Die Vorwürfe, die Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan Markle vergangene Woche im großen Interview bei Oprah Winfrey gegen das britische Königshaus erhoben, hatten es in sich: Während Markle von rassistischen Entgleisungen berichtete, ließ Harry durchblicken, er habe sich von seinem Vater im Stich gelassen gefühlt. Gleichzeitig deutete er einen Bruch mit seinem Bruder Prinz William an.
Damit gab es genügend Gründe für innerfamiliäre Versöhnungsgespräche. Die haben offenbar tatsächlich stattgefunden. Allerdings sollen sie erfolglos verlaufen sein. Das verriet die amerikanische TV-Moderatorin Gayle King im US-Fernsehen. Sie habe Harry und Meghan angerufen um zu sehen, wie es ihnen geht. Dabei habe sie erfahren, dass Harry mit seinem Bruder und seinem Vater gesprochen habe. "Was mir gesagt wurde, war, dass diese Gespräche nicht produktiv waren", so King.
Kein Kommentar vom Königshaus
Eine Indiskretion, die sicher nicht dazu beiträgt, das ohnehin schon ramponierte Verhältnis der Familie zu kitten. Im Gegenteil: Dass eine Journalistin in der Nachrichtensendung "CBS This Morning" derart intime Details ausplaudert, dürfte im Hause Windsor genau registriert worden sein und wird kaum dazu beitragen, das ramponierte Verhältnis zu kitten.
Die Reaktion des Palastes zeigt immerhin, dass das Königshaus nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen will: Man enthielt sich jedes Kommentars.

Anfang vergangenen Jahres hatten Prinz Harry und Meghan ihre Absicht bekannt gegeben, als hochrangige Mitglieder der Königsfamilie zurückzutreten und finanziell unabhängig zu werden zu wollen. Das Paar war daraufhin in die USA ausgewandert. Zunächst war dies nur temporär, doch am 19. Februar hatte der Palast verkündet, dass Prinz Harry und seine Frau Meghan auch nach einjähriger Übergangszeit nicht zu ihren royalen Pflichten zurückkehren würden.
Wie es aussieht, geht der Bruch mit dem Königshaus deutlich tiefer und betrifft nicht nur das Ausfüllen von Ämtern und die Übernahme von Terminen. Er geht mitten durch die Familie.