Im März 2020 stand die Welt still. Das Coronavirus breitete sich immer weiter aus und schickte nicht nur Menschen in normalen Bürojobs in ihre eigenen vier Wände, sondern auch Superstars aus Hollywood. Einer davon war Jeff Bridges, der als "Dude" in "The Big Lebowski" seit Ende der Neunzigerjahre Kultstatus hat. Bridges drehte damals die Serie "The Old Man", doch die Arbeiten wurden wegen der Pandemie kurzerhand auf Eis gelegt.
Jeff Bridges spricht über Lymphdrüsenkrebs-Diagnose
Bridges hielt sich mit Sport fit, bis er etwas fühlte, das aussah wie ein "Knochen in meinem Magen". In einem Gespräch mit der Non-Profit-Organisation "AARP" beschreibt der Schauspieler jetzt den Moment als er merkte, er sollte sich medizinisch durchchecken lassen – es dann aber aufschob. Er hatte keine Schmerzen, also sah Bridges die Dringlichkeit nicht. Stattdessen reiste er mit seiner Ehefrau in die Natur nach Montana. "Ich wanderte und fühlte mich großartig", sagt er im Interview. Doch dann begannen die Symptome. Seine Haut juckte, er hatte Schweißausbrüche.
Als er schließlich wieder in der Heimat war ließ er sich doch untersuchen. Sein Arzt erklärte ihm, dass der "Knochen im Magen" ein knapp 22 mal 30 Zentimeter großer Tumor war. Der mittlerweile wieder aufgenommene Dreh zu "The Old Man" wurde noch mal unterbrochen. Diesmal für Bridges' Chemotherapie. War die Therapie schon anstrengend genug, kam im Januar 2021 die Hiobsbotschaft: Der Filmstar hatte sich mit dem Coronavirus infiziert.
"Ich hatte kein Immunsystem, um es zu bekämpfen. Die Chemotherapie hatte es ausgelöscht, was die Sache sehr, sehr schwierig machte", erklärt er rückblickend. Fünf Wochen war er im Krankenhaus, hatte Schwierigkeiten, sich zu bewegen und wurde mit Sauerstoff versorgt. Heute weiß Bridges: "Für mich war Krebs nichts im Vergleich zu Covid."
Kampf gegen den Tod
Auffallend ehrlich spricht der 73-Jährige auch über seine Einstellung zum Tod. Als der Arzt ihm sagte, er würde nicht richtig kämpfen, sagte er zu sich: "Jeder stirbt, und jetzt eben auch ich." Doch am Ende fand er doch eine Art Kampf, die sich für ihn richtig anfühlte. Inspiriert wurde er von der Arbeit an "The Old Man". Für den Film hatte man einen ehemaligen CIA-Agenten engagiert, der die Schauspieler:innen bei ihrer Arbeit unterstützen und sie bei der Verkörperung ihrer Rolle beraten sollte. Er lehrte Bridges damals Stoizismus. "Das Hindernis ist der Weg" – ist eine Einstellung des Stoizismus.
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Für ihn sei der Tod das Hindernis gewesen. Aber wie geht man damit um? "Ich bin ein Tänzer und ich bin ein Musiker. Ich werde mit dieser Situation jammen", sagte sich Bridges schließlich. "Also habe ich gekämpft, indem ich mich ergeben habe, was nicht dasselbe ist wie aufgeben", erklärte er.
Größte Stütze sei für ihn damals wie heute seine Ehefrau Susan "Sue" Geston gewesen. Als er mit Covid im Krankenhaus lag, setzte sie sich dafür ein, dass er nicht an ein Beatmungsgerät angeschlossen wurde. Stattdessen wurde er mit Blutplasma von Genesenen behandelt. Und auch sein Tumor ist mittlerweile nur noch so groß wie eine Murmel, verrät er.
Quelle: "AARP"