaufte Mattel die Puppe für schlappe 82 Dollar. Doch nach nur wenigen Wochen flog auch der Sugar Daddy aus dem Programm.
2023 feiert auch er in Barbie sein "Comeback" in einer Camero-Szene. Gespielt wird er von Schauspieler und Komiker Rob Brydon, der als "Sugar Daddy Ken" für alle verständlich erklärt, woher sein Name eigentlich wirklich kommt. Denn der Sugar Daddy ist kein Sugar Daddy im herkömmlichen Sinne, der das Leben junger, attraktiver Frauen im Austausch von gewissen Gegenleistungen finanziert. Er ist schlichtweg der Daddy von Sugar – einem kleinen weißen Hündchen mit diesem Namen.
Rob Brydon ist in "Barbie" als Sugar Daddy Ken zu sehen.
Anfang der 90er Jahre sorgte eine neue Ken-Figur für Aufsehen: Der "Earring Magic Ken" trug einen Ohrring am linken Ohr, ein lilafarbenes Netzhemd und eine mittelblaue Weste aus Kunstleder. Sein Haar war fachmännisch mit blonden Strähnchen versehen und zauberte der Puppe den magischen Surferboy-Look, den Mattel sich erhoffte. Denn bis dato war Ken den meisten spielenden Kindern zu langweilig und sollte im funky 90s-Look für neue Begeisterung sorgen.
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Auf Begeisterung traf die Puppe aber nicht nur bei Kindern, sondern auch bei der LGBTQ+-Community. Im Jahr 1993 veröffentlichte beispielsweise der US-armerikanische Queer-Aktivist und Schriftsteller Dan Savage einen Artikel im "Chicago Reader" über das "schwule" Aussehen von Earring-Ken. Er war sich sicher, dass Kens silberne Kette mit Chrom-Anhänger ein klares Zeichen dafür sei, dass die Puppe schwul sein soll. Diese würde nämlich ein bekanntes Sex-Toy symbolisieren. Kritik wurde daraufhin laut – und Mattel nahm die Puppe nach nur drei Monaten wieder aus dem Sortiment.
Ryan Goslings ikonischer Look aus dem Barbie-Film erinnert an die Puppe aus den 90ern. "Earring Magic Ken" sieht man jedoch auch als eigenen Charakter in einer Filmszene. Zwar trägt er hier kein Sex-Toy um den Hals, ist aber dank seines Ohrrings und der Kleidung eindeutig zu identifizieren.
Sie soll die bislang "gruseligste Barbie" gewesen sein: Die "Video Girl Barbie" kam im Jahr 2010 für 50 Dollar auf den Markt. Die auf den ersten Blick ziemlich normal aussehende Puppe trug eine Kette mit integrierter Kamera und einen Bildschirm auf der Rückseite ihrer pinken Jacke. Die Kamera an der Kette konnte bis zu 30 Minuten lange Aufnahmen produzieren, die gleichzeitig auf dem Rücken der Barbiepuppe abgespielt wurden. Klingt eigentlich spaßig. Doch für die "Video Girl Barbie" wurde es schnell ernst. Das FIB identifizierte die Puppe als "Gefahr" für die Privatsphäre spielender Kinder. Die Annahme: "Barbie schaut immer zu". Entsprechend wurde die Puppe aus dem Sortiment entfernt. 2023 ist sie wieder da: In "Barbie" hat sie einen Cameo-Auftritt – und regt die damaligen Diskussionen damit gleich wieder an.
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Die "Slumber Party Barbie" kam im Jahr 1965 auf den Markt. Aus heutiger Sicht undenkbar: Die Puppe trug eine Waage bei sich, auf der 110 lbs (50kg) angezeigt wurden – ein Gewicht, das in der Regel nur bei sehr kleinen, schmalen Frauen von etwa 1,50m bis 1,60m Größe Normalgewicht bedeutet – und hatte daneben noch ein Maßband, ein Diätbuch und einen Spiegel mit dabei. Ein Jahr später verschwand die Puppe wieder aus dem Sortiment – und kam 1967 ohne Waage und Maßband zurück. Ihr Buch hatte sie trotzdem wieder mit dabei. Auf der Vorderseite dessen stand: "How to lose weight" (dt. "Wie man Gewicht verliert"), auf der Rückseite dann: "Don't eat" (dt. "Nicht essen").
8. "Totally Stylin' Tattoo Barbie": Die Arschgeweih-Barbie
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In den frühen 2000ern wurde das Arschgeweih über Nacht zum Tattoo-Trend. Das wusste auch Barbie. Die "Totally Stylin' Tattoo"-Barbie aus dem Jahr 2009 trug ein Exemplar mit der Aufschrift "Ken". Aber auch die Arschgeweih-Barbie führte zu Kontroversen und wurde nur wenige Wochen später wieder aus dem Mattel-Sortiment entfernt.
Eine Barbie-Puppe mit Hund Tanner ist nach wie vor im Mattel-Sortiment erhältlich. Das Bizarre: Tanner kann authentischer Weise wie ein echter Hund kötteln – aus seinem After kommt Plastik-Stuhl. Gut, dass Barbie weiß, wie sie ihren Vierbeiner pflegen muss, damit er regelmäßig auf Klo kann: Seine eigenen Hinterlassenschaften bekommt Tanner nämlich gleich wieder im stylischen Napf zugefüttert.
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Wer hofft, dass diese Barbie niemals in einem Kinderspielzeugregal dieser Welt stand, muss jetzt stark bleiben: 2009 entwickelte Mattel die Sado-Maso-Barbie, die der Comicfigur Black Canary nachgebildet ist. Mit dabei: Der unterwürfige Ken, den die "Black Canary"-Barbie nach belieben versohlen kann.
"Weird Barbie" und Ken im Pelzmantel: Diese neuen Barbie-Puppen sind vom "Barbie"-Cast inspiriert
In "Barbie" spielt Comedy-Star Kate McKinnon die "Weird Barbie" (dt. komische Barbie). Auf Barbies Heldenreise verkörpert sie ihre Mentorin, die sie auf den richtigen Weg leitet.
Die SM-Barbie der 2000er trug einen schwarzen, eng anliegenden Lackbody, eine Netz-Strumpfhose, hochhackige Lederstiefel und eine blonde lange Walle-Mähne. Und die Puppenbeschreibung könnte es nicht besser auf den Punkt bringen. Auf der Rückseite der "Black Canary" stand: "Sie ist wirklich ein heißes Chick!"