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Royals in Berlin und Hamburg Bodenständig, offen, lustig: Alles richtig gemacht, König Charles

König Charles III. in Hamburg
Das bisschen Regen in Hamburg macht König Charles III. nichts aus
© Chris Jackson / POOL / AFP
Deutschland im royalen Ausnahmezustand: Drei Tage lang sind König Charles III. und seine Gemahlin Camilla von Termin zu Termin getingelt. Das Bild, das sie dabei abgaben, ist ein gutes. 

König Charles' Einstand als Monarch gestaltete sich im vergangenen Jahr durchwachsen. Das lag an gleich mehreren Aspekten. 

Zum einen war seine Mutter, Queen Elizabeth II., so beliebt wie kaum ein Monarch zuvor. Sie prägte jahrzehntelang das Bild der "Firma" und lenkte an manchen Punkten davon ab, dass viele Menschen die Monarchie als Konzept veraltet finden. 

Charles' erste Monate als König wurden darüberhinaus vom Familienzoff der Royals geprägt. Sein eigener Sohn, Prinz Harry, erhob Vorwürfe gegen den neuen König und besonders gegen dessen Gemahlin Camilla

König Charles III. und Camilla in Deutschland

Und nicht zuletzt kämpfen viele Briten gerade gegen die Folgen der jahrelangen Pandemie und des Brexits. Die "Cost-of-living-crisis" macht den Bürgern des Landes zu schaffen. Lebensmittel werden teurer, Heizkosten steigen ins Unermessliche. Eine teure Monarchie wirkt für einige Briten unpassend. 

Doch mit seinem Auftritt in Deutschland dürfte sich der neue König einige Sympathien zurückerkämpft haben – zumindest bei den Deutschen. Denn sowohl in Berlin als auch in Hamburg gab sich der Monarch bodenständig und bürgernah. 

Das begann direkt am Brandenburger Tor, nachdem Charles und Camilla dort von Frank-Walter Steinmeier und dessen Ehefrau Elke Büdenbender begrüßt wurden. Ohne viel Theatralik schritten die Royals anschließend auf die wartenden Schaulustigen zu, schüttelten Hände und sprachen mit den freudigen Fans. Charles, der sich seit Jahren bewusst ist, dass die britische Monarchie dringend verjüngt werden muss, gab sich als bodenständiger Royal. Das kommt nicht nur bei den deutschen Royal-Anhängern gut an. 

Humor und Nahbarkeit

Sowohl am Abend beim Staatsbankett als auch bei seiner Rede im Bundestag bewies der König typisch britischen Humor. So betonte er zwar die Freundschaft zwischen Deutschland und Großbritannien, sagte jedoch auch: "Wie unter guten Freunden üblich erlaubt die Herzlichkeit unserer Beziehung manchmal ein kleines Lächeln über den anderen." Dass die englische Frauen-Fußballnationalmannschaft die Deutschen bei der Europameisterschaft besiegt hätte, sei wegen der großen Rivalität umso besonderer gewesen.

Auch was Literatur und Musik anginge, seien Großbritannien und Deutschland eng verbunden. "In wenigen Wochen bei der Krönung werden wir großartige Werke von Georg Friedrich Händel hören, der als Deutscher geboren wurde und als Brite starb", sagte Charles. Er betonte allerdings schmunzelnd, dass jüngere Generationen eher an die Beatles und Kraftwerk denken würden als an Brahms oder Byron. Außerdem erwähnte der Monarch, dass Briten Berlin für sein Nachtleben sehr schätzen. Auch auf "Dinner for One" kam Charles III. zu sprechen und sagte schmunzelnd, der Sketch repräsentiere "hoffentlich kein korrektes Bild des modernen Großbritanniens". 

Auch in Hamburg gab Charles sich entspannt und nahbar. Mit dem ICE fuhren er und Gemahlin Camilla in die Hansestadt. Am Bahnhof Dammtor angekommen, wurden die beiden von Nieselregen begrüßt. Kein Problem für Königs, die Regenschirme zückten die beiden fix selbst. Während der Queen der Schirm noch gehalten wurde, hielten Charles und Camilla sie selbst.

Auch am Dammtor pfiffen die beiden auf das Protokoll und den strengen Zeitplan. Statt in ihre Luxuskarosse einzusteigen, begrüßten sie auch in Hamburg die wartenden Fans. Es wurden Worte gewechselt und sogar kleine Präsente angenommen. 

König Charles III. und Ehefrau Camilla sind zwar nicht so glamourös wie William und Kate. Und sie haben auch keinen Hollywood-Glanz wie Harry und Meghan. Doch in Deutschland zeigten die beiden etwas, das am Ende vielleicht sogar wichtiger ist: Sie sind sympathisch, lustig und nahbar. Für die Zukunft der britischen Monarchie ist das ein gutes Zeichen. 

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